Parsberg
Deutlich mehr Verletzte auf den Straßen

Anstieg um mehr als 20 Prozent Polizei Parsberg stellt Verkehrsunfallstatistik vor Zwei tote Biker

29.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:08 Uhr

Gegen diese Kapelle prallte im September zwischen Wissing und Schnufenhofen ein 21-jähriger Motorradfahrer. Er war einer von zwei Unfalltoten im vergangenen Jahr. ‹ŒArch - foto: Sturm

Parsberg/Dietfurt (DK) Die Zahl der Unfälle und Verletzten im Zuständigkeitsbereich der Polizei Parsberg ist vergangenes Jahr gestiegen. Wie der Dienststellenleiter Peter Gotteswinter mitteilt, sind die Zahlen "nach der recht günstigen Entwicklung im Jahr 2014" deutlich nach oben geschnellt.

Diese Entwicklung im Zuständigkeitsbereich Parsberg entspreche dem überregionalen Trend. Insgesamt 998 Unfälle bedeuten eine Zunahme um 14,1 Prozent. 133 Verletzte waren es im Vorjahr, 102 vor zwei Jahren. Zwei Tote sind zu beklagen - im Jahr davor einer - beide waren Motorradfahrer: Mitte Mai wurde ein 67-jähriger Biker auf der Staatsstraße 2234 im Bereich der Autobahnzufahrt Parsberg von einem verbotswidrig vor ihm abbiegenden Pkw erfasst. Ein 21-Jähriger, der von Wissing nach Schnufenhofen unterwegs war, erlag Mitte September seinen Verletzungen, nachdem er mit überhöhter Geschwindigkeit gegen eine Kapelle geprallt war.

Laut Gotteswinter ist die Zahl der Unfälle mit Zweiradfahrern generell deutlich von 18 auf 27 gestiegen. Es gab 24 (18) Verletzte, zehn davon schwer. Auch Alkohol am Steuer ist wieder auf dem Vormarsch. Nach einem extrem niedrigen Wert 2014 stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkohol von drei auf zehn erheblich an, drei Personen wurden leicht verletzt. Einen Unfall mit Drogeneinwirkung gab es nicht.

Auch die Zahl der Verletzten ist damit um satte 20,68 Prozent gestiegen. Außer den beiden Toten, die zu beklagen waren, gab es 101 (79) Leicht- und 32 (23) Schwerverletzte. Neun Fahrradfahrer verunglückten. Fünf wurden verletzt, drei davon schwer. Außerdem meldet die Polizei einen Schulwegunfall. Eine 14-Jährige befand sich auf dem Weg zum Unterricht als Beifahrerin in einem Pkw, als der in einen Vorfahrtsunfall verwickelt wurde.

Alle Verkehrsunfälle zusammen verursachten einen Schaden von gut einer Million Euro. Die Folgekosten sind in dieser Summe noch nicht enthalten.

Die so genannten Kleinunfälle zeigten ebenfalls steigende Tendenz. 802 Unfälle bedeuten ein Plus von 13,75 Prozent. Der Anteil der Wildunfälle ist bei einem Anstieg um 10,8 Prozent mit 540 (487) Fällen ausgewiesen. Bei diesen wurden, wie im Vorjahr, zwei Personen leicht verletzt.

Erfreulich ist lediglich die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten. Von 60 angezeigten Fällen wurden 41,66 Prozent aufgeklärt. Hauptunfallursache war nach wie vor nach Polizeiangaben überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Fehlerhaftes Verhalten im Hinblick auf Straßenbenutzung und Vorfahrtsgewährung sind weitere Hauptursachen für folgenschwere Unfälle. Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) ist mit 64 (45) Unfällen - das sind 32,65 Prozent - an den schweren Unfällen erheblich beteiligt. Bei den Senioren über 65 Jahren beträgt die Quote 13,77 Prozent. Diese Gruppe fällt eher durch Vorfahrtsverletzungen und Abbiegefehler auf. Die meisten Crashs (60) passierten auf den Staatsstraßen.

Die Anzahl der Verkehrsstraftaten wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder Kennzeichenmissbrauch stieg auf 46 Fälle (36) an. 31 (21) "Schwarzfahrer" wurden bei Verkehrskontrollen auf frischer Tat ertappt. Der Dienstbereich der Polizei Parsberg mit seinen sieben Gemeinden weist laut Polizei aktuell keinen regional eingrenzbaren Unfallschwerpunkt auf. In Dietfurt krachte es im vergangenen Jahr insgesamt 127-mal (119). Laut Polizei wurden 33 (30) Crashs im Bereich der Großgemeinde Dietfurt als sogenannte folgenschwere Unfälle eingestuft. Auch in Breitenbrunn waren es 127 (98) Unfälle, allerdings waren hier nur 18 (13) schlimmerer Natur, die meisten gingen glimpflich aus.