Eichstätt
"Dringend erforderlich"

In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich die Fußballvereine Eichstätts für den Kunstrasenplatz aus

24.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:14 Uhr

Im Dauereinsatz ist das Kleinspielfeld am VfB-Platz. Jetzt machen sich alle Eichstätter Sportvereine für einen Kunstrasenplatz stark - Foto: chl

Eichstätt (EK) Die Fußball spielenden Sportvereine in der Stadt Eichstätt haben in einer gemeinsamen Stellungnahme die Notwendigkeit eines Kunstrasenplatzes auf dem Eichstätter Seidlkreuz untermauert. Mit dem Votum des Bauausschusses von vergangenem Donnerstag stehe die vor 15 Jahren begonnene Diskussion jetzt vor dem Abschluss, das Projekt in den Startlöchern.

Der VfB Eichstätt, der SV Marienstein, die DJK Eichstätt und die JFG Region Eichstätt begrüßen die Entscheidung des Gremiums, in der dessen Mitglieder nun ihrer Verantwortung nachgekommen seien und den Sport als kommunale Aufgabe einer Gemeinde gemäß bayerischer Verfassung vorsehen, heißt es in der von Thomas Hein (VfB), Peter Bauch (SVM), Thomas Schärtel (DJK) und Michael Sturm (JFG) unterzeichneten Erklärung.

Darin zeigen die Verantwortlichen zunächst den Status Quo auf. Demzufolge „hat die Stadt Eichstätt bekanntermaßen kein Sportzentrum mit wettkampfgeeigneten Sportplätzen oder größere Schulsportanlagen errichtet, die den Vereinen zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden könnten. Das heißt, wir Vereine spielen und trainieren auf vereinseigenen Plätzen oder mieten uns auf fremden Spielflächen ein. Stand heute werden die Sportanlagen der Universität (Sportzentrum und Mensa), Plätze bei der Bereitschaftspolizei, Plätze in Preith, Adelschlag und Dollnstein mit verwendet. Dazu kommt noch die Seminarwiese. Diese Sportplätze reichen aber für einen geordneten Trainings- und Wettkampfbetrieb bei Weitem nicht aus.

Jedes Wochenende müssen sich derzeit insgesamt 41 Fußballmannschaften (sechs Senioren-, 35 Jugendmannschaften) die vorhandenen Fußballplätze für den Wettkampf teilen. Dazu kommen noch einmal 44 Trainingseinheiten pro Woche, die auf den gleichen Sportplätzen abgehalten werden müssen. Die Nutzung dieser Anlagen ist bei schwierigen Bodenverhältnissen nicht möglich. Als Beispiel sei zu nennen, dass alle sechs Seniorenmannschaften aufgrund der schlechten Wetterlage neun Wochen gar nicht trainieren konnten und sich nur durch Laufeinheiten fit gehalten haben. Die einzige Ausweichmöglichkeit war das Mini-Spielfeld auf dem VfB-Platz.“

Zudem machen die Vereinsvorsitzenden auf den pädagogischen Aspekt des Sports aufmerksam.

So heißt es: „Bei der Erziehung der insgesamt 3125 jugendlichen und jungen erwachsenen Sportlern leisten die Sportvereine einen wichtigen Erziehungsbeitrag in unserer Stadt. In einer Zeit des ständigen Wertewandels können sie die jungen Menschen formen sowie ihre Team- und Konfliktfähigkeit fördern. Dies wirkt unterstützend auf dem Weg zur Entwicklung der Persönlichkeit. Gleichzeitig werden zahlreiche Trainer, Übungsleiter und Helfer sozial tätig, da sie die Kinder und Jugendlichen pädagogisch betreuen und ihnen helfen, ihre Freizeit aktiv und sinnvoll zu verbringen. Alleine in den Eichstätter Vereinen sind derzeit über 250 Übungsleiter/Trainer aktiv tätig. Diese ehrenamtliche Tätigkeit kann mit keinem Geld der Welt bezahlt werden – wohl aber die Ausstattung und das Umfeld, in dem dem Sport nachgegangen wird.“

Deshalb sehen die Unterzeichner die Schaffung eines Kunstrasenplatzes als „dringend erforderlich, um die bestehenden Probleme für die Fußballmannschaften zu lösen. Wir sprechen bei dem Kunstrasenplatz auch von einem zusätzlichen Platz, da wir Vereine keinen bestehenden Sportplatz ’opfern’ können. Ebenso ist eine Flutlichtanlage zwingend erforderlich, da der Platz insbesondere im Frühjahr und Herbst eine vermehrte Nutzung erfahren wird, und es dann schon sehr früh dunkel wird.

Die Stadt, so schließt die Erklärung, „hat die Bereitschaft signalisiert, ihrer Verantwortung nachzukommen. Die Unterstützung der Bevölkerung sollte selbstverständlich sein.“