Wiesenhofen
DSL-Versorgung vom Windrad aus

Bürgermeisterin Frauenknecht erläutert bei der Bürgerversammlung für Wiesenhofen und Kaldorf die Richtfunkverbindung

06.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:05 Uhr
Die Errichtung eines Windparks im Norden des Landkreises wird durch die Bundeswehr-Stellungsnahme erschwert. Einzelne Windräder ließen sich jedoch einfach genehmigen. Foto: Patzelt −Foto: Patzelt

Wiesenhofen (DK) Rede und Antwort stand Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) bei der Bürgerversammlung im Wiesenhofener Gemeinschaftshaus. Dabei wurden vor allem die Themen DSL-Versorgung, Windräder und Verkehrsberuhigung diskutiert.

Der Ortssprecher von Wiesenhofen, Christian Lederer, begrüßte zur Versammlung auch mehrere Beilngrieser Stadträte. Auf den Tischen hatte er Listen aufgelegt, in denen sich Interessenten an Haus- und Hofnamensschildern eintragen konnten. „Bei einer eigenen Ortsversammlung werden wir dann näher auf dieses Thema eingehen“, sagte Lederer. Die Bürgermeisterin meinte dazu, dass sich bereits Bewohner mehrerer Dörfer bereit erklärt hätten, entsprechende Schilder an ihren Gebäuden anzubringen.

„Früher hat es immer geheißen: Hier auf dem Land brauchen wir das nicht“, sprach die Rathauschefin das Thema Ganztagsbetreuung in den Schulen an. Nachdem es nun aber immer mehr werden, die dieses Angebot nutzen wollen, müsse die Stadt längerfristig gesehen auch in entsprechende Räume investieren.

„Was kostet eigentlich bei der Stadt Beilngries der Quadratmeter Bauland“, wollte ein Versammlungsteilnehmer wissen. Frauenknecht legte als Beispiel das Baugebiet in Kottingwörth zugrunde. Der Grundstückskaufpreis ohne Erschließung belaufe sich bei einer Bezugsfertigkeit des Wohnhauses von drei Jahren auf 48 Euro, bei fünf Jahren auf 58 Euro und bei zehn Jahren auf 75 Euro pro Quadratmeter. Die Erschließung des Baugebietes „Zur Kottingwörther Mühle“ mit Straßen und Kanal habe in Kottingwörth noch rund 580 000 Euro an Kosten verursacht.

Anschließend ging es um die DSL-Versorgung in Wiesenhofen und Kaldorf. Die Breitbandversorgung erfolgt laut Frauenknecht über eine Richtfunkverbindung vom Windrad bei Oening nach Kaldorf. Von Kaldorf aus führt ein Kupferkabel weiter nach Wiesenhofen. In Kaldorf sei ein Download von bis zu zehn Megabit pro Sekunde möglich. Da durch das Kupferkabel ein gewisser Leistungsabfall zu erwarten sei, könnten die Wiesenhofener mit einer Geschwindigkeit von bis zu sechs Megabit pro Sekunde rechnen. „Vielleicht sind ja auch acht Megabit machbar, da die Entfernung zwischen den beiden Dörfern nicht allzu groß ist“, sagte Frauenknecht und fügte hinzu: „Ich glaube, mit dieser Differenz kann man auf alle Fälle gut leben und für alle, die bisher nur die abgeschwächte Version des DSL hatten, ist es mit Sicherheit ein Quantensprung.“

Was die Kosten angehe, dürfe man auf keinen Fall mit Flyern von verschiedenen Providern vergleichen, die tagtäglich in die Häuser flattern. „Bei diesen Preisen werden stets ein vorhandenes, funktionstüchtiges Netz und eine entsprechende Infrastruktur zugrunde gelegt“, schloss Frauenknecht dieses Thema ab.

„Wie sieht es in der Großgemeinde Beilngries mit der Nutzung von regenerativen Energien aus“, wollte ein weiterer Dorfbewohner wissen. Frauenknecht antwortete, dass die Stadt bereits 1996 Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen habe. Damals allerdings ohne die entsprechenden Gutachten. Bisher waren demnach viele Flächen aufgrund des Landschaftsschutzgebietes tabu. „Nach der Energiewende hat sich jedoch so einiges geändert“, sagte Frauenknecht. Zurzeit laufe ein Projekt zwischen dem Naturpark Altmühltal und dem Umweltministerium. Ferner habe man einen Energieentwicklungsplan aufgestellt.

„Und wie stehen sie persönlich zu den Windrädern“, fragte ein Bürger. „Wenn sie vernünftig platziert sind, stehe ich voll dahinter“, antwortete Frauenknecht.

Zu guter Letzt wurde noch festgestellt, dass mit dem Wasserwirtschaftsamt abgeklärt werden müsse, ob eine Doline in der Nähe des Dorfes aufgebaggert werden dürfe. Zugesagt wurde einer Versammlungsteilnehmerin zudem eine Bank für den Spielplatz. „Dies dürfte überhaupt kein Problem sein“, so Frauenknecht abschließend.