Eichstätt
"Beeinträchtigung des Gartenareals bleibt unbestritten"

Bebauungsplan zur Erweiterung der Klinik: Neue Einwände – Stadtrat verlängert die Veränderungssperre für die Spitalstadt um ein Jahr

27.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Bei einer Erweiterung der Klinik (links) würde der Kapuzinergarten (Bäume im Hintergrund) beeinträchtigt werden - Foto: chl

Eichstätt (chl) Den Bebauungsplan Nr. 17 Kreiskrankenhaus wird der Stadtrat wohl erst nach der Sommerpause beschließen. Auf dem Areal sollen bekanntlich die Voraussetzungen für eine Klinikerweiterung geschaffen werden. Als Vertreter des Stadtbaumeisters hat Jens Schütte bei der Vorberatung in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend darauf verwiesen, dass es zu der Überplanung des Gebiets neue Einwände wegen des benachbarten Kapuzinergartens gebe, die für die weitere Abwägung im Zuge der Bauleitplanung noch eingearbeitet werden müssten.

Das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) bemerkt, dass ein nordwestlich geplantes Bauteil nach Osten verschoben werden müsse, da es sonst zu nahe am denkmalgeschützten Kapuzinergarten läge. Das Stadtbauamt erklärt dazu, „eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes des Gartenareals bleibt unbestritten“. Allerdings sei die Stadt der „Auffassung, dass das Interesse der Denkmalpflege nach ungestörtem Erhalt der jetzigen Darstellung des Gartenareals hinter dem Interesse der Allgemeinheit nach Entwicklung des bestehenden Klinikstandortes, bei gleichzeitiger Minimierung der Beeinträchtigung, zurückstehen muss“.

Die Veränderungssperre für den Bebauungsplan Nr. 42 Spitalstadt, die am 25. Juli ausgelaufen ist, wird letztmals um ein weiteres Jahr verlängert. Das hat der Stadtrat am Donnerstag gegen die Stimmen von Elisabeth Gabler-Hofrichter und Rudi Engelhard (beide CSU) beschlossen. Mit der Sperre soll bekanntlich verhindert werden, dass auf dem Areal um den Bahnhof herum eine bauliche Entwicklung stattfindet, die den Plänen der Stadt durchkreuzen würde. Die Sperre ist bekanntlich nötig, weil es noch keinen rechtsgültigen Bebauungsplan gibt. Jens Schütte erklärte auf Nachfrage von Oliver Haugg (Grüne), dass das Absicht sei: So könne man mit den Investoren in der Spitalstadt im Gespräch noch Verbesserungen erreichen. Alt-OB Arnulf Neumeyer (SPD) fragte nach, warum dann auf den bereits errichteten Wohngebäuden keine Dachterrassen erlaubt gewesen seien. Das wurde in der Sitzung allerdings nicht weiter vertieft.

Wie zuvor schon der Neuburger Stadtrat (wir berichteten) hat nun auch der Stadtrat von Eichstätt die Planungen für neue Gewerbeflächen in Zuchering Weiherfeld, wo unter anderem ein Dehner-Gartenmarkt, geplant ist, mit Mehrheitsbeschluss abgelehnt: Eichstätt erhebt „grundlegende Einwände“ gegen diesen geplanten großflächigen Einzelhandel. Wolfgang Wollny (Grüne) war ebenfalls für diese Ablehnung, fand es aber schon bemerkenswert, dass ein Vorhaben in Weichering abgelehnt werde, die „Kaufland“-Planung im eigenen Gewerbegebiet, die den Einzelhandel in der Innenstadt ebenfalls schwäche, jedoch nicht.

Nur Sigurd Eisenkeil (CSU) stimmte gegen diese Ablehnung: Er meinte, dass die das Vorhaben nicht stoppen werde, aber die Zusammenarbeit mit Ingolstadt verschlechtern könne. Arnulf Neumeyer erinnerte an die schlechten Erfahrungen, die Eichstätt bei den „Westpark“-Planungen gemacht habe: „1996 wurde uns versprochen, dass, wenn wir da zustimmen, Ingolstadt nie mehr was Größeres bauen werde.“ Dieses Versprechen sei schon mehrmals gebrochen worden. (Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.)