Eichstätt
Der politischen Distanz zum Trotz

Schüler des Willibald-Gymnasiums durften bei einem Austausch britisches Leben kennenlernen

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Erstmals seit Jahren hat das Willibald-Gymnasium wieder einen Austausch mit einer englischen Schule organisiert. - Foto: Graf

Eichstätt/Caistor (gfs) Seit dem Brexit stehen sich Deutschland und England auf politischer Ebene eher distanziert gegenüber. Doch dass die Politik kein Hindernis für kulturellen Austausch und Gastfreundschaft sein kann, hat das Willibald-Gymnasium in Eichstätt bewiesen.

Organisiert wurde ein zehntägiger Schüleraustausch mit einer Schule in Nordengland. Nach monatelanger Vorarbeit war man auf beiden Seiten froh, dass es wieder zu einem deutsch-englischen Austausch gekommen ist. "Von der Größe und vom Profil her passt diese Schule sehr gut zu unserem Willibald-Gymnasium", sagte Englischlehrerin Gisela Albrecht, die gemeinsam mit Franz Hocheder für die Organisation und Durchführung dieses Austausches verantwortlich war. Caistor ist ein kleiner Ort mit 3000 Einwohnern in Nordengland, in der Nähe von Manchester. Die zwei deutschen Lehrkräfte waren glücklich, endlich wieder eine Schule in Großbritannien gefunden zu haben, die für einen Austausch mit einer deutschen Schule bereit gewesen war.

Auch die Engländer zeigten sich sehr angetan von diesem "German Exchange". Nach der langen Anreise gab es zuerst ein großes Mittagsbuffet: Die Austauschpartner und ihre Eltern hatten viele landestypische Spezialitäten wie Sandwiches oder chocolate biscuits und vieles mehr vorbereitet. "Die Klischees über das englische Essen waren damit im Nu erledigt", sagte Franz Hocheder. Nach einer gewissen Anspannung im Laufe der Anreise sah man nach der ersten Nacht in den Familien am nächsten Morgen durchweg glückliche und entspannte Gesichter. Überall wurde begeistert berichtet, wie herzlich, nett und zuvorkommend man in den einzelnen Familien aufgenommen worden und wie sehr man mit dem Essen verwöhnt worden ist.

Bei verschiedenen Exkursionen in der Gegend um das Dorf herum durften die Schüler Städte wie Lincolnshire oder York kennenlernen. "Vor allem die Stadt York mit all ihren Sehenswürdigkeiten und ihrem Flair hat uns sehr begeistert", erinnert sich etwa Rafael del Granado, einer der 44 am Austausch beteiligten deutschen Schüler, zurück. Bevor es fast schon wieder nach Hause ging, wurde das Wochenende dann im Kreise der Austauschfamilien verbracht. Diese bemühten sich sehr darum, so viel wie möglich mit ihren Gästen zu unternehmen, so dass Langeweile keine Chance hatte: Es fanden Ausflüge nach Leeds, Grimsby, Nottingham und sogar bis nach London statt, viele erkundeten die Küste, manche betätigten sich sportlich beim Trampolinspringen.

Am Montag lernten die Schüler dann den Unterricht in England kennen. Zum Abschied überreichten die beiden Lehrkräfte der englischen Schulleitung eine Collage von der Statue des heiligen Willibald im Dom zu Eichstätt. So ist zumindest ein Teil von ihm wieder in sein Geburtsland zurückgekehrt.