Attenzell
Errichtet in dunklen Zeiten

80-jähriges Jubiläum der Bruder-Konrad-Kirche in Attenzell wurde gebührend gefeiert

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Nicht alle Festbesucher haben in der überfüllten Kirche Platz gefunden.

Attenzell (EK) Die Attenzeller Bruder-Konrad-Kirche ist 80 Jahre alt geworden, und die Dorfbewohner und auch die Bürger aus dem Pfarrort Schambach, der ja viel kleiner ist als die Filiale Attenzell, haben ihr Kirchlein gefeiert.

Pfarrer Michael Krüger zelebrierte den Festgottesdienst, und die Kirche konnte diesmal die Gläubigen nicht fassen. Alle Attenzeller Ministrantinnen und Ministranten zogen mit in das von Mesnerin Zita Schmidt überreich geschmückte Gotteshaus ein. Als Pfarrer Michael Krüger schließlich zum "Te Deum" einlud, stimmten alle Kirchenbesucher froh und dankbar in den festlichen Gesang mit ein.

Pfarrer Krüger meinte zu Beginn seiner Predigt, dass es an dem Tag eine ganze Reihe von Themen gebe, die sich für eine nähere Betrachtung angeboten hätten, wurde ja das Herz-Jesu-Fest an dem Sonntag gefeiert. Und auch der Kirchenpatron, der heilige Bruder Konrad, gebe viel für eine Ansprache her. Krüger konzentrierte sich dann aber auf den "Kirchengeburtstag". Eindringlich stellte er dar, was es wohl bedeutet haben mag, in einer Zeit, als bereits öffentliche Religionsausübung verboten war, den Bau eines Dorfkirchleins durchzusetzen. Auch wenn ursprünglich nur daran gedacht gewesen war, eine kleine Rosenkranz- und Andachts-Gebetsstätte zu schaffen, so muss doch der Zusammenhalt innerhalb der damals selbstständigen Gemeinde Attenzell mit ihrem Bürgermeister Martin Liepold und den Gemeinderäten enorm groß gewesen sein, sonst wäre das nicht möglich gewesen. Bauherr und Eigentümer war die Gemeinde Attenzell gewesen. Mit der Gebietsreform 1972 wurde die Kirche der Kirchenverwaltung Schambach übertragen.

Rechtzeitig zum Jubiläum war auch ein Wunsch vieler Attenzeller Gläubige in Erfüllung gegangen, weil die vom einheimischen Spenglermeister Thomas Walter angefertigte Kerzenschale ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Sie wurde nach dem Gottesdienst mit vielen brennenden Lichtern geschmückt.

Die Leitung der Pfarrei nahm das Kirchenjubiläum zum Anlass, drei Pfarrangehörigen für langjährige Dienste besonderen Dank auszusprechen. Pfarrer Krüger bedankte sich bei Walburga Wagner für 40 Jahre Mesnerdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Heiligen Kreuz in Schambach. 20 Jahre unterstützte sie zuerst ihren Mann Josef Wagner bei diesem Dienst, nach dessen viel zu frühem Tod übernahm sie zusammen mit ihrem Sohn Tobias dieses Ehrenamt. Tobias Wagner wurde dann auch für seinen 20 Jahre währenden Einsatz für das Gotteshaus geehrt.

Ebenfalls seit 20 Jahren ist Ernst Beringer für die Schambacher Wallfahrtskirche und ebenso für die Kirchen in Attenzell tätig und zwar als Kirchenpfleger. Vor allem die letzten Jahre waren außerordentlich arbeitsintensiv, weil die Kirche in Schambach mitsamt dem Turm einer umfangreichen Außen- und Innenrenovierung unterzogen worden war und auch noch die Orgel eine umfassende Restaurierung erfahren hat.

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Attenzeller mit ihren Gästen zum Frühschoppen und zum Mittagessen auf der Wiese gleich neben dem Gotteshaus. Kirchenpfleger Ernst Beringer begrüßte die Gäste und freute sich sichtlich, dass so viele der Einladung gefolgt waren. Die Frauen hatten Kaffee und selbst gebackene Kuchen vorbereitet, alles war sehr einladend hergerichtet worden. Die Fäden liefen bei Kirchenverwaltungsmitglied Josef Pfaller, zugleich einer der Attenzeller Mesner, zusammen, dem man schließlich ansehen konnte, wie froh und dankbar er war, dass es ein so gut gelungenes Fest geworden ist.