Denkendorf
Gewerbeflächen für Gelbelsee

Änderung im Flächennutzungsplan beschlossen 30 000 Quadratmeter Solarpark?

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Bisher in Gelbelsee vermietete Flächen eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs sollen im Flächennutzungsplan als Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Einer Änderung stimmt der Gemeinderat jetzt zu. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Bekommt Gelbelsee ein Gewerbegebiet? Ein entsprechender Antrag lag dem Denkendorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung (wir berichteten) vor.

Nach den Angaben des Antragsstellers sei das Grundstück Am Weiher 10 in Gelbelsee bis 1982 als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt worden; danach sei der Betrieb in wesentlichen Teilen an Audi vermietet und für die Lagerung von Gestellen verwendet worden. Das Mietverhältnis bestehe bis heute. Als neuer Eigentümer wolle er die bisherige Nutzung mit einer Änderung in eine Gewerbefläche den tatsächlichen Gegebenheiten anpassen.

Wie die Verwaltung der Gemeinde Denkendorf mitteilte, hat sich in jüngster Vergangenheit jedoch bereits das Landratsamt Eichstätt wegen der Lagerungen im Außenbereich eingeschaltet. Josef Mosandl (CSU) machte darauf aufmerksam, dass auf dem Grundstück nicht nur Gestelle, sondern auch Baumaschinen und -material gelagert würden. Mehrere Gemeinderäte, darunter Josef Wermuth (CSU) und Alfons Weber (SPD), meinten jedoch, ihnen sei nie etwas aufgefallen. "Da muss man schon auf die andere Seite schauen", sagte Mosandl. Der Gemeinderat beschloss dennoch, dass nichts gegen eine Änderung des Flächennutzungsplans sprechen würde.

Nicht weit davon entfernt, westlich der Großen-Gsteinet- Straße, soll einem Antrag nach ein weiterer Solarpark in Gelbelsee entstehen über eine Fläche von rund 30 000 Quadratmetern mit einer Leistung von etwa zweieinhalb Megawatt. Im Unterschied zu den bisherigen beiden Solarparks grenzt die Grünfläche, die dafür vorgesehen ist, jedoch direkt an Wohnhäuser. Das Grundstück kommt laut dem Standortkonzept für regenerative Energien in der Gemeinde Denkendorf außerdem ausdrücklich nicht in Betracht. Dieses Konzept wurde noch vom vorherigen Gemeinderat vor etwa vier Jahren beschlossen.

Dementsprechend kritisierte Peter Lehner (FW), wofür der Gemeinderat überhaupt Richtlinien beschließe, wenn man sich selbst bei nächster Gelegenheit wieder darüber hinwegsetze. Regina von Wernitz-Keibel (CSU) brachte den Vorschlag ein, den Antragstellern Tauschflächen anzubieten. Der Antrag wurde auf die nächste Sitzung vertagt; davor sollen bei einem Ortstermin die Gegebenheiten geprüft werden.