Dollnstein
"Kellerräume unbewohnbar"

Gemeinderat lehnt höhere Belegung des Breitenfurter Flüchtlingsheimes ab

30.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

In der früheren Pension Schönfeld sind 26 Asylbewerber untergebracht. Nun hat der Besitzer beantragt, die Zahl der Betten auf 37 zu erhöhen. Die Gemeinde Dollnstein ist aber dagegen. - Foto: baj

Dollnstein (ldh/baj) Der Gemeinderat Dollnstein hat eine Aufstockung der Bettenzahl im Wohnheim für Asylbewerber in Breitenfurt abgelehnt. Eine Unterbringung in den Kellerräumen sei nicht zumutbar, hieß es. Das Landratsamt widerspricht dieser Darstellung.

Theo Kuch aus Gaimersheim hatte bereits im September 2014 die Nutzungsänderung von einer Pension zu einem Flüchtlingswohnheim in Breitenfurt beantragt. Am 22. Oktober stimmte der Gemeinderat dem Antrag mit den Hinweisen zu, dass die Umnutzung der Kellerräume für Wohnräume zu prüfen sei. Insbesondere bat das Gremium auch um die Überprüfung der Rettungswege und um ein Brandschutzgutachten. Zudem forderte das Gremium, nicht mehr als 23 Personen dort unterzubringen. Nun hat Kuch, der Inhaber der Immobilie, dem Landratsamt Eichstätt den Brandschutz- und Stellplatznachweis vorgelegt. Gleichzeitig beantragte er die Erhöhung der Bettenzahl auf 37.

Derzeit wohnen dort bereits 26 Flüchtlinge, also drei mehr als vom Gemeinderat gewünscht. Mitglieder dieses Gremiums, die die Örtlichkeit und die Kellerräume aus eigener Erfahrung kennen, sind der Meinung, dass diese nur bedingt bewohnbar seien. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Erhöhung der Belegzahlen von mehr als 23 Personen abzulehnen.

„Das ist die Einschätzung der Gemeinde“, sagte Bürgermeister Wolfgang Roßkopf gestern gegenüber unserer Zeitung. Er geht davon aus, dass das Landratsamt die Räume überprüfen wird. „Wenn das Landratsamt zu der Auffassung kommt, dass die Kellerräume bewohnbar sind, wird es das gemeindliche Einvernehmen ersetzen.“

Genau danach sieht es auch aus. Den Begriff „Keller“ will Manfred Schmidmeier, Pressesprecher des Landratsamtes, auf Anfrage unserer Zeitung relativiert wissen: „Das Haus steht in Hanglage.“ Das Untergeschoss weise auf der Westseite richtige Fenster auf, nicht etwa Lichtschächte, verdeutlicht er. Ständig seien Mitarbeiter des Landratsamtes anwesend und die hätten nicht festgestellt, dass ein Wohnen im Untergeschoss unzumutbar wäre.

Derzeit sei auch nicht geplant, mehr als 26 Flüchtlinge dort unterzubringen, sagt Schmidmeier, der gleichzeitig einräumt, dass der Druck, zusätzliche Plätze zu schaffen, zunehmen werde.