Dietfurt (khr) Zum ersten Mal ist am Wochenende der bundesweite Nachtorientierungslauf (NOL) des Jugendrotkreuz-Bezirksverbands Niederbayern/Oberpfalz in Dietfurt abgehalten worden. An vielen Stationen mussten die Teilnehmer ihre Kenntnisse und ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen.
Bei dieser „Schnitzeljagd“ auf hohem Niveau mussten sie sich in der Nacht in der freien Natur orientieren, gegen die Müdigkeit ankämpfen und noch dazu viele Fragen rund um die Erste Hilfe beantworten.
In den vergangenen Jahren haben die Dietfurter an Nachtorientierungsläufen in anderen Austragungsorten teilgenommen. Als bei einem Leitertreffen gefragt wurde, wer Lust hätte, den nächsten Lauf auszutragen, bewarben sich die Dietfurter. Dominik Preiß freute sich über die Zusage.
Viele Mitglieder des Roten Kreuzes und freiwillige Helfer waren mit den Vorbereitungen beschäftigt. Von Christoph Götz, stellvertretender Jugendleiter im Kreisverband, stammte die Hintergrundgeschichte, die als Grundlage für die Stationen und Aufgaben dienen sollte. Diese basiert – wie könnte es auch anders sein – auf einem bayrisch-chinesischem Hintergrund. „Die verbotene Stadt – auf der Suche nach den acht Kostbarkeiten“ lautete das Thema. Der Kaiser von Bayrisch-China leidet an einer mysteriösen Krankheit. Seine Heiler – sprich die Teilnehmer – sollen eine uralte Medizin brauen, um ihn zu retten. Die wichtigsten Zutaten hierfür fehlen. Diese acht Kostbarkeiten sollen nun im Laufe der Nacht zusammen gesammelt werden.
13 Gruppen mit 102 Teilnehmern aus ganz Bayern zwischen 14 und 40 Jahren gingen an den Start. Betreut wurden sie von 62 Schiedsrichtern und freiwilligen Helfern. Sie mussten eine Strecke von 23,5 Kilometern zurücklegen. Die Route und die Stationen hat sich Dominik Preiß ausgedacht. Der NOL war aber nicht nur als Wanderweg in einer Vollmondnacht zu bewerkstelligen. An vielen Stationen mussten die Teilnehmer knifflige Rätsel, Geschicklichkeitsspiele oder kreative Aufgaben gemeinsam im Team von sechs bis maximal neun Leuten lösen, die anschließend bewertet wurden. An jeder Station erhielten die Jugendlichen verschlüsselte Beschreibungen, wie sie zur nächsten Station gelangen. Eine perfekt organisierte Kommunikation sowie Funküberwachung durch die Organisatoren gewährleistete, dass keiner der Teilnehmer verloren ging. Mitorganisator Stefan Kapeller aus Regensburg, Mitglied des Bezirksverbands, hatte die Strecke selbst zuvor getestet und als sehr anspruchsvoll empfunden.
Ab 20 Uhr machten sich die Gruppen im Viertelstundentakt auf den Weg. Sie waren unter anderem aus Regen, Mengkofen oder Auerbach angereist. Mit Stirnlampen, Rucksack und Aluflaschen wagten sie die Reise in die Nacht. Ausgangspunkt war die Mittelschule Dietfurt. Von dort ging es zum Freibad. Die Station „Turmbau“ betreuten Mitglieder der Dietfurter Wasserwacht. Mitten auf einer freien Fläche bei Mallerstetten ging es darum, ein Maskottchen für den Kaiser zu basteln. Weiter führte der Weg zum Sportplatz Ottmaring über die Kreuzung zum Arzbergplateau. An dieser Verpflegungsstation, an der die Teilnehmer gegen Mitternacht eintrafen, konnten sie sich mit einer warmen Kartoffelsuppe mit Würstchen stärken, bevor der Lauf weiter über das Tagungszentrum Leising, den Sportplatz Kottingwörth, Kreuzung Staustufe Kottingwörth, Altmühlbrücke Töging und Griesstetten zurück zur Grund- und Mittelschule führte.
Die Letzten trafen am nächsten Tag um 11.30 Uhr wieder ein, danach konnten sich die Jugend-Rot-Kreuz-Gruppen in der Sieben-Täler-Turnhalle in ihrem Iso-Mattenlager ausschlafen. Bei freiem Eintritt ging es am Samstagnachmittag ins Freibad. Höhepunkt war die Siegerehrung am Samstagabend: Den dritten Platz holte sich die Gruppe AS1 aus Amberg-Sulzbach, „Die Acht mit dem Hut“ aus Würzburg errang Platz zwei, Sieger wurde die Gruppe „BAMM!“ aus Dachau.
Christian Freihart, der Hauptansprechpartner vor Ort, aus Dietfurt, ist großer Fan dieser Veranstaltung. „Der Nachtorientierungslauf bereitet die Teilnehmer auf ihre Einsätze draußen vor.“
