Eichstätt
"Die Landwirtschaft gehört zu Bayern"

Der CSU-Kreisvorstand betonte die Bedeutung der Bauern und diskutierte über TTIP

15.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:05 Uhr

Eichstätt (EK) "Die Landwirtschaft gehört zu Bayern." Mit diesem Statement hatte die CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel zur aktuellen Vorstandssitzung des CSU-Kreisverbands ins Wirtshaus "Zum Gutmann" nach Eichstätt eingeladen. Als Gäste konnte sie den Kreisobmann des Bauernverbands, Josef Kroll, und Kreisbäuerin Christa Weber begrüßen.

Beide referierten ausführlich über die Basisdaten der Landwirtschaft und stießen mit einigen Themen eine rege Diskussion an.

1708 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften im Landkreis Eichstätt etwa 50 000 Hektar Boden und halten rund 12 000 Rinder und 30 000 Schweine. Die Anzahl der Betriebe reduziert sich zunehmend, und die landwirtschaftlich genutzten Flächen konzentrieren sich auf immer weniger Betriebe. Gleichzeitig sinken die Zahlen in der Schweine- und Rinderhaltung schon seit Jahren. "Dies ist ein Prozess", so Kreisobmann Josef Kroll, "der wohl weiter anhalten wird."

Gleichzeitig brach Kroll aber eine Lanze für den Erhalt der Landwirtschaft. Jeder siebte Arbeitsplatz sei in der Landwirtschaft verortet, im ländlichen Raum sei Landwirtschaft die wichtigste Säule der Natur- und Landschaftspflege. Und schließlich könne der zunehmende Verbraucherwunsch nach regionalen, gesunden Lebensmitteln nur durch eine gesunde und aktive Landwirtschaft erfüllt werden.

Auch Kreisbäuerin Christa Weber unterstützte diese Argumentation und führte in ihrem Beitrag vor allem gesellschaftliche und touristische Aspekte im Bereich Landwirtschaft an. "Urlaub auf dem Bauernhof" sei auch ein wichtiges Marketinginstrument für die Landwirtschaft. "Ebenso wie der ,Lernort Bauernhof', der im neuen Grundschullehrplan fest verankert ist", sagte Weber.

In der anschließenden intensiven Diskussion wurden zahlreiche Themen angesprochen, die den Bestand der Landwirtschaft stärken könnten. So sollten dringend intensive Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs ergriffen werden, der einseitig stark zulasten der Landwirtschaft gehe.

Auch das Freihandelsabkommen TTIP wurde heiß und kontrovers diskutiert. Dabei schwankten die Positionen zwischen Vorteilen durch Stärkung der internationalen Konkurrenzfähigkeit und Bedrohung für nationale und regionale Qualitätsstandards.

Schorer-Dremel erklärte: "Wichtig ist für uns in diesem Zusammenhang, dass wir an dem Diskussionsprozess aktiv teilhaben und so unsere Positionen sowie unsere unverhandelbaren roten Linien beim Verbraucherschutz mit in die Verhandlungen einbringen. Nicht Mitdiskutieren wird das Abkommen nicht verhindern, aber unsere Einbindung erschweren."