Eichstätt
"Die Konkurrenz schläft nicht"

Stadt und Universität begrüßen 34 internationale Studierende im Spiegelsaal des Landratsamts

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Landrat Anton Knapp (links), OB Andreas Steppberger, Vizepräsident Klaus Stüwe (von rechts) und Martin Groos (dahinter) begrüßten die "Incomings". - Foto: Hausmann

Eichstätt (EK) Jedes Jahr kommen junge Leute aus aller Welt in die kleine bayerische Studentenstadt. Am Montag wurden 34 ausländische Studierende - 23 junge Frauen und elf junge Männer - an der Katholischen Universität in Eichstätt begrüßt; etwa um die Hälfte weniger als in den Vorjahren.

20 der Gäste sind in der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben. Die meisten Neuankömmlinge unter den internationalen Studierenden kommen aus den USA. Das International Office möchte seinen Service noch weiter verbessern, so Leiter Dr. Martin Groos. Seit diesem Semester gibt es beispielsweise eine weitere Hilfskraft, die den ausländischen Studenten beratend zur Seite steht. Auch der Arbeitskreis International der Universität sei in der Zusammenarbeit mit den internationalen Studierenden sehr engagiert.

Dennoch ist die Zahl der ausländischen "Incomings" rückläufig, über die letzten Jahre sei sie zirka um die Hälfte heruntergegangen, so Groos. "Die Konkurrenz, also die anderen Universitäten in Deutschland, schläft nicht." Bamberg biete um 260 englischsprachige Veranstaltungen, Eichstätt hingegen nur sechs. Für Studenten, die kein oder nur sehr wenig Deutsch sprechen, sei das nicht so attraktiv. In Zukunft möchte man mehr englischsprachige Kurse anbieten, beispielsweise bei BWL stoße dies direkt auf Erfolg. Auch dieses Jahr gibt es wieder Studenten, die bei ihrer Anreise noch über keine Deutschkenntnisse verfügen. Wie jedes Jahr haben der Eichstätter Landrat Anton Knapp und Oberbürgermeister Andreas Steppberger die internationalen Studenten im prunkvollen Spiegelsaal des Landratsamts begrüßt. OB Andreas Steppberger hieß die Studenten auf Englisch willkommen, wechselte dann ins Deutsche: "In Eichstätt ist man in einer Gegend zu Hause, in der andere Urlaub machen." Die Stadt könne vielleicht auf den ersten Blick verschlafen wirken, habe aber viel zu bieten. Sein Geheimtipp an die Studenten: Eichstätt von oben betrachten. Dazu bräuchten sie nicht unbedingt einen Rundflug buchen, aber zum Beispiel einen Ausflug zum Frauenberg unternehmen. Die Katholische Universität gelte als eine der wichtigsten Institutionen der Stadt und bringe Leben in die Stadt.

Anschließend sprach Professor Dr. Klaus Stüwe, Vizepräsident der KU Eichstätt und Lehrstuhlinhaber für Vergleichende Politikwissenschaft. Stüwe trat hinter dem Rednerpult hervor und kam näher an die Studenten heran - eine Geste, die er im Laufe seiner Rede noch erläuterte. Die Universität sei stolz: "13 Nationen haben sich versammelt, die unsere Universität zu einer internationalen Universität machen."

Stüwe warf die Frage auf, was Studieren an einer katholischen Universität genau bedeute. Zum einen bedeute es, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen, sowohl im sozialen Bereich als auch in der Forschung. Ein besonderer Aspekt sei dabei "Flucht und Migration". Zum anderen bedeute es aber auch, sich als internationale Universität zu verstehen: "Katholisch heißt auf Griechisch ,umfassend'. Deshalb schauen wir über den Rand des Altmühltals in die ganze Welt." Ungefähr 500 internationale Studierende seien derzeit an der Katholischen Universität. "Bei uns zählt der einzelne Mensch", so Stüwe. "Ich möchte Sie dazu einladen, auf uns Dozenten zuzugehen, wie auch ich vorher auf Sie zugegangen bin."

Die internationalen Studenten bleiben für ein Semester in Eichstätt. In dieser Zeit sollten sie aber nicht nur lernen, sondern auch viele schöne Erfahrungen sammeln und eine neue Kultur kennenlernen, so OB Steppberger. Der erste Schritt dafür wurde am Montagabend schon getan: Nach der Begrüßung gab es Brezen und Weißwürste in der Residenzstube. Bayerisches Bier durfte da natürlich auch nicht fehlen.