Oberbürg
Rekordumsatz von 55,5 Millionen Euro

Firma Koller aus Oberbürg will weiter wachsen – Zahl der Mitarbeiter steigt auf 830

30.12.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr

 

Oberbürg (abh) Die Firma Koller aus Oberbürg hat mit 2013 das erfolgreichste Jahr ihrer 19-jährigen Firmengeschichte erlebt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 830, der Umsatz erreichte den Rekordwert von 55,5 Millionen Euro.

Kein Wunder also, dass sich Geschäftsführer Max Koller bei der jüngsten Betriebsfeier bestens gelaunt zeigte. „Gemeinsam haben wir eine Top-Spitzenleistung erbracht“, verkündete er. Zu dem Treffen begrüßten er und sein Bruder Thomas, gleichberechtigter Geschäftsführer des Unternehmens, nahezu alle Mitarbeiter sowie Repräsentanten der Niederlassungen in Ungarn und Schwaig.

Max Koller führte anschließend die Rekordzahlen für das zu Ende gehende Geschäftsjahr aus. Einen Umsatz von 18 Millionen Euro generierte der Formenbau in Oberbürg. Der Geschäftsführer verwies dabei auch auf ein Projekt von BMW, das besondere Anstrengung erfordere. Für über fünf Millionen Euro wurden Werkzeuge für die hauseigene Serienfertigung in der Kunststofftechnik am Stammwerk und für den Zweigbetrieb Honsa in Ungarn gebaut.

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die Sparte Kunststofftechnik. Gleich um 35 Prozent wuchs der Umsatz auf 34 Millionen Euro. Diese enorme Steigerung geht zu einem Großteil auf das Werk in Ungarn zurück. Koller sprach von einer „gigantischen Umsatzsteigerung“ von 19 auf 30 Millionen Euro allein im Segment Kunststofftechnik.

Die Filiale „Technology“ in Schwaig bei Nürnberg mit 14 Beschäftigten steigerte den Umsatz von 3,5 auf 3,8 Millionen Euro. Doch nicht nur der Umsatz hat sich laut Koller positiv entwickelt, gleiches gilt für das Personal. Derzeit beschäftigt Koller rund 830 Mitarbeiter, davon 181 in Deutschland und 650 in Ungarn.

Das soll aber laut Koller noch nicht das Ende der Entwicklung sein, das Unternehmen ist weiter auf Expansionskurs und sucht Fachkräfte. Für das Wachstum wird kräftig investiert, vergangenes Jahr waren es mehr als sechs Millionen Euro für Hallen und Fräsmaschinen.

Auch bezüglich des Serienfertigungsstarts für die Carbonfaser-Technologie sprach Koller von einem interessanten Jahr. Für dieses Projekt wurden Nasspresswerkzeuge entwickelt. Die hergestellten Teile aus Carbonfaser werden in zwei neuen Typen von BMW-Elektrofahrzeugen verbaut. „Wir haben das Projekt mit einem positiven Ergebnis geschafft und wurden von nur vier Lieferanten als Bester bewertet. Dieses erfreuliche Resultat macht Mut. Das gute Abschneiden dient auch der langfristigen Stabilisierung der Arbeitsplätze in der Koller-Gruppe und dem Wir-Gefühl“, sagte Koller.

Der Erfolg des Unternehmens liegt demnach in der Strategie, sich neuen Technologien zuzuwenden, vor allem im Bereich Leichtbau und Carbonfaser. Damit einher gehen Investitionen in Werkzeuge und Anlagen am Stammsitz in Oberbürg. Als ganz wichtiges Fundament für den Erfolg bezeichnete Koller die „zuverlässigen, engagierten, auch an den Wochenenden einsatzbereiten Mitarbeiter“.

Auch für 2014 hat sich das Unternehmen aus Oberbürg einiges vorgenommen. Größtes Projekt ist der Bau eines neuen Standortes in Lupburg, wo die Koller-Gruppe ein fünf Hektar großes Grundstück erworben hat. Hier soll eine neue Produktionshalle entstehen, in der die Stückzahlenerhöhung von Teilen für BMW möglich ist. Zudem wird dorthin die Serienfertigung von Kunststoffteilen für den VW Golf verlagert. Dies erfordert der Platzmangel in Oberbürg, hieß es.

In Ungarn wurden bereits in diesem Jahr 2500 einer 5000 Quadratmeter großen Lagerhalle fertiggestellt, der Rest folgt demnächst. Mit der Produktion von täglich 3500 Teilen und 850 000 Ladeböden jährlich platzen die Kapazitäten aus allen Nähten.

Auch personell gibt es laut Koller Änderungen: Sven Hajdu ist nun Betriebsleiter in Honsa und Ralf Schellenberg ist verantwortlicher Einkäufer für das gesamte Unternehmen.

Max und Thomas Koller nutzten die Gelegenheit, um langjährige Mitarbeiter zu ehren. Das waren Franz Brüderlein, Karl Ehrl, Andreas Ferstl, Georg Freihart, Roland Pickl, Brigitte Hammerl, Markus Hickl, Rainer Leuteritz, Efstathios Nakis, Daniel Paulus sowie Matthias Pfindl.