Denkendorf
"Bewusst Vorschriften missachtet"

Baugebiet "An der alten Staatsstraße" Thema im Gemeinderat Radweg zum Dinopark

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Die Autobahnunterführung Gelbelsee soll von fünfeinhalb auf elfeinhalb Meter verbreitert werden. - Foto: Kister

Denkendorf (kmi) Ein Antrag aus dem Bauausschuss brachte auf der Denkendorfer Gemeinderatssitzung zutage, dass im Baugebiet "An der alten Staatsstraße" anscheinend bewusst Vorschriften ignoriert wurden.

Bei einer Baukontrolle hatte das Landratsamt Eichstätt festgestellt, dass ein Wohngebäude im Baugebiet "An der alten Staatsstraße" in Denkendorf anstelle der genehmigten vier Wohneinheiten sechs vorzuweisen hat.

Das Bauprojekt war im Sommer 2016 mit vier Wohneinheiten genehmigt worden. Da sich auf dem Grundstück bereits zwei weitere Gebäude mit je zwei Wohneinheiten befinden, wird nach derzeitiger Regelung bei einer Grundstücksgröße von hier 1941 Quadratmetern und einer vorgeschriebenen Fläche von 200 Quadratmetern je Wohneinheit die benötigte Grundstücksfläche um 59 Quadratmeter unterschritten. Diese Unterschreitung der Mindestfläche schien jedoch nicht der eigentliche Punkt zu sein, der einigen Gemeinderäten sauer aufstieß. Der Bauträger hatte sich "offensichtlich bewusst" über die Vorschriften hinweggesetzt und anders als im eingereichten Antrag sechs anstelle von vier Wohneinheiten gebaut. Dass dem Antrag schließlich dennoch mit nur vier Gegenstimmen zugestimmt wurde, lag zum einen daran, dass er nach der neuen Regelung im Rahmen ist (zukünftig ist bei Wohnungen unter 60 Quadratmeter lediglich eine Grundstücksfläche von 150 Quadratmetern vorgeschrieben). Zum anderen sind die Wohnungen bereits vermietet und bewohnt - eine Ablehnung hätte zu einer Nutzungsuntersagung und damit zu einer Kündigung bestehender Mietverträge geführt.

Gero Siegle vom Ingenieurbüro Siegle war für gleich zwei Punkte in der Sitzung: Zum einen hat er mit den Ortssprechern in den Denkendorfer Ortsteilen die Straßen überprüft und einen entsprechenden Maßnahmenkatalog erstellt. Da diesmal auch größere Maßnahmen erforderlich sind, belaufen sich die Kosten auf knapp 480 000 Euro und weitere 277 000 Euro für die Gemeindeverbindungsstraßen und die Grüngutanlage.

Der Gemeinderat folgte seiner Empfehlung, die Kleinmaßnahmen für 205 000 Euro zeitnah auszuschreiben und die großen Maßnahmen über 550 000 Euro zusammenzufassen und später auszuschreiben.

Weiter präsentierte Siegle mehrere Varianten für den Radweg vom Dörndorfer Kreisel zum Dinopark. Er empfahl einen Ausbau mit zweieinhalb Metern vom Kreisel zur Abzweigung nach Gelbelsee und weiter mit drei Metern bis zum Dinopark. Der Gemeinderat folgte dieser Empfehlung, da der Weg von einer bestehenden Ausfahrt bis zum Dinopark auch von landwirtschaftlichen Schleppern genutzt werden soll.