Dietfurt
Der Thronfolger steht fest

Bayrisch-China hat einen neuen Kaiser – Name unterliegt bis zum 11.11. strengster Geheimhaltung

24.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:46 Uhr

15 Jahre lang hat Ko-Houang-Di über Bayrisch-China regiert. Im nächsten Jahr werden die Massen am Unsinnigen seinem Nachfolger zujubeln, der auf dem Podium zum Kaiser gekrönt werden soll. Arch - foto: Janda

Dietfurt (uke) Die Dietfurter können aufatmen. Bayrisch-China hat einen neuen Kaiser. Am 11. November um 11.11 Uhr wird er hochoffiziell in sein Amt als Regent über die oberpfälzische Faschingshochburg eingeführt werden.

Nicht einmal mehr sieben Wochen sind es bis zu dem markanten Datum, an dem nach mehr als 50-jähriger Tradition ein Faschingskaiser in fernöstlichem Prachtgewand die Schlüsselgewalt über das Rathaus und die Stadt übernimmt. Bis zum Faschingsdienstag dieses Jahres war das Fritz Koller, besser bekannt als Ko-Houang-Di. Doch der hatte nach 15-jähriger Regentschaft vor einem Jahr noch rechtzeitig vor Beginn der närrischen Zeit aus gesundheitlichen Gründen seine Abdankung nach dem Unsinnigen Donnerstag bekannt gegeben. „Wir haben einen Nachfolger gefunden“ bestätigt jetzt Pia Pritschet, die Organisatorin des Dietfurter Chinesenfaschings, die Gerüchte, die schon lange kursieren. Womit sie nicht herausrückt, ist der Name des neuen Amtsinhabers. Der wird streng geheim gehalten bis zum 11. November. Nur eines lässt sie sich entlocken: Dass der Neue „ein echter Dietfurter Faschingsnarr“ ist – eine Grundvoraussetzung für seine Tauglichkeit. Wer Koller beerbt, der tritt in große Fußstapfen. Der hatte immer betont, dass ein Kaiser von Bayrisch-China auch über die Faschingszeit hinaus jede Menge Öffentlichkeitsarbeit leisten müsse und wichtiger Werbeträger für die Sieben-Täler-Stadt sei.

Nicht nur der bürgerliche Name bleibt noch bis November unter Verschluss, auch der kaiserliche wird erst bei der Schlüsselübergabe im Rathaus offiziell verkündet. Bis der Kaiser endlich Kaiser ist, muss er noch einige Rituale über sich ergehen lassen. „Am 11.11. wird er erst einmal gesalbt“, sagt Pritschet. Am Abend soll dann im Gasthaus Zum Bräu-Toni gefeiert werden mit Überreichung der Throninsignien. Es folgen im weiteren Verlauf der Faschingszeit weitere Zeremonien mit chinesischem Gepränge, die in der Krönung am Unsinnigen Donnerstag auf dem Podium vor dem Rathaus ihren närrischen Höhepunkt finden. Der fällt in einer kurzen Faschingssaison übrigens schon auf den 4. Februar.

„Vieles ist noch in Planung“, sagt Pritschet, doch einiges stehe auch schon fest. Das ist zum Beispiel der Termin des Kaiserballs am 9. Januar in der Sieben-Täler-Halle. Der heißt heuer Chinesenball, weil zu diesem Zeitpunkt der Thron noch vakant ist. An diesem Abend soll der Nachfolger feierlich getauft werden, ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Übernahme der Regentschaft. Ob ihm oder ihr – auch eine Frau war nicht ausgeschlossen – die Krone des Vorgängers zu groß oder zu klein ist, wird sich nie herausstellen, denn der neue Kaiser wird auch mit einer neuen Krone ausgestattet. „Die wird ganz toll“, freut sich Pritschet. Mehr verrät sie nicht, denn „es soll spannend bleiben“. Im Übrigen soll der neue Kaiser – wie seine Vorgänger auch – eine eigene Hymne bekommen. Sie wurde von Stefan Röll und Stefan Graf von den Weiß-Blauen Siebentäler-Musikanten geschrieben, soll leicht ins Ohr gehen und am 11. 11. vorgestellt werden.

An diesem Tag wird auch ein neuer Drache in den Dienst des Dietfurter Kaisers gestellt werden. Der Trostberger Faschingsverein „Die Elfer“ hat vor einigen Wochen der Stadt Dietfurt seinen chinesischen Leuchtdrachen geschenkt mit einer Länge von 18 Metern. Die Elfer hatten für ihn nach einmaligem Gebrauch keine Verwendung mehr. Künftig soll der Drache, der auf Stangen getragen werden kann, beim Unsinnigen in Dietfurt Verwendung finden. Seine Premiere wird er am 11.11. haben.

Der Thronwechsel ist im Übrigen auch Anlass für die Weiß-Blauen Siebentäler, eine eigene CD herauszubringen mit Faschingsliedern.