Eichstätt
Auf gepackten Koffern

Die VHS Eichstätt weiß immer noch nicht, wo sie unterkommt Jetzt werden Variante 18 und 19 geprüft

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Auftakt zur Sitzung des VHS-Beirats in Eichstätt: Die Fröhlichkeit hatte dann rasch ein Ende. Im Bild von links OB Andreas Steppberger, leitender Beamter Hans Bittl, VHS-Leiterin Eva Eisenkeil und VHS-Mitarbeiterin Michaela Kracklauer. - Foto: Auer

Eichstätt (aur) Richtig verzweifelt war Eva Eisenkeil, die ehrenamtliche Leiterin der Volkshochschule (VHS) Eichstätt, bei der jüngsten Sitzung des VHS-Beirats. Planungen seien derzeit fast unmöglich, weil völlig unklar sei, wo die VHS künftig ihre Räume habe. Doch anscheinend tut sich jetzt etwas.

Eva Eisenkeil hatte den Beirat, in dem neben etlichen Stadtratsmitgliedern auch Vertreter der Schulen sitzen, ins Rathaus eingeladen, und da machte sie ihrem Unmut Luft: "Ich habe Probleme mit den Räumen und erhoffe mir Unterstützung durch den Beirat." Seit zwei Jahren hänge die VHS in der Luft, seitdem bekannt ist, dass die bisher genutzten Büro- und Seminarräume im ersten Stock des Dom-Augusto-Hauses am Domplatz an die Universität gehen sollen. Seitdem kämen permanent neue Immobilien ins Spiel, die meist ebenso schnell wieder "mit einem Federstrich ad acta gelegt werden". Das Spektrum der für die VHS ungeeigneten Objekte reichte von Kellerräumen des Netto-Marktes im Buchtal bis zum Obergeschoss der Sparkasse an der Gabrielistraße mit seinen Dachschrägen. "Genauso schnell, wie es kommt, ist es wieder im Papierkorb", klagte Eisenkeil und rechnete vor, dass bisher sage und schreibe 17 Varianten geprüft worden seien. "Ich sehe da keine Perspektive mehr." Und gleichzeitig steht dem VHS-Büro der angekündigte Umzug ins Erdgeschoss des Dom-Augusto-Hauses bevor. "Frau Kracklauer und Frau Fiedler sitzen auf Stühlen, die im nächsten Moment weg sein können. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt"

Doch prompt kam die Reaktion von Oberbürgermeister Andreas Steppberger und dem leitenden Beamten Hans Bittl. Ganz aktuell gebe es nun zwei wirklich vielversprechende Lösungen für die VHS, eine davon sozusagen brandneu. Bittl: "Die hat sich in den letzten Tagen aufgetan. Das letzte Angebot konnten wir jetzt noch gar nicht prüfen. Aber wir gehen alles durch, auch die finanziellen Möglichkeiten. Wir sind zuversichtlich, dass eine erfolgreich ist." Das wären dann nach Eisenkeils Rechnung die Varianten Nummer 18 und 19.

Unter diesen Vorzeichen wurde die zunächst öffentliche Sitzung zur nichtöffentlichen umgewandelt, damit der Beirat Klartext hören konnte, um welches Objekt es denn da gehe und mit wem um VHS-Räume verhandelt wird. Hans Bittl sagte gestern auf Anfrage: "Das wird jetzt konkret untersucht." Die neue Variante sähe vor, dass die VHS einschließlich Büro und den beiden Seminarräumen des Dom-Augusto-Hauses in das neue Quartier umziehen würde, und hier wäre eventuell sogar noch Platz für weitere Seminarräume. "Die neue Lösung wird sich in den nächsten zehn Tagen entscheiden."

Doch dann bleibt immer noch das Problem, dass die neuen Räume erst für die VHS-Zwecke vorbereitet werden müssten. "Das braucht seine Zeit", sagte Bittl. Für die VHS im Dom-Augusto-Haus wird sich laut Hans Bittl bis dahin nichts ändern, der Umzug des Büros in den Raum neben der Tourist-Information ist ausgesetzt. "Die Räume der VHS bleiben bis auf Weiteres im Dom-Augusto-Haus. Die VHS kann damit weiterplanen." Sollte es zu Engpässen kommen, hätten sich die bisher bereits kooperierenden Schulen für eine Übergangszeit bereit erklärt, weitere Räume zur Verfügung zu stellen.

Eva Eisenkeil zeigte sich gestern gegenüber unserer Zeitung dennoch skeptisch: Zwei Varianten seien vorgeschlagen, und die vom OB genannten Räume habe sie noch gar nicht gesehen. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre meinte sie: "Ich bin nicht unbedingt optimistisch." Für die Odyssee der VHS Eichstätt, die in den letzten Jahrzehnten ständig irgendwie umziehen musste, gilt damit: Fortsetzung folgt.