Dietfurt
Weiter im Aufwärtstrend

Satte Zuwächse bei den Übernachtungszahlen in Dietfurt Erste Bilanz fällt erfreulich aus

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Die Wanderregion Dietfurt - hier der Kreuzberg - wird immer attraktiver. Die ersten Zahlen dieser Saison belegen ein sattes Plus. - Foto: Stadt Dietfurt

Dietfurt (uke) Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, die Abende kühler. Der Sommer ist vorbei und damit neigt sich die Fremdenverkehrssaison in Dietfurt dem Ende entgegen. In ihrer ersten Bilanz ist Pia Pritschet, die Leiterin der Tourist-Info, mit den Zahlen zufrieden.

Auch wenn die Daten noch nicht vollständig sind, so lässt sich ihren Angaben nach jetzt schon ganz klar ablesen, dass die jüngste Saison wieder deutliche Zuwächse gebracht hat. "Wir haben sehr gute Zahlen, vor allem bei den Ankünften", sagt Pritschet. 16 045 waren es in den ersten sieben Monaten, weiter reicht ihre Statistik noch nicht. Auch die Zahlen der Privatvermieter fehlen noch, die vorliegenden Zahlen stammen von den gewerblichen Betrieben der Sieben-Täler-Stadt ab zehn Betten aufwärts.

Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Plus von 6,6 Prozent. "Und das, obwohl das Wetter gerade am Sommeranfang so schlecht war", freut sich die Fachfrau. Im gleichen Zeitraum seien auch die Übernachtungszahlen um 7,34 Prozent gestiegen auf 37 170. Damit kann das laufende Jahr an den Trend des Vorjahres anknüpfen. Im Supersommer 2015 kletterte die Zahl der Übernachtungen (gewerblich und privat) um 2,3 Prozent. Bei den Ankünften waren es 3,42 Pozent mehr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer "typischen Region für Kurzurlauber" betrug im Vorjahr 3,16 Tage. Sie ist damit laut Pritschet "erfreulich konstant geblieben". "Jetzt hoffen wir auf einen goldenen Herbst", sagt sie. Zuversicht ist durchaus angebracht, der September zeigte sich bisher von seiner besten Seite und ein Ende der milden Witterung ist in der Radl- und Wanderregion Altmühltal zumindest vorerst nicht in Sicht.

Dass die Zuwächse unmittelbar mit dem Jubiläumsjahr zusammenhängen - Dietfurt wurde vor 600 Jahren zur Stadt erhoben - kann sich Pritschet nicht so recht vorstellen. Zwar sei überregional in den Medien vor allem für die Jubiläumswoche Anfang Juli geworben worden, doch geht sie hier von einem "verzögerten Effekt" aus, der erst im nächsten Jahr nachwirken werde.

Bei so viel Positivem gibt es dennoch ein paar Wolken am weiß-blauen Himmel über der Fremdenverkehrsstadt. So legen die Passagierschiffe im Altmühltal nicht mehr in Dietfurt an. Zu abgelegen die Anlegestelle, und zu wenige Passagiere, die hier zu- oder aussteigen wollen, hatte die Begründung gelautet. Pritschet hört sich immer noch Klagen von Touristen an, die diesen Umstand bedauern. "Das wird ganz kritisch gesehen", sagt sie und hofft, dass die Betreiber ihre Entscheidung irgendwann wieder rückgängig machen. Auch der Öffentliche Personennahverkehr wäre ausbaufähig, meint sie, selbst wenn der Radlbus aus Regensburg während der Saison an jedem Wochenende auch Dietfurt ansteuert.

Pritschet und ihr Team haben sich bereits Gedanken gemacht, wie es im nächsten Jahr weitergehen könnte. In eigener Sache hofft sie zunächst für sich und ihr Team auf mehr Platz. Nach dem Umzug der Bücherei ins Kulturhaus sind die Räume im Erdgeschoss des Rathauses derzeit ungenutzt. "Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann dass die China-Ausstellung in die ehemalige Bücherei zieht." Die Sammlung der Exponate aus Bayerisch-China und China ist in einem kleinen Raum neben dem Tourismusbüro untergebracht. Das Jahr 2017 wird "mehr in gewohnten Bahnen verlaufen als heuer", sagt sie. 2016 galt es neben den beiden Großereignissen, dem Chinesenfasching mit Krönung des neuen Kaisers und dem Bayrisch-Chinesischen Sommer, die zahlreichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr der Stadt zu bestreiten.

Doch hat sie schon wieder Neuerungen geplant. So könnten die gespielten Stadtführungen, die Organisator Johann Dietz für das Stadtjubiläum auf die Beine gestellt hat, "zumindest in kleinem Rahmen" weiterlaufen. Pritschet kann sich vorstellen, diese auf Anfrage anzubieten. "Das Interesse war riesig", sagt sie, es wäre schade, wenn gar nichts mehr gehen würde. Ein weiteres Novum betrifft die Verbindungen der Sieben-Täler-Stadt nach Fernost. Das neu eröffnete Kulturhaus in der Klostergasse soll Schauplatz einer Veranstaltungsreihe werden, das den Bogen spannt zwischen Bayrisch-China und China. "Wir haben so viele Ideen" , kündigt Pritschet an. Sie reichen von Vorträgen über die Traditionelle Chinesische Medizin bis zur Kulinarik.

Als ersten Vorgeschmack sozusagen gibt es am Donnerstag, 24. November, ab 19 Uhr ein Konzert der Künstlerin Deng Xiaomei mit Ensemble. Seit Jahren mischt die in Mannheim lebende Künstlerin traditionelle chinesische Musik mit europäischer Klassik, Jazz, Blues und südamerikanischen Klängen. Karten gibt es ab Mitte Oktober für 15 Euro in der Tourist-Info.

Noch etwas Erfreuliches zum Abschluss. Das Interesse an neuen Ferienwohnungen ist laut Pritschet derzeit recht groß. Hier könne der Leerstand abgebaut und gleichzeitig ein Nebenerwerb geschaffen werden, schlägt sie vor. Wer Rat braucht, kann sich bei Pritschet im Tourismusbüro melden unter Telefon (08464) 64 00 19. Das bietet noch bis Mitte Oktober erweiterte Öffnungszeiten, ab dem 17. Oktober geht es in die Winterpause und ist nur noch von 8.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.