Eichstätt
Der Spielbus rollt wieder

Kreisjugendring macht an sechs verschiedenen Orten Station – Nachwuchskräfte einbinden

04.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Ehrenamtliche des KJR haben ihn bepackt – nun ist der Spielbus fertig für die Sommertour nach Gaimersheim, Pollenfeld, Hitzhofen, Eichstätt, Dollnstein und Lenting. - Foto: bkl

Eichstätt (bkl) Seit dem 3. August ist der Spielbus des Kreisjugendrings Eichstätt (KJR) wieder im Landkreis unterwegs. Insgesamt schlagen die Spielmobiler an sechs verschiedenen Orten im Landkreis ihr buntes Lager auf.

Erste Station ist bis 7. August in Gaimersheim, Kraiberg, dann geht die Tournee weiter: 10. bis 14. August Pollenfeld, Schulsportplatz; 17. bis 20. August Hitzhofen, Schulgarten; 24. bis 27. August Eichstätt, Wiese hinter dem Hofgarten; 31. August bis 4. September Dollnstein, Sportgelände; 7. bis 10. September, Lenting, Wiese „Alte Turnhalle“ bei der Schule.

Am ersten Tag können die Kinder jeweils ab 14 Uhr zum Spielbus kommen, dann jeden Tag von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Ende am letzten Tag ist jeweils um 12 Uhr. Am vorletzten Tag läuft die Spielaktion nur bis 17 Uhr; dafür findet ab 19 Uhr ein Eltern-Kinder-Grillfest statt. Zu diesem Abend, der meist mit Grußgruppenspielen beginnt und am Lagerfeuer ausklingt, sind alle Kindern mit ihren Eltern, bei diesen liegt während der Grillfeier auch die Aufsichtspflicht, aber auch Freunde, Bekannte und Verwandte eingeladen. Das Team des Kreisjugendrings stellt dazu einen großen Grill auf und ganz nach den persönlichen Vorlieben werden Getränke und Grillgut von den Besuchern mitgebracht und zubereitet.

Beim Spielmobil des KJR-Eichstätt bleibt das Team über mehrere Tage fest an einem Ort, übernachtet in Zelten und ist fast den ganzen Tag für die Kinder da. „Wir wollen den Kindern einen Freiraum verschaffen, sie zu kreativem Spielen motivieren und nicht einfach mit vorgefertigten Spielsachen bespielen“, erklärt Klaus Bittlmayer, Pädagogischer Mitarbeiter beim Kreisjugendring. „Es sind die einfachen Sachen, alte Kronkorken, leere Klopapierrollen, Dachlatten, ausgemusterte Stoffe und Planen, aus denen wir eine kleine Welt erschaffen.“

Jede Spielbuswoche steht unter einem bestimmten Thema (zum Beispiel Reise zu einem fremden Planeten, Mittelalter oder Zirkus). Die Mitarbeiter werden geschult und bereiten sich gemeinsam auf die einzelnen Themenwochen vor. Zu Beginn einer Aktion versammeln sich Kinder und Teamer um Miroslav III., einen großen Sperrholzclown, der eine Tafel in seinen Händen hält – und die Kinder schreiben ihre Ideen und Wünsche auf die Tafel.

Die Spielbus-Aktionen des KJR finden in Zusammenarbeit mit den Gemeinden statt und sind offene Angebote für Kinder ab sechs Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos und es ist auch keine Anmeldung erforderlich. Die Kinder können malen, basteln oder spielen, sollten aber für die Aktivitäten strapazierfähige Kleidung tragen, die auch mal schmutzig werden darf. An schönen Tagen können die Kinder Badesachen mitbringen, da mit steigenden Temperaturen Wasserspiele immer wahrscheinlicher werden. Die Kinder werden dabei von ehrenamtlichen Teams, die pro Tag eine kleine Aufwandsentschädigung von zehn Euro erhalten, betreut.

Sehr erfreut ist KJR-Vorsitzender Manfred Muthig über den aktuellen Trend, dass sehr viele junge und neue Ehrenamtliche beim Kreisjugendring und speziell beim Spielbus aktiv werden wollen. „Wir hatten heuer bei unseren Schulungen so viele engagierte Jugendliche mit dabei, dass wir die Spielbusteams teilweise erhöhen mussten.“ Grundsätzlich gestalten fünf Ehrenamtliche einen mehrtägigen Einsatz des Spielmobiles, heuer sind es teilweise acht oder neun. „Die Jugendlichen steigen ab ungefähr 14 Jahren bei uns ein und die sollen dann auch in die Teams mit eingebunden werden und Erfahrungen sammeln“, so Muthig. „So können wir auch langfristig unseren Nachwuchs an Betreuern für andere Freizeiten sichern“, hofft der Vorsitzende, denn nicht in allen Bereichen läuft die Akquise von Mitarbeitern so reibungslos.

So musste der KJR bereits im Frühjahr die Altmühlbootstour absagen und auch das Foodcamp oder eine Circuswagentour standen auf der Kippe. Für den Geschäftsführer Peter Kracklauer ist es „immer ein schwerer Gang“, wenn es darum geht Veranstaltungen abzusagen, Kinder und Eltern enttäuschen zu müssen. Die Freizeiten beim KJR werden grundsätzlich von Ehrenamtlichen durchgeführt und gestaltet, die Hauptberuflichen arbeiten organisatorisch, flankierend und unterstützend. „Natürlich wollen wir Zuverlässigkeit bieten, aber das Wichtigste ist, dass die Freizeiten von kompetenten Mitarbeitern geleitet werden, die Kinder und Jugendlichen gut und sicher betreut sind“, so Kracklauer.

Beispielsweise braucht es bei einer Bootstour auf der Altmühl neben geeigneten Betreuern auch ein Leitungsteam, das gewisse Kompetenzen und Erfahrungen mitbringt. „Es wäre aber mehr als fahrlässig, wenn wir zu junge oder zu unerfahrene Leute einsetzen würden“, erklärt Kracklauer. Genau da aber liegt das Problem, erfahrene Ehrenamtliche werden rar, sie sind mit Ausbildung, Studium, Beruf und Familie meist so in Beschlag genommen, dass es für viele nicht mehr möglich ist, eine Woche des Jahresurlaubs oder mehr zu opfern.