Großalarm wegen Überflutungen

01.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:09 Uhr

Zu spät kam die Hilfe in diesem Fall. - Foto: Reiß

Kirchbuch/Arnbuch (tff/pa) Großalarm wegen Hochwassers hat es am Wochenende in den Beilngrieser Ortsteilen Kirchbuch und Arnbuch gegeben. Weit mehr als 100 Hilfskräfte waren im Einsatz, um Schadensbegrenzung zu leisten.

Obwohl Kirchbuch zu den höchsten Punkten der Großgemeinde Beilngries zählt, bestand für einen Teil des Ortes am Wochenende die Gefahr, überspült zu werden. In der Nacht von Freitag auf Samstag lief Schmelzwasser am Ortsrand von Kirchbuch in Richtung Richtung Bitz in eine Senke und gefährdete die Häuser der angrenzenden Siedlung.

Am Samstag um 1.30 Uhr wurden deshalb die Feuerwehren Aschbuch, Dörndorf und Zandt alarmiert Sie kämpften jedoch vergeblich gegen die Wassermassen; deshalb musste am frühen Samstagnachmittag Großalarm ausgelöst werden. Dazu berichtete der Einsatzleiter, Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster, am Samstag: "Im Augenblick sind zehn Feuerwehren mit zirka 120 Einsatzkräften damit beschäftigt, die Bewohner vor der Überflutung ihrer Häuser zu schützen. Das Technische Hilfswerk (THW) aus Eichstätt und Ingolstadt unterstützt die Arbeit mit zwei großen Pumpen."

Kreisbrandmeister Markus Hanrieder vom Katastrophenschutz in Eichstätt ergänzte: "Mit einer Pumpleistung von 22 000 Litern pro Minute wird der See, der sich aufgrund der schnellen Schneeschmelze bei noch gefrorenem Boden gebildet hat, umgeleitet. Eine weitere neue Pumpe, die vom Landkreis beschafft wurde und beim THW Eichstätt stationiert ist, schafft 5000 Liter in der Minute. Die Aufräumarbeiten in Kirchbuch werden voraussichtlich noch bis Sonntagfrüh andauern."

Hanrieder weiter: "Hochwasser kannte man bis vor ein paar Jahren nur im Tal. Seit die Bebauungsgebiete in den Ortschaften auf Senken ausgeweitet wurden, ohne vorbeugende Maßnahmen wie zum Beispiel Straßendurchlässe zu treffen, nimmt die Hochwassergefahr auf den Anhöhen rund um das Altmühltal zu."

Alarmstufe eins herrschte am vergangenen Samstag auch in der Ortschaft Arnbuch. Riesige Wassermassen drohten das Muldendorf zu überfluten. Sie ergossen sich von Winden her über die Flurwege durch das "Heiligenholz". Ein am Vormittag aufgeschütteter Damm hielt der Flut nicht Stand, das Wasser drang deshalb immer weiter an den Ortsrand vor. "Zunächst versuchten wir einen Schneedamm zu errichten, als wir aber sahen, dass dieser zu schwach war, mussten wir natürlich größere Geschütze auffahren. Bei einem Dammbruch wäre hier im Dorf der Teufel los gewesen", berichtet einer der Feuerwehrleute. Lastwagen der Firma Geiger aus Pfraundorf brachten mehrere Ladungen Mineralbeton, den die freiwilligen Helfer mittels Traktoren vor den Wassermassen aufschütteten.

Auch in Irfersdorf kam es wegen des Schmelzwassers zum Einsatz von Feuerwehren. Die Straße zwischen Grampersdorf und Irfersdorf musste wegen Überflutung zeitweise gesperrt werden.