Beilngries
Die Jugend hat jetzt einen Treffpunkt

Ein halbes Jahr nach der Bürgerversammlung: Was wurde umgesetzt, was nicht?

24.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:00 Uhr
Im Bürgertreff, der im Laufe der Woche für diverse Angebote genutzt wird, treffen sich samstags jetzt immer junge Leute. −Foto: F. Rieger (Archiv)

Beilngries (DK) Erstmals hat vor einem knappen halben Jahr im Rahmen der Beilngrieser Bürgerversammlungen auch eine eigene Aussprache mit den Jugendlichen stattgefunden. Viele Wünsche wurden dabei geäußert. Unsere Zeitung hat Bürgermeister Alexander Anetsberger nun mit den Themen von damals konfrontiert und nachgefragt, was sich bislang getan hat.

JUGENDTREFF

Am ausführlichsten ist bei der Bürgerversammlung über das Thema Jugendtreff gesprochen worden. Die Gemengelange war nicht ganz einfach: Auf der einen Seite die jungen Leute, die am liebsten unbeaufsichtigt einen Treffpunkt für sich hätten. Und auf der anderen Seite die Kommune, die eine ausgeprägte Sorgfaltspflicht hat. Gemeinsam habe man aber eine Lösung gefunden, berichtet der Bürgermeister. Samstags können sich die jungen Leute nun im Alten Feuerwehrhaus treffen, immer von 18 bis 22 Uhr. Es gibt Verantwortliche unter den Jugendlichen, die den Schlüssel bei der Stadt abholen können. Während dieser vier Stunden sind die Heranwachsenden dann weitestgehend alleine im Bürgertreff, es kommen aber immer wieder mal Vertreter der Stadt, um nach dem Rechten zu sehen. Die jungen Leute können dort ratschen, Billardspielen und vieles mehr. Alkohol ist strengstens untersagt. Es gibt keine starren Strukturen. Wer dazukommen möchte, könne samstags einfach vorbeischauen, ob geöffnet ist, so Anetsberger. Das entscheiden die jungen Leute spontan. "Es klappt bislang ganz hervorragend", sagt der Rathauschef. Ein eigenes Gebäude für einen Jugendtreff wird es derweil nicht geben, so der Bürgermeister.

PARTYS

Als weiteres Thema wurde damals vorgebracht, dass es (wieder) mehr Partys - auch für die Unter-16-Jährigen - geben solle. Hier könne man ebenfalls Vollzug melden, so Anetsberger. Angelehnt an frühere Voice-of-Rock-Abende, nur mit einem zeitgemäßeren Konzept, soll es einen neuen Anlauf für solche Partys geben. Als Termin hat man Samstag, 13. Oktober, auserkoren, Veranstaltungsort soll das Haus des Gastes sein. Die Jugendlichen sollen maßgeblich in die Organisation eingebunden sein, Unterstützung gibt es von der Familie Treffer aus Aschbuch, die bekanntermaßen jahrzehntelange Erfahrung mit Partys für die Jugend hat.

MOUNTAINBIKE

Recht kompliziert hat sich damals das Thema Mountainbike dargestellt. Ein Jugendlicher, der diesem Sport nachgeht, hatte bemängelt, dass in der Region den Wanderern der Vorrang vor den Mountainbikern gegeben werde. Hierbei handle es sich um kein klassisches Jugendthema, so Anetsberger. Auch Erwachsene hätten gerne eigene Strecken fürs Mountainbiken, so sein Eindruck. Unter Federführung des Touristikbüros will man sich nun eingehender mit dem Thema beschäftigen.

GRAFFITIS

Wenig Hoffnung hatte Anetsberger den jungen Leuten damals bezüglich einer Anfrage gemacht, ob die Stadt nicht Flächen zum Graffiti-Sprayen zur Verfügung stellen könne. In dieser Hinsicht gebe es nach wie vor keinerlei Pläne, betonte der Bürgermeister. Entsprechende Wände oder Ähnliches gebe es nicht.

FREIBAD

Fehlenden Unterhaltungscharakter im Beilngrieser Freibad hatte eine junge Frau bemängelt. Hier könne er nur seine damalige Aussage wiederholen, so der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Auf absehbare Zeit werde man sich im Stadtrat mit einer Sanierung des Freibads auseinandersetzen müssen. Wie bereits mehrfach berichtet, ist die Technik in die Jahre gekommen. In diesem Zuge müsse man sich dann auch Gedanken machen, was man gestalterisch und in Sachen Unterhaltung tun könne. Vorschläge seien hier erwünscht. Allerdings ist unklar, inwiefern die Stadt tatsächlich so viel Geld in die Hand nehmen will oder kann, um das Beilngrieser Freibad in ein Erlebnisbad zu verwandeln.

FERIENPROGRAMM

Einige Anregungen waren auch zum Thema Ferien-/Kursprogramm gekommen. Bei Letzterem ging es vorrangig um Kochkurse. Hierzu sei der Kontakt zwischen Jugendlichen und Volkshochschule hergestellt worden, so der Bürgermeister. Bezüglich des Ferienprogramms verweist er auf einen neuerlichen Ausflug in Zusammenarbeit mit der Patenkompanie. Von 31. Juli bis 1. August können junge Leute zwischen 14 und 18 Jahren an einer Gebirgs-Challenge mit Hüttenübernachtung teilnehmen.

WIE GEHT ES WEITER?

Den Kontakt zu den Jugendlichen werde er über themenspezifische WhattsApp-Gruppen am Handy halten, berichtet Anetsberger auf Nachfrage. Im nächsten Winterhalbjahr soll es dann wieder eine Jugendbürgerversammlung geben.

Fabian Rieger