Eichstätt
Erste Hürde genommen

Sportflächen am Seidlkreuz: Bauausschuss plädiert für Einleitung des Verfahrens

18.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Gemeinsam betonten Vertreter von Eichstätter Sportvereinen mit ihrem Besuch gestern Abend im Bauausschuss, dass sie dringend und zügig einen Kunstrasenplatz zusätzlich zu den bestehenden Sportflächen benötigen (von links): Thomas Schärtel (DJK), Fred Pfaller, Georg Rohauer (beide VfB), Michael Sturm (JFG), Thomas Hein (VfB), Peter Bauch (SVM) - Foto: chl

Eichstätt (EK) Das letzte Wort hat zwar der Stadtrat, aber die Richtung ist klar: Der Bauausschuss gab in seiner gestrigen Sitzung seine Empfehlung zur Einleitung des Bebauungsplanverfahrens in Sachen „Sportzentrum Seidlkreuz“ ab. Die einzige Gegenstimme kam von Manuela Knipp-Lilich (Grüne).

Auch wenn der Stadtrat am nächsten Donnerstag endgültig grünes Licht für den Start des Verfahrens geben sollte, sei noch keineswegs zementiert, dass auch wirklich ein Kunstrasenplatz, eventuell eine Kletterhalle und ein Parkplatz auf das Seidlkreuz-Ost kommen. Dies betonte Stadtbaumeister Manfred Janner vor zahlreichen Vereinsfunktionären und auch betroffenen Anwohnern. Es gehe lediglich darum, „die groben städtebaulichen Ziele“ und den Geltungsbereich des Bebauungsplans mit der Bezeichnung „Sportzentrum Seidlkreuz“ festzulegen.

Ähnlich drückte es Achim Janssen (CSU) aus, der gleich zu Beginn der Debatte die Zustimmung seiner Fraktion signalisierte: „Der Aufstellungsbeschluss kann gefasst werden. Denn allein damit wird noch nichts entschieden.“ Das Verfahren biete die Möglichkeit, „alle Bürgereinwendungen und Standortalternativen sauber und ergebnisoffen zu prüfen“.

Dies sei in einem solchen Verfahren selbstsverständlich, führte Manfred Janner dazu aus. Die erforderlichen Gutachten sollten im Übrigen von auswärtigen Büros erstellt werden: „Wir brauchen eine neutrale Planung, um uns später nichts vorwerfen zu lassen.“ Die Summe, die dazu kolportiert wurde – in der Bürgerversammlung war einer Million Euro die Rede, „bevor überhaupt der erste Stein umgedreht ist“ –, würde noch nicht einmal im Zehntelbereich zutreffen, so Janner. Ausgenommen sei freilich der Grunderwerb, „aber der bietet uns ja viele zusätzliche Möglichkeiten“.

SPD-Fraktionschef Max Pfuhler drängte auf ein „strenges Zeitfenster“: „Wir könnten uns ja sonst über Jahre damit beschäftigen.“ Der Kunstrasenplatz sei am Seidlkreuz am besten aufgehoben – „ohne Wenn und Aber“. Auch Bürgermeister Josef Schmidramsl betonte, „dass wir diesen Kunstrasenplatz möglichst bald brauchen“. Aber natürlich solle man die Bedenken der Anwohner ernst nehmen. Manfred Janner sprach von einem groben knappen Jahr, das das Verfahren wohl in Anspruch nehmen werde.

Scharfer Widerspruch kam von Manuela Knipp-Lillich (Grüne): Es bestehe keine Notwendigkeit, das Verfahren in Gang zu setzen. Die Gesamtplanung sei „unausgereift“, befand sie, und brachte die bestehenden Sportflächen im Tal wie den DJK-Übungsplatz ins Spiel: Hier könne schnell ein Kunstrasenplatz verwirklicht werden. Das Hochwasserargument lasse sie nicht gelten, weil die Fläche außerhalb des Überschwemmungsgebiets liege (siehe auch Bericht unten).

Ein Überschwemmungsgebiet sei nicht identisch mit dem 100-jährlichen Hochwasser, hielt Manfred Janner dagegen: „Es ist entscheidend, wohin ein Hochwasser kommen kann.“ Und wenn ein Kunstrasenplatz unter Wasser gerate, sei Totalschaden zu befürchten: „Wir müssen hier nachhaltiger planen.“

Nach dem Wolkenbruch am Dienstag sei ein Entenpärchen auf dem Trainingsplatz des VfB Eichstätt geschwommen, bemerkte Max Pfuhler dazu. Solche Zustände seien für eine Stadt wie Eichstätt „fast schon eine Schande“. Pfuhler weiter: „Bei richtigem Hochwasser steht alles unter Wasser.“