Eichstätt
Coole Sache

Siebtklässler der Mittelschulen Eichstätt und Lenting schnuppern in verschiedenen Berufen hinein

20.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:04 Uhr

Schriften zu meißeln gehört zum Beruf des Steinmetz dazu.

Eichstätt (EK) Werkbank statt Schulbank, Maurerkelle statt Bleistift, Kamm statt Lineal: Die Schülerinnen und Schüler der siebten Jahrgangsstufe der Mittelschulen Lenting und Eichstätt nahmen am Projekt "5 Tage - 5 Berufe" im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Ingolstadt teil.

Die "jungen Handwerker" wählten eine Berufsgruppe mit jeweils fünf Berufen aus. Die einen favorisierten die Berufsfelder um Schreiner, Friseur, Büro, Maler und Metall. Andere entschieden sich für Elektrotechnik, Kfz, Maurer, Steinmetz beziehungsweise Heizungstechnik. Jeden Tag konnten sie dann in den Werkstätten des Bildungszentrums unter Anleitung eines Meisters einen Beruf erproben.

Eine Woche lang arbeiteten die Azubis auf Zeit in den Werkstätten der Handwerkskammer. Sie hobelten, schraubten, feilten, bohrten, schliffen, zementierten oder gestalteten. Durch die Praxis erhielten die Facharbeiter von morgen an jedem Tag neue Einblicke in einen Beruf und machten dabei viele Erfahrungen. Am Ende eines jeden Arbeitstages folgte dann die Rückmeldung. Von einem Fachmann aus der Praxis bekamen die Schüler eine Einschätzung, ob sie für den Beruf geeignet seien. Wer bei den Schreinern oder Malern war, konnte das Werkstück als bleibende Erinnerung mit nach Hause nehmen. Obwohl die Schüler ganztägig im Einsatz waren und auch körperlich gefordert wurden, war die Stimmung sehr gut.

Die fünf Tage bei der Handwerkskammer sind der Beginn des Berufswahlprozesses und dienen als Grundlage auf dem Weg der Berufsfindung. Mit den Praktika in der achten Klasse geht es dann weiter.

Karl Grienberger, der Schule-Wirtschafts-Experte des Landkreises, zog ein positives Fazit: "Ich finde das Angebot der Handwerkskammer sehr wichtig. Da sich unsere Schüler schon sehr früh für einen Beruf entscheiden müssen, soll auch der Berufsfindungsprozess möglichst frühzeitig ansetzen. Das Programm der Handwerkskammer stellt eine sehr ziel- und praxisorientierte Grundlage dar."

Auch die Schüler selbst stellen der Veranstaltung ein gutes Zeugnis aus. Theo von der Mittelschule Lenting fand die Berufsorientierungswoche toll, weil es viele gute Berufe gab, die allen Spaß machten: "Am besten gefiel mir der Beruf des Kfz-Mechatronikers, weil man dort mit elektronischen Geräten arbeiten kann." Nicht gefallen habe ihm der Maurerberuf, weil das lange Stehen und die Arbeit mit Beton keinen Spaß machten.

Alena aus Eichstätt kam mit den Berufen am Besten zurecht, bei denen der Redeanteil hoch ist. Gut sei es auch gewesen, dass zwischen den beruflichen Aktivitäten ausreichend Pausen eingeplant waren. Ihr Verbesserungsvorschlag: "Was man hätte besser machen können ist, dass die Mädchen auch mehr über Jungenberufe und die Jungen mehr über Mädchenberufe erfahren."

Auch Jana aus Lenting hat die Woche sehr gut gefallen. Am interessantesten sei für sie der Metallberuf mit unterschiedlichen Bearbeitungsgeräten gewesen. Weniger begeistert war sie vom Beruf der Friseurin: "Acht Stunden Stehen war für mich zu anstrengend."

Für Kerstin von der Mittelschule Eichstätt waren die verschiedenen Eindrücke der verschiedenen Berufen wichtig und dass sie eine erste Orientierung in ihrer Berufswahl bekommen habe: "Ich bin mir jetzt sicherer, welche Berufe mir gefallen und welche nicht. Außerdem fand ich es gut, dass man die selbst hergestellten Produkte mit nach Hause mitnehmen durfte."

Maximilian aus Lenting empfand die Woche als "sehr cool". Er habe viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. Besonders der Beruf des Steinmetz habe es ihm angetan: "Man kann hier gestalten, Skulpturen und Schriftzüge in Stein meißeln."

Patrick aus Eichstätt fand die Vielfalt der unterschiedlichen Berufe besonders gut. Er habe viele Eindrücke gewinnen können. Er bemängelte aber: "Was mir jedoch ein bisschen gefehlt hat, waren Aktivitäten im Freien."