Dollnstein
Lokalpolitikerin und Marktfrau

Die Dollnsteiner Gemeinde- und Kreisrätin Johanna Bittl feiert ihren 80. Geburtstag

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Feiert an diesem Samstag 80. Geburtstag: die Kreis- und Gemeinderätin Johanna Bittl aus Dollnstein. −Foto: Mayer

Dollnstein (max) Viele Jahre lang war sie politisch aktiv, und auch im Ruhestand bringt sie sich noch für die Allgemeinheit und die Gesellschaft aktiv ein.

Am heutigen Samstag feiert die Dollnsteinerin Johanna Bittl ihren 80. Geburtstag. Ihr Wunsch: Sie will auch weiterhin aktiv bleiben.

 

Die im Oberpettenbach geborene Niederbayerin verschlug es nach ihrem Abitur in Landshut-Seligenthal im Jahre 1958 nach Eichstätt, wo sie zu den ersten Studentinnen an der damaligen Pädagogischen Hochschule gehörte. Dort legte sie auch ihre erste Lehramtsprüfung im Jahre 1961 ab. Ihre erste Schulstelle trat sie in Schwarzenbach bei Nürnberg an, ehe sie wieder in den damaligen Alt-Landkreis nach Mühlheim versetzt wurde, wo sie eine für damalige Verhältnisse gängige jahrgangskombinierte Klasse unterrichtete. Bis 1973 wirkte sie dann in Mörnsheim.

Von 1973 bis zu ihrer Pensionierung 2001 war die engagierte Pädagogin an der Grundschule in Dollnstein tätig und lernte vielen Dollnsteiner Kindern neben dem Grundschul-ABC auch vielfältige Werte sowie lokale und regionale Traditionen und Besonderheiten.

Als Paradigma für ihre Heimatverbundenheit muss hier die im Jahre 1987 erfolgte Gründung der Marktfrauen zur 600-Jahr-Feier der Markterhebung Dollnsteins genannt werden. Die heute noch bei vielen Anlässen mit ihren mittelalterlichen Kleidern auftretenden Marktfrauen sind nach wie vor das Markenzeichen und Aushängeschild der Marktgemeinde und Botschafterinnen weit über die Grenzen Dollnsteins hinaus. Bis 2009 war Johanna Bittl die "Obermarktfrau". In dieser Zeit wurden zu verschiedenen historischen Jubiläen historische Markttage abgehalten, und die Marktfrauen wirkten bei vielen Festivitäten mit.

Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit war es für Johanna Bittl selbstverständlich, ihre ganze Kraft und ihr Talent für die Allgemeinheit einzusetzen. Fünf Perioden lang, von 1978 bis 2008, war sie Mitglied im Gemeinderat Dollnstein, von 2002 bis 2008 bekleidete sie das Amt der Dritten Bürgermeisterin. In diese Zeit fiel auch der Neubau der Schule, wo sie sich insbesondere für den Bau der Glaskuppel einsetzte.

Ihr politisches Talent blieb auch auf Kreisebene nicht unbeobachtet. 1990 zog Johanna Bittl als eine der ersten Frauen in den Kreistag ein, dem sie bis 2014 angehörte, bis 2008 war sie stellvertretende Sprecherin der CSU-Fraktion und für die Presse- und Protokollarbeit verantwortlich. Besonders setzte sie sich für ihre Heimat, den westlichen Landkreis ein, was gegen die starken Vertreter aus dem östlichen Teil nicht immer leicht war.

Für ihre 30-jährige kommunale Arbeit im Gemeinderat und die ehrenamtlichen Aktivitäten wurden ihr die Marktnadel und die Bürgermedaille in Gold der Marktgemeinde Dollnstein und für 24 Jahre Kreistagsarbeit die kommunale Verdienstmedaille des Landkreises verliehen. 2015 erhielt sie das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihre Verdienste im Rahmen von ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Ein Herzensanliegen war Johanna Bittl nach ihrer beruflichen Pensionierung die Führung der Senioren-Union der CSU, die sie von 2001 bis 2017 mit Akribie, Leidenschaft und Begeisterung führte. Für ihre langjährigen Verdienste wurde sie im Mai 2017 zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

Auch in diözesanen Gremien war sie tätig. Von 1992 bis 2012 war sie Mitglied im Vorstand des Caritasverbandes der Diözese Eichstätt, ebenso im Vorstand des Diözesanrates. Im Krankenpflegeverein Dollnstein war sie stellvertretende Vorsitzende von 1986 bis 2009 und in dieser Zeit auch im Vorstand der Sozialstation Eichstätt. Für diese ehrenamtliche Arbeit in der Caritas erhielt Johanna Bittl 2008 vom Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes die goldene Ehrennadel des Deutschen Caritasverbandes.

Johanna Bittl ist seit 1962 mit ihrem Mann Willi verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkel. Ihre Familie bedeutete und bedeutet ihr stets alles und steht immer an erster Stelle in ihrem Leben sowie in ihrem ganzen Tun und Arbeiten.