Oberndorf
Das Wohl der Kinder im Blick

Oberndorfer kritisieren bei Bürgerversammlung gefährliche Schulbussituation Hoffnung auf neue Spielgeräte

24.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:10 Uhr

Die veralteten Spielgeräte sollen schon bald durch neue, zeitgemäße ersetzt werden. - Foto: Patzelt

Oberndorf (pa) Probleme bereitet den Oberndorfern die aktuelle Schulbussituation. Dieses Anliegen haben die Dorfbewohner am Dienstag bei ihrer Bürgerversammlung vorgebracht. Ansonsten freuen sich die Bewohner, dass es in Sachen DSL und neuer Spielgeräte weiter geht.

Die diesjährige Bürgerversammlung begann etwas außergewöhnlich. Als Referent musste zunächst Vizebürgermeister Anton Grad (CSU) einspringen, da sich die Ankunft des Rathauschefs Alexander Anetsberger etwas verzögerte. Der Bürgermeister war auf der Autobahn in mehrere Staus geraten.

Das erste Thema, das die Oberndorfer unmittelbar betraf, konnte Anetsberger allerdings bereits wieder selbst vortragen, nämlich die beantragte Windenergieanlage im Bereich der Nachbarortschaft Kevenhüll. Der Antrag wurde bereits vor Einführung der 10-H-Regelung gestellt und danach zurückgestellt. "Diese Zurückstellung ist nun abgelaufen und der Antrag wird wohl vom Landratsamt abgelehnt werden. Wir vermuten jedoch, dass der Investor gegen eine derartige Entscheidung vorgehen wird", äußerte sich Anetsberger.

"Land in Sicht" ist bezüglich neuer Bauplätze. Stadträtin und Ortssprecherin Pauline Hirschberger (CSU) bedankte sich gleich zu Beginn der Versammlung bei den Grundstückseigentümern für ihre Abgabebereitschaft. "Durch die Ausweisung von neuem Baugebiet können wir erreichen, dass die jungen Leute im Dorf bleiben", sagte sie erfreut. Laut Anetsberger sei man in Planungen - das genaue Vorgehen allerdings "noch nicht spruchreif".

Als Hauptproblem der Oberndorfer stellte sich die aktuelle Schulbussituation heraus. "Der Schulbus fährt jetzt nicht mehr das untere Dorf an, sondern hält oben und lässt dort die Kinder aussteigen", ärgerte sich ein Dorfbewohner. Und eine Einwohnerin merkte an: "Das ist zudem höchst gefährlich." Hirschberger meinte, dass dies mit dem geänderten Linienverkehr zusammenhänge. So könne sich der Betreiber vermutlich Zeit einsparen. Anetsberger versprach, der Sache nachzugehen. "Wir werden mit dem Linienbetreiber sprechen und schauen, was machbar ist. Ich hoffe, dass es eine Lösung gibt."

"Am Oberndorfer Berg ist alles im grünen Bereich", merkte Anetsberger zum DSL-Ausbau an. Die Bürger dürfen sich auf eine wesentliche Verbesserung der Internetgeschwindigkeit auf mindestens 30 Megabit pro Sekunde freuen. Da Oberndorf im eigenwirtschaftlichen Ausbaubereich der Firma Inexio liegt, dürfte es laut dem Beilngrieser Rathauschef auch "relativ schnell vorwärtsgehen".

Da die Oberndorfer mit betroffen sind, ging Anetsberger auch auf die Problematik des Kindergartens in Kevenhüll ein. "Ich möchte nur auf die aktuelle Situation hinweisen, das bedeutet keinesfalls, dass irgendein Kindergarten auf der Kippe steht", stellte der Bürgermeister klar. Dadurch, dass lediglich 18 Kinder in einer Gruppe die Einrichtung besuchen, könnte es durch einen eventuellen Personalausfall, wie zum Beispiel einer Erkrankung, zu Engpässen bei der Betreuung kommen.

Hirschberger ging auch auf die Problematik "überhöhte Geschwindigkeit auf der Kreisstraße" ein. Mehrere Kinder des Dorfes müssten diese stark befahrene Straße überqueren, was nicht gerade ungefährlich sei. Die Ortssprecherin bat den Bürgermeister, elektronische Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen und eventuell entsprechende Hinweisschilder anzubringen.

"Licht am Horizont" gibt es laut Hirschberger bezüglich der Ausstattung des Kinderspielplatzes mit neuen Spielgeräten. Die Ortssprecherin habe bereits positive Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt geführt. Eine Bestandsaufnahme hatte 20 Kinder ergeben, die den Spielplatz nutzen. Nun sollen sich die Mütter zusammensetzen, um entsprechende Geräte, die natürlich auch umsetzbar sein müssen, herauszusuchen.

Zum Schluss der Versammlung bedankte sich eine Dorfbewohnerin bei der Stadt für den Ausbau des Raitenbucher Weges. "Damit ist für uns alle ein jahrelang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen."

Mit den Worten "Wir wollen auch unsere Ortsteile weiter entwickeln, weil auch dort die Zeit nicht stehen geblieben ist", ging Anetsberger zum Land- und Dorfentwicklungskonzept im Gemeindebereich über. Dabei sollen auch leer stehende Gebäude in den Dörfern genauer unter die Lupe genommen werden. "Wir dürfen nicht zuschauen, wie der Leerstand immer mehr wird, sondern wir müssen schauen, was wir daraus machen können", so der Bürgermeister. Hirschberger forderte die Dorfbewohner auf, ihr entsprechende Vorschläge zu nennen, um diese dann in das Konzept einzubringen. "Kann man da auch die Straßen um das Dorf herum mit aufnehmen", fragte ein Versammlungsteilnehmer. Laut Anetsberger muss man erst die Zuständigkeit prüfen. Bezüglich des Unterhalts der Straßen gebe es klare Regelungen. Das Gemeindeentwicklungskonzept bilde lediglich die Grundlage, um an Fördergelder zu kommen.