Eichstätt
Eigene Vorurteile hinterfragen

Amnesty-Mobil machte Halt an Eichstätter Berufsschule Kampf gegen Rassismus und Intoleranz

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Zwei Tage lang war der Doppelstockbus von Amnesty International an der Eichstätter Berufsschule. Dort näherten sich die Verantwortlichen gemeinsam mit den Schülern von mehreren Seiten dem Thema Menschenrechte. - Foto: Fiedler

Eichstätt (EK) Jedes Jahr dreht der Doppelstockbus der Menschenrechtsorganisation Amnesty International seine Runden durch die Republik. Die Eichstätter Ortsgruppe konnte das Infomobil für zwei Tage nach Eichstätt holen und betreute die Aktion gemeinsam mit der Amnesty-Hochschulgruppe.

Die ersten Vorbereitungen für das Projekt hatten bereits Ende des vergangenen Schuljahrs begonnen. Bei Schulleiter Wendelin Ferstl rannte die Organisation offene Türen ein, da bereits Ethiklehrer Ferdun Meydan zu Amnesty International eine Fortbildung konzipiert hatte und die Thematik für die Berufsschule auch im Hinblick auf die Beschulung von Flüchtlingen und Asylbewerbern aktuell ist. "Intoleranz, Vorurteile und billige Parolen sind nicht nur im rechtsextremen Milieu verbreitet, sondern in vielen Teilen der Gesellschaft zu finden." Deshalb wolle man auch an der Schule informieren und Aufklärung betreiben, das sei Erziehungsauftrag, so Ferstl.

Im Amnesty-Bus erwarteten die Schüler eine Ausstellung, Filme und Aktionsmaterial zum Thema Menschenrechte. Mitglieder von Amnesty informierten über die Arbeit der Menschenrechtsorganisation und zeigten Möglichkeiten auf, wie man sich engagieren kann. Unterstützt wurden sie dabei von Linda Walczak aus der Berliner Amnesty-Zentrale. Mittels eines Workshops wurde das Thema Rassismus spielerisch vertieft und die Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften zur Diskussion angeregt. Zum Schluss konnten die Schüler in der Jutebeutel-Werkstatt selber aktiv werden und eine Amnesty-Tasche unter Anleitung der bildenden Künstlerin und Amnesty-Mitglied Anna Kramer gestalten. Ebenfalls hatten sie die Möglichkeit, eine Petition zum Thema Rassismus zu unterzeichnen.

Wie erwartet, bot die Veranstaltung viel Stoff für Diskussion und Gelegenheit, eigene Stereotypen und Vorurteile zu hinterfragen. Dem Ziel, Rassismus im Alltag abzubauen und Grundlage für ein tolerantes Miteinander zu schaffen, sei man wohl ein Stück nähergekommen, so die Initiatoren von Amnesty und Berufsschule.