Denkendorf
Kriegerverein im Clinch

Gemeinde lehnt Übernahme des Unterhalts am Denkmal ab

25.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Wie geht es weiter mit dem Kriegerdenkmal in Zandt - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Um den Unterhalt des Kriegerdenkmals ist es in Zandt zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Kriegerverein und der Gemeinde gekommen. Ein Schreiben des Vereins hat beim Gemeinderat für Verärgerung gesorgt.

Bereits im Juni 2016 hatte der Gemeinderat beschlossen, die Restaurationsarbeiten - eine Erneuerung des Zauns - am Zandter Kriegerdenkmal mit 30 Prozent der Kosten zu unterstützen. Weil das Barvermögen des Kriegervereins Zandt aber nicht einmal 70 Prozent der Kosten vorhält, hat der Verein sich entschlossen, den Unterhalt des Denkmals komplett an die Gemeinde zurückzugeben. Das Denkmal befindet sich auf Gemeindegrund. Im dazugehörigen Schreiben wirft der Kriegerverein Zandt einigen Gemeinderäten vor, auf populistische Weise argumentiert zu haben und so eine anfänglich positive Stimmung zum Kippen gebracht zu haben. Dies und der Vorwurf, die Bedeutung des ehrenamtlichen Einsatzes der Mitglieder nicht zu würdigen, verursachte im Gemeinderat Missstimmung.

Kritisiert wurde der Ton des Schreibens. Auch wurde dem Kriegerverein mangelnder Einsatz vorgeworfen: Als in Denkendorf Restaurierungsarbeiten am Kriegerdenkmal anstanden, habe der dortige Kriegerverein mit einer Haussammlung 25 000 D-Mark sammeln können und damit die benötigten 23 000 D-Mark sogar noch übertroffen. In Gelbelsee hatte der Gemeinderat 2010 einen Zuschuss von 30 Prozent beschlossen; dort steht das Denkmal nicht auf Gemeinde-, sondern Kirchengrund. Der Kriegerverein Zandt hat jedoch direkt, ohne den vorherigen Versuch einer Haussammlung, die Konfrontation gesucht, auch wenn eine solche Sammlung geplant sei, wie ein Vertreter des Vereins anmerkte. Bürgermeisterin Claudia Forster betonte deutlich die Wichtigkeit von Kriegerdenkmälern als Erinnerung, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Den ersten Beschluss, das Denkmal im Bestand zu sichern und den Unterhalt zu übernehmen, lehnte der Gemeinderat einstimmig ab; den zweiten, den Zaun - wie geplant - mit Stabmatten zu erstellen, nahm er mit fünf Gegenstimmen an.