Dietfurt
Der Baum als Objekt für die Kunst-Türmler

Tag der offenen Tür mit vielen Ideen und Gästen Buntes Programm im Hollerturm

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Bewundernde Blicke erhielt Chinesenkaiser Boo-Dah-Washy, der im Außenbereich des Turmes ausgestellt war. Ein Hingucker auf der Fensterbank war der Keramikbaum von Töpferin Eva Söltner. - Fotos: Götz

Dietfurt (gtz) Einen stimmungsvollen Tag des Baumes in Bildern, Plastiken, Noten und Texten stellten die Kunst-Türmler zu ihrem diesjährigen Tag der offenen Tür auf die Beine.

Als spezielle Kreation und botanische Rarität empfing der "Pinselbaum" die vielen Besucher an der Mauer.

In einer Recyclingaktion hat Bertl Söltner den prägnanten "Arbor Bertlensis" aus Abfallholz seines Jurahauses gefertigt. Eine beeindruckende Palette ihres künstlerischen Wirkens hatten die Künstler in 25 Gemälden arrangiert. Inspiriert von den Farben und Formen der Natur waren vielfältige Motive künstlerisch umgesetzt, Bäume am Wasser, im Schnee und im Herbstkleid gemalt. Es fehlten auch nicht der Frühlingswald vom Kreuzberg, ein Wüstenbaum in gigantischer Luftspiegelung, die abstrakte Darstellung blauer Kugelbäume und exotischer Baumriesen, Naturalistisches und Naives unter den Exponaten. Ein Stillleben leuchtender Äpfel holte den herrlichen Herbsttag ins alte Gemäuer, in dem auch die Werke der Kinder aus den Ferienkursen zu bestaunen waren und viele Alben das emsige Kunstschaffen der Türmler dokumentierten.

Die Besucher, unter denen die beiden Ehrenbürger Leonhard Siebenwurst und Max Bauer waren, durchstöberten auf engem Raum die Kunst, entdeckten in den malerischen Ecken an besonderen Objekten ein getöpfertes Eulenpaar im knorrigen Holz, einen stilisierten Keramikbaum auf der Fensterbank und schauten sich in der Kammer des Schönschreibers um. Gemeinsam wurden die reichen Eindrücke bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen verarbeitet. Bei bestem Wetter waren auch die Terrasse und der Drachenbrunnen beliebte Plätze.

Überwältigt vom Besucherstrom begrüßte Ute Mühlbauer die Gäste, bevor Vize-Bürgermeister Oliver Kuhn (CSU) als Förster den Baum in seiner Bedeutung für den Menschen betrachtete als Spender von Früchten, Schatten und Holz, als Lieferant von Atemluft, Speicher von Sonnenenergie und in seinem Nutzen durch die Verarbeitung von Schadstoffen. Riesenbäume von über 100 Metern Höhe, der Weltenbaum, der Himmel, Erde und Unterwelt verbindet, Bäume als Göttersitz, Ort von Marienerscheinungen und die Dorflinde beschäftigen die Menschen und beeinflussten die Mythologie. Märchen und Sagen ranken sich um Bäume, von denen Heilendes, wie die Lindenblüten kommen.