Altmannstein
Sturm "Niklas" wirkt immer noch nach

Die großen Holzmengen beeinflussen auch die Preise im Gebiet der Waldbesitzervereinigung Altmannstein

30.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Jede Menge Holz hat die Waldbesitzervereinigung Altmannstein vermarktet. Arch - foto: Binder

Altmannstein (bid) Im Auftrag der Kunden hat die Waldbesitzervereinigung (WBV) Altmannstein und Umgebung 40 Prozent mehr Holz vermarktet als im Vorjahr. Das gab Geschäftsführer Josef Lohr bei der Jahresversammlung am Freitagnachmittag bekannt.

„Der Holzmarkt ist auch Ende 2015 immer noch geprägt von den Auswirkungen des Sturmes ,Niklas‘, der am 31. März den geregelten Holzeinschlag mit guten Rundholzerlösen kräftig durcheinanderwirbelte und letztlich zunichtemachte“, erklärte Lohr. Durch den massiven Holzanfall in den Hauptschadensgebieten in Südbayern seien einige Waldbesitzer unmittelbar danach bereit gewesen, Preisabschläge von mehr als 20 Euro je Festmeter hinzunehmen. „Diese ersten Vertragsabschlüsse waren ausschlaggebend für das Rundholzpreisgefüge in ganz Bayern“, sagte der Geschäftsführer der WBV, der 1832 Mitglieder mit etwa 17 213 Hektar angehören.

Der Forstwirtschaftsmeister wies auch darauf hin, dass die anfangs unterschätzten Sturmholzmengen in den betroffenen Regionen monatlich nach oben korrigiert worden seien. Auch wenn „Niklas“ in der Region vergleichsweise wenig Schaden angerichtet habe, seien die Folgen trotzdem zu spüren. „So wurde auch das Gebiet der WBV Altmannstein, das mit einem Schadholzanfall von rund 12 000 Festmetern mäßig betroffen war, mit radikal gesenkten Rundholzpreisen und schleppender Rundholzabfuhr konfrontiert.“

Lohr lobte die Waldbesitzer, die das Sturmholz zum Großteil zügig aufgearbeitet haben – in der Hoffnung, dass sich keine Brutnester für Holzschädlinge bilden. Doch Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten führten laut Lohr in der zweiten Augusthälfte dazu, dass manche Laubbäume ihre Blätter abwarfen und erste Trockenschäden mit einhergehendem Kupferstecherbefall in den Fichtenkronen erkennbar waren. Als Folge nahmen die Käferholzmengen zum Herbst hin weiter zu. Insgesamt hat die WBV seit Januar im Auftrag der Mitglieder rund 70 900 Einheiten PEFC-zertifiziertes Holz vermarktet. Die Mengen gliedern sich wie folgt: 3963 Festmeter Stammholz Fichte, Kiefer und Lärche, 44 186 Festmeter Fixlängen Fichte, Tanne und Kiefer, 180 Festmeter Stammholz Buche und Eiche, 4100 Raummeter Papierholz, 14 230 Schichtraummeter Energie-Wipfelhackgut, 2395 Raummeter Energieholz und 78 Raummeter Nutzstecken.

„Mit einer Vermarktungsmenge von 70 900 Einheiten liegen wir deutlich über der Vorjahresmenge von rund 50 000 Einheiten“, erklärte Lohr. Zur Bestandsgründung im Vereinsgebiet wurden im Herbst 2014 und heuer im Frühjahr 100 363 Forstpflanzen über die WBV bestellt und gepflanzt. Davon entfielen 58 939 Stück auf Nadelholz und 41 424 auf Laubholz.

Lohr erinnerte auch an den zweitägigen Vereinsausflug mit zwei Bussen an den Bodensee, an drei Vorstandssitzungen, eine Obleuteversammlung in Pondorf und einen Motorsägengrundkurs. Zwei weitere Kurse werden noch im Dezember folgen. Außerdem wurden drei Ausgaben des eigenen Mitteilungsblattes „Der Waldbauer“ ausgearbeitet und verschickt. Auch vier Newsletter wurden an interessierte Mitglieder versandt.