Eichstätt
Experimentierfreude

Opas Diandl aus Südtirol spielten im Gutmann

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Mit einigen ungewöhnlichen Musikinstrumenten - einer Viola da Gamba oder einer Tiroler Form der Zither - traten Opas Diandl im Eichstätter Wirtshaus "Zum Gutmann" auf. - Foto: Meyer

Eichstätt (myn) Südtirol zu Gast in Oberbayern: Opas Diandl traten im Eichstätter Wirtshaus "Zum Gutmann" auf. Bekanntheit erlangte die Gruppe, die es seit 2007 gibt, durch Auftritte wie in der Sendung "Wirthausmusikanten beim Hirzinger" im Bayerischen Fernsehen.

Mit seinen Instrumenten verbreitete das Ensemble internationales Flair: Markus Prieth war an Raffele, einem Tiroler Zither-Instrument, am afrikanisch-amerikanisch-stämmigen Banjo und beim Gesang zu hören. Begleitet wurde er von Kontrabassist und Sänger Daniel Faranna, Veronika Egger mit Geige, Viola da Gamba - einem barocken Streichinstrument - und Gesang, sowie Jan Langer am Schlagwerk und Thomas Lamprecht an der Gitarre und Charango - einem Lauteninstrument aus den Anden. Ob traditionelle Stubenmusi, Jodler, Dialekt oder Zwiefacher, Opas Diandl präsentierten alte Alpenmusik mit frischem Anstrich. Progressive Volksmusik ist da der richtige Ausdruck. Die Musik schallte ohne Verstärker von der Bühne, was den Gesang teilweise in den Hintergrund rücken ließ.

Moderator Markus Prieth unterhielt den ganzen Abend mit amüsanten und schrägen Anekdoten und bezog das Publikum mit ein. Als Vorlage für spontan improvisierte Stücke und Geschichten wurden die Zuschauer nach ihren Vornamen oder drei Schlagwörtern wie abends, morgens, Liebe gefragt.

Opas Diandl kombinierten mittelalterlichen Gesang mit Bluegrass und Jazz. Das Lied "Dotterdämmerung" unterstrich das Zusammenspiel von Langsamkeit und Energie. Auch ohne Gesang, wie bei "Braveheart", konnten die fünf überzeugen. Dass sie Vollblutmusiker sind und es lieben, live aufzutreten, war deutlich zu spüren. Markus Prieth zupfte leidenschaftlich an der Raffele und Veronika Egger, weiblicher Mittelpunkt der Combo, war eine Virtuosin an der Geige und der Viola da Gamba. Das Konzert der Gruppe war geprägt von Spiel- und Experimentierfreude, Spontaneität, aber auch von Nachdenklichkeit.

Die Texte ließen Außerordentliches vermuten, allerdings war es nicht immer leicht, dem Südtiroler Dialekt zu folgen. Bei der ersten Zugabe, dem "Geiger Dauphine", angekommen, mischte sich das Quintett unters Publikum, "Juuzn" wurde mit Händeklatschen und Bodenstampfen dargeboten. Unter großem Applaus verabschiedete sich die Gruppe mit "Honde: N-Da, Da" und hinterließ beim Publikum einen bleibenden Eindruck.