Mühlbach
"Schlagzeug, nichts anderes"

22.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:19 Uhr

Das erste Konzert: Für die Musikschüler war es bei der Jahresversammlung mit Weihnachtsfeier der erste Auftritt vor größerem Publikum. Die Gäste waren begeistert, schließlich spielten ihre Söhne, Töchter und Enkelkinder. - Foto: Behringer

Mühlbach (DK) Die erste Jahresversammlung des neuen Vereins Musikausbildung Dietfurt fand in Mühlbach statt. Rund 75 Besucher waren gekommen, darunter viele Angehörige der Nachwuchsmusiker, um diese erstmalig bei einem Auftritt zu erleben.

"Jahresversammlung, Weihnachtsfeier und Vorführabend" nannte Musikleiter Martin Neger die Veranstaltung. Vorführabend, weil es sich "um den ersten großen Auftritt" handelte. 25 Musikschüler würden mittlerweile ausgebildet. "Das ist eine doch recht beachtliche Zahl", meinte er.
 

Allerdings sei man mit 17 Jungen und acht Mädchen "männlich" weit stärker besetzt. Aber kein Problem: "Die Mädels haben die Jungs recht gut im Griff", sagte Neger. Der musikalische Leiter erzählte vom Übungseifer seiner Schützlinge. "Nun, der Eine könnte noch ein bisschen fleißiger sein, der Andere macht das ganz gut." Ihm liege daran, "dass keiner hinten runter fällt". Sein Wunsch fürs nächste Jahr: "Bleibt alle voll dabei."

Als "sehr wichtig für uns" bezeichnete der Vorsitzende Stefan Röll die Eltern. "Sie bringen die Schüler jedes Mal zum Unterricht, sorgen dafür, dass daheim auch geübt wird." Röll gab einen kurzen Abriss über das erste Vereinsjahr.

Am 27. September 2009 hat man sich zum ersten Mal getroffen. Bei einer weiteren Versammlung hätten sich dann bereits 23 Kinder angemeldet, die zu seiner Freude sämtlich heute noch mitspielten, und viele Eltern spontan eine Familienmitgliedschaft beantragt. In verschiedenen Räumen der alten Grundschule könnten seit dem Start die allsamstäglichen Proben abgehalten werden. Dafür dankte der Vorsitzende der Stadt Dietfurt. Für ihn sei die Idee eines Nachwuchs-Musikausbildung-Vereines von Anfang an "super" gewesen, versicherte Bürgermeister Franz Stephan (CSU) und fügte gleich an: "Darum unterstützt die Gemeinde das ja."

Kassenwart Michael Nicklas gab einen Überblick über die finanzielle Lage. Die Ausgaben betrafen überwiegend Ausbildungsmaterialien: Noten, Flip-Charts, Hörmedien.

Ohne Gegenstimme verabschiedete die Versammlung, den insgesamt sechs Übungsleitern für ihre immense ehrenamtliche Leistung eine geregelte Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen. "Um die 45 Proben hat jeder bisher abgehalten", sagte Röll.

Wichtiger als all diese Ausführungen und Beschlüsse war für die Hauptpersonen des Abends eigentlich nur eines: Endlich zusammen vor großem Publikum spielen zu können. Stolze Eltern und Geschwister schossen viele Fotos und jeder der kleinen Akteure legte sich mächtig ins Zeug. Viel Luft brauchten etwa die beiden Jungs Fabian und Florian an ihren Tuben. Für Blaskapellen ist es oft ein Problem, Nachwuchs-Musikanten für dieses Instrument zu finden. Aber den zwölf- und 13-jährigen Buben macht es richtig Spaß, bestätigten sie einvernehmlich.

Eigentlich wollte der achtjährige Benedikt Trompete lernen, sagte er, spielt aber nun mit Freude Tenorhorn, weil dazu seine Lippen besser passen. Bei seinem Kollegen Thomas stand die Instrumentenwahl nicht zur Debatte. "Schlagzeug, nichts anderes", lachte der Papa des zehn Jahre alten Buben. Und Thomas erklärte: "Ich wollte Rockmusik machen. Aber dann war ich einmal auf einem Rockkonzert, da hab ich erst gemerkt, wie schön Blasmusik ist."