Dietfurt
Initiative für den Klimaschutz

Vier junge Botschafterinnen stellen ihre Aktion an der Schule Dietfurt vor

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Für mehr Klimagerechtigkeit: Julia, Anna, Lena und Nathalie berichteten von der Aktion "Plant for the Planet". - Foto: Grad

Dietfurt (grj) Vier junge Botschafterinnen für Klimagerechtigkeit haben am Montag die Grundschule Dietfurt besucht. Dort schilderten sie die Aktion "Plant for the Planet", die darauf abzielt, die Welt vor dem Klimakollaps zu retten.

Weltweit sollen 1000 Milliarden Bäume gepflanzt werden, ein sehr ehrgeiziges Ziel. Aber wer - wie die Kinder - die Welt vor dem Klimakollaps retten will, muss sehr hohe Ansprüche stellen. Mehr als 15 Milliarden Bäume sind bisher gepflanzt worden, auch mit Hilfe vieler Erwachsener. Es bleibt also noch viel zu tun und die jungen Naturschützer tragen ihre Ideen und Gedanken tüchtig weiter, denn ihnen gehört die Zukunft.

Als Neunjähriger hat Felix Finkbeiner 2007 die Kinder- und Jugendinitiative gegründet, die immer größere Kreise gezogen hat. Sogar bei den Vereinten Nationen durften die Kinder ihre Anliegen schon vorbringen.

Auf sogenannten Akademien werden sie von anderen Kindern zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausgebildet. Vier Botschafterinnen waren jetzt zu Gast an der Grundschule Dietfurt, die bei der Aktion "Plant for the Planet" mitwirken möchte.

Rektorin Elisabeth Plankl stellte Julia, Anna, Lena und Nathalie sowie Betreuerin Dana Laumbacher vor. Sie kommen aus Lappersdorf und sind zwischen zehn und 13 Jahren alt. In ihrem Vortrag mit vielen Bildern, Texten und Zahlen wiesen sie nicht nur auf Dürre und Fluten hin, sondern auch auf Ungleichheiten in der Welt. Wo fahren die meisten Autos? Wo gibt es die meisten Patente? Wo müssen Menschen mit nur einem Euro am Tag auskommen? Die Mädchen erläuterten den natürlichen und den von Menschen gemachten CO2-Ausstoß und die Entstehung des Treibhauseffekts: Es wird immer wärmer, das Eis der Arktis und das Grönlandeis schmelzen, dazu überall in den Gebirgen die Gletscher. Zur Rettung der Welt, damit die Temperatur nicht mehr als zwei Grad Celsius steigt, stellten die Kinder einen Drei-Punkte-Plan auf: Null Emissionen bis 2050, jeder Mensch darf pro Jahr maximal 1.5 Tonnen CO2 ausstoßen und 1000 Milliarden Bäume sollen gepflanzt werden. Regierungen, Parlamente, Unternehmen wurden aufgefordert mitzuhelfen bei Baumpflanzaktionen. In Kommunen kann man sich direkt an den Bürgermeister wenden. "Es wurde schon viel gelabert, es muss was getan werden", bekräftigte ganz forsch eins der Mädchen. Deswegen gilt auch "Stop talking, start planting". Auch die Bevölkerung ist zu überzeugen. Ausgediente Weihnachtsbäume wurden mit Schildern wie "Retten Sie wenigstens meinen Stammbaum" geschmückt, es wird für Holzhäuser geworben, eine Energierevolution hin zu regenerativer Stromerzeugung gefordert und "gute" Schokolade über Fair Trade verkauft.

Mit kräftigem Applaus dankten die Dritt- und Viertklässler den Referentinnen. Förster Oliver Kuhn und die Kinder werden nach den Osterferien zur Tat schreiten und auf dem Kreuzberg an die 300 Weißtannen pflanzen. "Wir müssen den Wald umbauen. Dieser Baum und andere wie Ahorn, Buche oder Lärche halten die Trockenheit aus", erklärte der Fachmann. Die Elternbeiräte staunten über die Ideen und Bürgermeisterin Carolin Braun fand die Aktion "super toll". Konrektor Alexander Pöppl bescheinigte den vier jungen Botschafterinnen, die Ideen "gut rübergebracht" zu haben und bedankte sich mit Rosen und guter Schokolade.