Dietfurt
Eine Zwischenbilanz

Planerin Monika Seywald informiert im Stadtrat über den Sachstand zum Thema Isek

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Barrierefrei und doch nicht zufriedenstellend: Die Gestaltung der Hauptstraße wirft einige Probleme auf. - Foto: Kirschner

Dietfurt (uke) Isek heißt das Zauberwort, das die Kommunen landauf landab beschäftigt. Um zukunftsfähig zu bleiben, und vor allem um auch künftig in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, geht ohne das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept nichts mehr. Das ist auch in Dietfurt so.

Die Stadt hatte sich schon vor geraumer Zeit mit dem Thema befasst und das Ingenieurbüro Dömges mit der Erstellung des entsprechenden Konzepts beauftragt. Im Mai vergangenen Jahres hatte sich der Stadtrat in einer Sondersitzung ausschließlich mit dem Thema Isek befasst und am vergangenen Montag war erneut die Planerin Monika Seywald zu Gast, um dem Gremium zu berichten, was in den vergangenen 14 Monaten geschehen ist.

"Es ist an der Zeit, in dieser Sache voranzukommen", begrüßte Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) Seywald. Die bestätigte, das dies durchaus auch der Fall sei, aus den ersten 40 Folien, die sie zur Maisitzung 2015 mitgebracht hatte, sei zwischenzeitlich ein Ergebnisbericht von mehr als 90 Seiten geworden. "Auch wenn noch Kapitel da sind, die fragmentarisch sind, sind wir ein ganzes Stück weitergekommen", so Seywald. In die Ergebnisse eingeflossen seien auch Bürgerbefragungen und zwei Ortstermine mit der Seniorenbeauftragten Martha Thumann zur Barrierefreiheit.

"Warum brauchen wir überhaupt Isek" erläuterte Seywald kurz dessen Notwendigkeit. Dietfurt sei nach der Innenstadtsanierung bereits ein Schmuckstück. Doch sei dies nur mit Mitteln der Städtebauförderung möglich gewesen und da sollte die Sieben-Täler-Stadt auch drinbleiben. "Ohne Isek geht das nicht", so Seywald. Der weitere Zeitplan sehe einen Workshop im Herbst, bei dem interessierte Bürger Leitbilder erarbeiten können, und weitere Gespräche vor. Eventuell sei Isek im Frühjahr so weit, dass eine finale Fassung des Konzepts vorliege, so Seywald.

Kurz umriss sie in ihrem Vortrag, für den eine Stunde vorgesehen war, die wichtigsten Inhalte. Als Alleinstellungsmerkmale, mit denen Dietfurt punkten kann, nannte sie Bayrisch-China und das Franziskanerkloster mit dem Meditationshaus und den Ölbergandachten. Bei den Übernachtungszahlen stehe die Tourismusgemeinde Dietfurt sogar an der Spitze des gesamten Landkreises. Punkten konnte die Stadt zudem unter anderem mit gelungenen Sanierungsbeispielen, attraktiven Einzelhandelsgeschäften und zahlreichen Arbeitsplätzen. In einer Umfrage waren als Stärken und Chancen unter anderem die Sport- und Freizeitangebote genannt worden, die Gastronomie und die gute Erreichbarkeit der Geschäfte.

Ob diesen Ergebnissen allzu große Bedeutung beizumessen ist, bezweifelte die Planerin, da sich nur 29 Befragte geäußert hatten und etliche Dietfurter genau das kritisierten, was andere lobend hervorhoben.

"Auch hier ist der demografische Wandel festzustellen", leitete Seywald zu den Problemen über, mit denen die Stadt zu kämpfen habe. Auch wenn die Bevölkerungszahl durch Zuzüge leicht steige, sei eine Überalterung der Gesellschaft auch hier festzustellen. Ein wichtiges Ziel des Isek sei es, die Infrastruktur an die sich wandelnde Gesellschaft anzupassen - sei es durch passende Wohnangebote für die ältere Generation oder durch die Schaffung der kompletten Barrierefreiheit. Und genau da setzte eine weitere Erkenntnis an, nämlich, dass der Umbau der Hauptstraße im Zuge der Innenstadterneuerung "nicht als voller Erfolg" gewertet werden könne. Zwar sei hier Barrierefreiheit geschaffen worden, doch würden die Autos nun bis an die Hausmauern parken. Die Hochwasserfreilegung, der daraus resultierende Mangel an Bau- und Gewerbeflächen, Leerstände in der Altstadt und den unzureichenden Öffentlichen Personennahverkehr hatte die Planerin als weitere Schwachpunkte ausgemacht.

Als Ziele und Handlungsfelder nannte Monika Seywald nach exakt einer Stunde Redezeit den Erhalt einer vitalen Innenstadt mit Stärkung des Einzelhandelstandorts, die Schaffung attraktiven Wohnraums in der Stadtmitte und den Erhalt einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sollen den Stadträten baldmöglichst zur Verfügung gestellt werden. Über die Ferien - gab sie ihnen als Hausaufgabe mit auf den Weg - sollten sie die Zwischenergebnisse studieren, damit man im Herbst an die nächste Umsetzungsphase gehen könne.