Kathmandu
Eine Ärztin für die Armen

Nepalhilfe unterstützt junge Frau bei ihrer Ausbildung zur Medizinerin

18.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Die Assistenzärztin Sabina Parajuli kann dank ihrer Ausbildung, die von der Nepalhilfe Beilngries finanziert wurde, Menschen in Ihrer Heimat medizinisch versorgen. - Foto: Nepalhilfe

Kathmandu/Beilngries (DK) Sabina Parajuli ist 24 Jahre alt. Sie wuchs in Sangachok im Sindupal-Distrikt auf – einem der Dörfer, in denen die Nepalhilfe Beilngries vor zehn Jahren eine Schule errichtet hat. Sabinas Parajulis Vater ist dort der Schulleiter. Und seine Tochter ist nun Assistenzärztin.

Dass es so weit kam, ist auch ein Verdienst der Beilngrieser Hilfsorganisation, denn sie finanzierte der jungen Frau die Ausbildung. Den nötigen Ehrgeiz und Fleiß trug Sabina Parajuli selbst bei. Sie möchte es aber nicht bei dem kürzlich abgeschlossenen Studium der Allgemeinmedizin belassen. Ihr Ziel ist es, einmal Kardiologin zu werden.

Unterstützungen wie diese haben innerhalb der Nepalhilfe Beilngries einen besonderen Stellenwert, teilen die Verantwortlichen mit. Im Gegensatz zu den sonstigen Hilfsprojekten, wie der Errichtung von Schulen oder der Finanzierung von Fahrzeugen und Krankenhauseinrichtungen, könne man der Hilfe in diesen Fällen ein Gesicht geben.

Auf diese Weise könne man das unmittelbare humanitäre Engagement verdeutlichen. Die Verantwortlichen nennen Beispiele: Rajendera Giri, mit dem vor mehr als 20 Jahren die Arbeit in Nepal begann; Sunil Shresta, der seit Anfang an Dreh- und Angelpunkt ist; die elfjährige blinde Bimala Giri, der es ermöglicht wurde, die Blindenschule in Chautara besuchen zu können.

Sabina Parajulis Vater trat 2008 an Manfred Lindner, Gründungsmitglied der Nepalhilfe Beilngries, mit der Bitte heran, die Ausbildung seiner Tochter zur Medizinerin zu finanzieren. Nach dem positiven Entscheid darüber begann die damals 18-Jährige noch im November des gleichen Jahres ihre Ausbildung in Nepals Hauptstadt Kathmandu. Im April 2014 meisterte sie dann die entscheidenden Prüfungen zur Assistenzärztin.

Damit aber ist sie noch nicht am Ende ihrer Studienzeit. Bis zum April 2015 wird sie als Assistenzärztin an einem Krankenhaus in Kathmandu tätig sein, ehe sie sich „Frau Doktor“ nennen darf.

Nachdem sie auch ein Stipendium des nepalesischen Staates gewährt bekam, geht es anschließend noch für zwei Jahre in eine der zahlreichen medizinisch völlig unterversorgten Regionen Nepals. Weitere zwei Jahre dauert dann die Fachausbildung zur Kardiologin. So liegt doch noch ein langer Weg vor Sabina Parajuli. Ihr Ehrgeiz wird ihr sicherlich dabei helfen, diesen zu meistern. Bis zur Beendigung der Ausbildung wird die Nepalhilfe Beilngries weiterhin an ihrer Seite stehen. Selbst die Semesterferien hat Sabina in den zurückliegenden Jahren genutzt, um den Menschen ihres Dorfes zu helfen. Das sei ein erster Schritt, etwas von dem zurückzugeben, was ihr ermöglicht wurde.

Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, was den Ehrgeiz betrifft, dafür ist Sabinas Bruder Nabin ein Beleg. Der 24-Jährige hat sich der auch in Nepal aufstrebenden IT-Branche verschrieben. Er leitet seit zwei Jahren das von der Nepalhilfe Beilngries unterhaltene „Nepalhilfe IT Innovation Center“, in dem Interessierte in Kathmandu, Lubhu und Chautara die Möglichkeit bekommen, Aus- und Fortbildungen zu absolvieren.