Dietfurt
Blick in die Honigwabe

Dietfurter Imker präsentieren ihren Lehrbienenstand – Wertvolle Erzeugnisse

02.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:05 Uhr

 

Dietfurt (gtz) Etwa 150 000 Bienen haben vollkommen friedlich die Besucher erwartet, die sich am „Tag der offenen Tür“ am Lehrbienenstand des Imkervereins Dietfurt informierten. Auch diese Veranstaltung litt unter dem schlechten Wetter.

In der Nachbarschaft des Alcmonageländes zwischen dem alten und neuen Kanal waren die fleißigen Bienen bei Dauerregen zum Verweilen in ihren Bienenkästen verurteilt. Unter den kundigen Händen von Imker Karl Porschert konnten sie bei emsigen häuslichen Arbeiten beobachtet werden. Der erfahrene Bienenspezialist zündete seine Pfeife an und öffnete den Kasten, um das wuselige Bienenvolk zu präsentieren. Fachkundig scharten sich Imkerkollegen und Jungimker um ihn. Sie beklagten die schlechte Wetterlage, die noch kein Schleudern des Honigs erlaubt habe. Nach dem guten Überwintern der vier Bienenvölker in ihrem neuen Heim sei es „heuer ein ganz schlechtes Jahr“, war zu hören.

Stolz ist der Imkernachwuchs, der von 14 bis 75 sämtliche Altersklassen vereinigt, auf sein Haus, das in Eigenbau entstanden ist. Ein Film demonstrierte den Besuchern die Bauarbeiten am 45 Quadratmeter großen Gebäude, das in einen Bienen- und einen Lagerraum unterteilt ist. In Letzterem gibt es auch Schulungen. Das Gelände ist „gut“, gibt es doch am alten Kanal Obstbäume, dazu Weiden und Haseln in der Nähe, deren Blüten laut fachkundiger Meinung „den besten Pollen liefern“.

Nicht mehr lange dauere die diesjährige Ertragszeit. Mit der Sommersonnenwende in einigen Wochen gehe es auch mit den Bienen abwärts, erfuhren die Besucher. Dass Arbeitsbienen im Sommer nur acht Wochen leben und „die Winterbienen“ ab Mitte Juli besser gefüttert werden, damit sie überleben, war ebenfalls zu hören. Den Meinungsaustausch schätzten auch erfahrene Imkerkollegen, die vorbei schauten, wie zum Beispiel Manfred Körner, der von zwei eigenen Völkern den Eigenbedarf der Familie decken kann.

Bei den Neuimkern, die am Lehrbienenstand unter dem Programm „Imkern auf Probe“ ihr Rüstzeug erworben haben, sind ebenso viele Frauen wie Männer. Paula Bäumler aus Dietfurt und Christine Pröll aus Ottmaring schwören auf ihre fleißigen Völker. Vor allem der Obstertrag in ihren Gärten habe sich seit der Anwesenheit der Bienen enorm gesteigert. Besonders „die Birnenernte ist viel größer geworden, ergänzt Leo Pröll. Auch Bürgermeister Franz Stephan (CSU) mischte sich als Kollege unter das fachkundige Publikum.

Zu bestaunen war auch ein Schwarm in einem hohlen Baumstamm vor dem Bienenhaus – durch eine Glasscheibe. Gegenüber wartete ein Insektenhotel auf geflügelte Gäste. Willkommen sind Nützlinge wie Wildbienen, Florfliegen und Marienkäfer, erklärte Imker Karl Werner aus Hainsberg. Immer wieder wurde deutlich und auf den Schautafeln und Handzetteln war es auch nachzulesen, wie wertvoll die Erzeugnisse der Bienen sind. Für die kleinen Besucher gab es Honigbonbons, Fähnchen und Luftballons. Ihren Honig wollen die Dietfurter Imker in Zukunft auch im Internet vermarkten. Bienenfleißig haben die Nachwuchsimker ihre theoretischen und praktischen Kenntnisse erworben. Die nächste Fortbildung steht schon am kommenden Samstag ab 13 Uhr an.