Dietfurt
Bayerisch-Chinesischer Sommer fällt aus

Wetterprognose zwingt die Verantwortlichen zum Handeln – Peking-Oper soll dennoch aufgeführt werden

27.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

Trostloses Bild: Die Bühne vor dem Rathaus wird auch am Wochenende leer bleiben – bis auf eine Ausnahme. Trotz der Absage des Sommerfestes soll die Aufführung der Peking-Oper stattfinden, vorausgesetzt, die Witterung lässt es zu. Ansonsten müssen sich die Fans des Bayerisch-Chinesischen Sommers bis nächstes Jahr gedulden - Foto: Meßner

Dietfurt (mms) Der Bayerisch-Chinesische Sommer ist offiziell abgesagt. Das haben die Verantwortlichen gestern Nachmittag einvernehmlich beschlossen. Grund sind die ungünstigen Wetterprognosen für das Wochenende.

Die Regenwahrscheinlichkeit für Samstag nähert sich der 100-Prozent-Marke, die Höchsttemperaturen erreichen keine 15 Grad. Der Sonntag soll nur unwesentlich besser werden. Aufgrund dieser Prognosen blieb der Stadtverwaltung gemeinsam mit den Dietfurter Wirten kaum eine andere Wahl, als den Bayerisch-Chinesischen Sommer offiziell abzusagen.

Um Punkt 14 Uhr eröffnete die Zweite Bürgermeisterin Ilse Werner (CSU) das Treffen mit den Wirten. Gleich zu Beginn sprach sie von einer „Krisensitzung“. Sie kündigte eine ergebnisoffene Diskussion an, ob das Sommerfest stattfinden soll oder nicht. Doch schon nach ihrer Einleitung war klar, dass aufgrund der Wetterprognosen an ein Sommerfest nicht zu denken ist. „Das Fest soll kein Schaulaufen der Regenmäntel werden“, sagte sie.

Diese Meinung vertraten auch die Wirte und Metzger. Die Kombination aus Kälte und Regen lässt kein Open-Air-Fest zu, hieß es. Der Chef der Gewerbevereinigung, Xaver Leidl, schlug vor, das Fest um eine Woche zu verschieben. Doch nach kurzer Diskussion wurde diese Idee verworfen. „Das ist nicht zu schaffen“, sagte die neue Tourismusmanagerin Pia Pritschet. Sie verwies auf die verschiedenen Musikgruppen, die auf den beiden Bühnen für Stimmung hätten sorgen sollen.

Es sei unrealistisch, dass diese auch eine Woche später Zeit hätten. Hinzu kommt die technische Ausrüstung, die nur für dieses Wochenende gebucht worden ist.

Und nicht zuletzt der Auftritt der chinesischen Delegation aus Nanjing, die nur wegen der Aufführung nach Dietfurt kommt. An dieser Stelle hakte Ilse Werner ein und schlug vor, die Peking-Oper dennoch zu zeigen – „außer es regnet in Strömen“. Da der Sieben-Täler-Lauf auf jeden Fall abgehalten wird und einige Zuschauer in der Stadt sein werden, soll die Aufführung – wenn irgend möglich – wie geplant von 19 Uhr bis 20 Uhr stattfinden. Die Siegerehrung des Sieben-Täler-Laufs gegen 20.15 Uhr wird ins Sportheim des TSV verlegt.

Wie geplant eröffnet wird die Ausstellung „Chinesische Tusche-Malerei“ in der Hauptstraße 8 um 15 Uhr mit der Künstlerin Zhou Mei.

Kurz andiskutiert wurde in der Runde noch die Option, eine abgespeckte Version des Bayerisch-Chinesischen Sommers zu feiern, etwa mit einem größeren Zelt auf dem Rathausplatz. Diese Möglichkeit wurde schnell verworfen. „Entweder ganz oder gar nicht“, hieß es aus den Reihen der Wirte. Schließlich habe sich die Veranstaltung schnell einen guten Ruf wegen ihres besonderen Flairs erarbeitet, den man mit einem halbherzigen Fest nicht verspielen wolle. Dementsprechend war es für die Verantwortlichen keine Option, das Fest oder Teile davon in die Sieben-Täler-Halle zu verlegen.

Lieber einmal ausfallen lassen, als ein schönes Fest zu gefährden – auf diese Aussage konnten sich alle verständigen.

Der finanzielle Verlust der Geschäftsleute dürfte sich in Grenzen halten. Schlimmer wäre es laut Gewerbesprecher Leidl, wenn alles vorbereitet ist und die Gäste ausbleiben. Dennoch gab er zu bedenken, dass die Einnahmen durch das Großereignis fehlen werden. Etwaige Ausfallkosten, etwa für die Bühnentechnik oder die Musikgruppen, werde die Stadt als Veranstalter übernehmen, sagte Werner.

Auch wenn der Bayerisch-Chinesische Sommer offiziell abgesagt ist, steht es laut Werner den Wirten frei, selbst kurzfristig noch etwas auf die Beine zu stellen. Zumindest die chinesischen Gäste aus Nanjing dürften sich nach ihrer Aufführung auf dem Rathausplatz über eine warme Stube freuen.