Bitz
In Sorge wegen der Funkmasten

08.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:25 Uhr

Bitz (EK) Der geplante Funkmast für den Rettungsdienst sorgte für einen sehr guten Besuch der Bürgerversammlung in Bitz: Beinahe jedes Haus des Denkendorfer Ortsteils war vertreten. Ulrich Wittfeld von der Firma telent GmbH referierte über dieses Thema.

Bayernweit sollen demnach etwa 900 Stationen für den Digitalfunk installiert werden. Im Gegenzug dazu werden etwa 3500 Stationen des bisherigen analogen Funknetzes aufgelöst. Ein Funkmast strahlt, so Wittfeld, zwischen fünf und 20 Kilometer weit – je nach Topografie und benötigt eine Anschlussleistung von fünf bis zehn Kilowattstunden und funkt mit einer Frequenz zwischen 380 und 470 Megahertz. Der Standort am Anger-Holz mit einer Entfernung von etwa 210 Metern zum Ort wird favorisiert.

In der Großgemeinde Denkendorf ist ein weiterer Funkmast geplant. Den Standort, den der zweite Bürgermeister Peter Lehner in der vergangenen Gemeinderatssitzung bereits bekannt gegeben hatte, dürfe Wittfeld aus Geheimhaltungsgründen aber nicht nennen. Dieser Platz würde sich im Westen der Großgemeinde befinden. In seinem Vortrag zeigte er auch Alternativstandorte, die sich zumeist aber innerhalb der Orte Dörndorf und Bitz befinden.

Die Bitzer würden einen einzigen Alternativstandort am Waldesrand an der Staatsstraße Denkendorf-Grampersdorf bevorzugen. Dieser Standort kommt laut Wittfeld aber nicht in Frage, da er den Köschinger Forst nicht abdecken würde.

Eine Diskussion über weitere Standorte, etwa über den genannten an der Straße nach Grampersdorf und einen möglichen weiteren Standort im Köschinger Forst, womit der Bitzer Mast nicht mehr benötigt werden würde, wurden im Keim erstickt.

Wittfeld appellierte an die Bürger, doch vernünftig zu argumentieren. Im übrigen seien alle anderen Standorte ebenfalls geheim, so dass solche "Standortspielchen" nicht zielführend wären.

Von Bürgermeister Jürgen Hauke wurde ein möglicher Standort an der Degelgrube vorgeschlagen. Dieser wäre um 550 Meter weiter südlich und müsste gemäß Wittfeld um 14 Meter höher sein. Er lehnte diesen Standort mit Hinweis auf die Wirtschaftlichkeit zunächst ab, sagte dann aber eine Überprüfung zu, ohne große Hoffnungen wecken zu wollen.

Ortssprecher Norbert Hofmann zitierte aus Untersuchungen, die diese Funkwellen als Ursache für ein 2,3 fach erhöhtes Krebsrisiko sehen und warb dafür, doch einen Platz weiter weg vom Ort zu wählen. Dies wies Wittfeld zurück: Es gebe keine anerkannte Untersuchung, die einen Funkmasten als Gefahrenquelle für eine Gesundheitsgefährdung anerkenne.

Viele Fragen blieben mit den Hinweisen, dass Standorte geheim und der Digitalfunk notwendig wäre, unbeantwortet. Beispielsweise die Fragen, warum die Stromleitung bis zu 30 Kilowattstunden liefern muss, aber nur fünf bis zehn Kilowattstunden gebraucht würden; warum die aufzulösenden 3500 Standorte für die neuen 900 nicht geeignet sind (selbst wenn der Mast nicht hoch genug ist, so ist doch das Grundstück da); eine offizielle Aussage von "telent GmbH" zur Strahlenbelastung gibt es nicht.

Die Bitzer hoffen nun, dass die versprochene Untersuchung des Standortes "Degelgrube" vielleicht doch eine echte Alternative auch für telent GmbH darstellt.