Denkendorf/München (hr) Der vor knapp einem Jahr bei einem Großeinsatz der Polizei in Gelbelsee (Gemeinde Denkendorf) festgenommene 35-jährige russische Staatsangehörige ist wieder auf freiem Fuß. Dies ergab eine Nachfrage unserer Zeitung.
Wie damals berichtet, stand der Mann unter dringendem Tatverdacht, den "Islamischen Staat" durch finanzielle Eigenbeiträge und Spendenaufrufe in einem russischen sozialen Netzwerk unterstützt zu haben. Außerdem wurde er verdächtigt, mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Der Einsatz gegen den Mann, der mit seiner Familie - darunter seine hochschwangere Frau - in einem Einfamilienhaus in Gelbelsee gewohnt hatte, hatte damals für Aufregung in dem kleinen Denkendorfer Ortsteil gesorgt. In den frühen Morgenstunden hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften das Haus gestürmt und durchsucht.
Der Mann war noch am Tag seiner Festnahme dem Ermittlungsrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen worden. Gegen den Beschuldigten sei im November 2017 Anklage am Oberlandesgericht München erhoben worden, teilte die Pressestelle der Generalstaatsanwaltschaft in München auf Anfrage mit. Tatvorwurf sei "Werben um Unterstützer für eine ausländische terroristische Vereinigung". Der gegen den Beschuldigten erlassene Haftbefehl sei im Juli 2017 außer Vollzug gesetzt worden. Vom Oberlandesgericht München hieß es, "über die Eröffnung des Hauptverfahrens ist noch nicht entschieden, daher ist auch noch nicht bekannt, wann gegebenenfalls die Hauptverhandlung stattfindet. Da der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt ist, befindet sich der Angeschuldigte derzeit nicht in Haft." Die Familie ist nach der Geburt des dritten Kindes aus der Gemeinde weggezogen.
