Kottingwörth
Alte Bäume an der Altmühl gefällt

"Verkehrssicherheit beeinträchtigt": Wasserwirtschaftsamt informiert über Maßnahme in Kottingwörth

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Das Ende einer Baumreihe: Gestern sind an der Alten Salzstraße in Kottingwörth mehrere alte Bäume gefällt worden. Es handelte sich um eine Maßnahme des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt. - Foto: Fabian Rieger

Kottingwörth (DK) An der Altmühl in Kottingwörth sind gestern fünf alte Bäume gefällt worden. Dies sei nötig gewesen, um die sichere Nutzung der angrenzenden Kreisstraße weiterhin gewährleisten zu können, so Ralf Ottmann vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der andauernde Regen war für den Trupp der Flussmeisterstelle des Wasserwirtschaftsamtes gestern kein Hindernis, die angekündigte Baumfällung an der Altmühl in Kottingwörth über die Bühne zu bringen. Um 8.45 Uhr waren bereits die ersten beiden der insgesamt fünf Bäume gefallen. Sie wurden in die Altmühl umgelegt, um den phasenweise unterbrochenen Verkehr auf der Alten Salzstraße nicht gänzlich zum Erliegen zu bringen. Mittels einer Seilwinde wurden die Stämme dann auf der anderen Seite aus der Altmühl gezogen.

"Wir müssen die Verkehrssicherheit auf der Kreisstraße weiterhin sicherstellen", so Ottmann vom Wasserwirtschaftsamt gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Als Grundstückseigentümer habe man sich daher zur Fällaktion genötigt gesehen. Von den Bäumen sei eine Gefahr ausgegangen. Sie seien zum Teil "in der Standsicherheit gefährdet" gewesen. Der Biber habe hier ganze Arbeit geleistet. Außerdem sei bei Wind ständig Geäst auf die Straße gefallen, weshalb der Trupp des Kreisbauhofs immer wieder nach Kottingwörth eilen musste. Man habe sich daher zu diesem Schritt entschieden, so Ottmann - wenngleich man stets den Anspruch habe, "unsere Ufer ökologisch zu erhalten". Man fälle die Bäume nicht, weil man wolle, sondern weil man müsse, betonten er und seine Kollegen am Einsatzort.

Die Maßnahme habe man im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Stadt Beilngries und dem Landkreis Eichstätt abgestimmt. Von ersterer Behörde habe man sich vorgestern noch einmal bestätigen lassen, dass aus naturschutzrechtlicher Sicht nichts gegen dieses Vorhaben spreche, betonte Ottmann. Dennoch wolle man im Frühjahr an Ort und Stelle wieder neue Bäume als Ersatz anpflanzen.

Diverse Baumfällungen hatten in der Großgemeinde jüngst für Ärger gesorgt. Wie berichtet, schlug die Beilngrieser Ortsgruppe des Bundes Naturschutz bei ihrer Jahresversammlung Alarm. Stadt und Privatleute, aber auch andere Behörden würden viel zu schnell zur drastischsten Maßnahme - dem Fällen eines Baumes - greifen, so der Vorsitzende der Naturschützer, Hubert Stockmeier, bei seiner Jahresbilanz. Zu dieser Kritik, die regelmäßig auch von anderen Bürgern geäußert wird, nahm Stadtbaumeister Thomas Seitz gestern im Gespräch mit unserer Zeitung Stellung. Man fälle die Bäume keinesfalls leichtfertig, betonte er. Es liege jedes Mal ein triftiger Grund vor. "Wir bekommen die Kritik immer von zwei Seiten", so Seitz. Die eine Hälfte der Bürger klage darüber, dass zu viele Bäume umgelegt würden. Die andere Hälfte übe Kritik, weil Bäume, die in ihren Augen gefährlich sind und Dreck machen, stehen gelassen würden. Als Stadt sei man stets darum bemüht, naturverträgliche Lösungen zu finden, so der Stadtbaumeister. Zudem müsse immer unterschieden werden, von wem die jeweilige Fällaktion ausgehe.

Vor einem Jahr hatte es ebenfalls Kritik an einer Maßnahme des Wasserwirtschaftsamtes an der Sulz gegeben. Dort waren Trauerweiden gefällt worden. Die zugesagte Ersatzpflanzung steht noch aus, soll aber heuer erfolgen, wie gestern zu erfahren war.

Bis zum 1. März ist in der Großgemeinde Beilngries in Sachen Baumschnitt und -fällung nun nichts Gravierendes mehr geplant, sagte Stadtbaumeister Seitz gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Ab diesem Stichtag gilt eine Schonfrist, um die Vögel nicht zu beeinträchtigen.