Denkendorf
Mit der "Litanei" dabei

Schlotkehrer gehören zum Denkendorfer Umzug am Sonntag dazu

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Sind nicht aus dem Denkendorfer Faschingsumzug wegzudenken: Die Schlotkehrer, die seit rund 120 Jahren einen Brauch in Denkendorf hochhalten. - Foto: Wermuth

Denkendorf (wth) Erneut steht Denkendorf am Faschingssonntag im Mittelpunkt der regionalen Narren. Zumindest ab 14 Uhr, wenn sich einer der größten Faschingsumzüge weit und breit durch die Autobahngemeinde schlängelt.

An die 50 Wägen und Fußgruppen mit etwa 1000 fantasievoll verkleideten Mitwirkenden werden wieder zu bewundern sein.

Stark vertreten sein wird neben den Teilnehmern aus nah und fern das Denkendorfer Faschingskomitee, das alleine schon aus rund 100 Aktiven besteht - an der Spitze das Kinderprinzenpaar und die heurigen Tollitäten Katharina I. und Stefan I.

Auch die Regenten aus der Partnerstadt Krasnaja Presnja und aus Wolgograd haben ihre Teilnahme zugesagt. Jedenfalls ist mit einem Zug zu rechnen, der an Aktualität, was die Themen betrifft, kaum zu übertreffen sein wird. Dazu kommen heimische Musikanten wie die Denkendorfer "Guggamusi" oder der allseits bekannte Fanfarenzug aus der Kreisstadt.

Der Zug wird sich von der Hauptstraße in Höhe der Aral-Tankstelle bis hinauf zum Lindenwirt schlängeln und sich dort über die Rosenau auflösen. Ehe es nach dem Umzug in den heimischen Gasthöfen zum hinlänglich bekannten Remmidemmi kommt, wird auf der Bühne vor dem Postwirt all denen, die es bislang noch nicht gesehen haben, das gesamte 2017er-Programm des Denkendorfer Faschingskomitees präsentiert. Mit dabei beim närrischen Zug wird eine lustige Fußgruppe sein, die eine lange Historie im heimischen Fasching hat.

Es sind die beliebt-berüchtigten Schlotkehrer. Überliefert ist, dass die lustige Truppe, rußgeschwärzt und mit Leiter, seit mindestens 120 Jahren in den letzten Faschingstagen von Haus zu Haus zieht und insbesondere dort, wo junge Mädchen wohnen, um Geld, Eier, Schmalz und Bratwürste bittet. Dabei wird die berühmte "Litanei" vom Schellnsiema, Schellnachter, Schellnneuner ... vorgetragen.

Es wird erzählt, dass die Gaben als Dank, dass die Burschen den Fasching zuvor mit den Mädchen getanzt haben, gegeben wurden. Beim so genannten "Tietschen" am Faschingsdienstag beim Postwirt wird der Erlös gegen einen geringen Obolus in meist flüssige Nahrung umgesetzt.

Die sechs hartgesottenen "Schlotkehrer"-Burschen in diesem Jahr sind Maximilian Schordie, Sebastian Wittmann, Florian Nieberle, Andie Taugenbeck, Florian Haas und Markus Felser.