Dietfurt
Das Lebenskapitel Schule geht zu Ende

Viele gute Ratschläge und Wünsche für die Dietfurter Entlassschüler

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Klassleiter Norbert Raith (v. r.) mit den Klassenbesten Nico Scheideck, Julian Kumke und Florian Riepl. Rektorin Elisabeth Plankl und Konrektor Alexander Pöppl gratulierten ebenfalls. −Foto: Grad, Johann, Dietfurt (GRJ|Grad, Johann, Dietfurt)

Dietfurt (grj) Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen, eine neue Tür geht auf. Diese zwei Gedanken haben über der Entlassfeier an der Mittelschule Dietfurt am Donnerstagabend gestanden.

Ein Wortgottesdienst eröffnete die Feier, gestaltet wurde er von Religionspädagogin Maria Hauk-Rakos und der Musikgruppe mit Konrektor Alexander Pöppl, Alisa Amann, Gabriela Killer und den Schülerinnen Sahra und Melina.

Im „Buch des Lebens“ blätterten die Neuntklässler noch einmal zurück auf das Kapitel „Schule“ und sahen sich mit der Schultüte, die sie stolz trugen, ein Matheheft mit guten Einträgen, aber auch mit Flecken und Eselsohren, und einen Leitzordner, die man als Mittelschüler lässig im Rucksack herumtrug. Aber wie wird es weitergehen? Welches Kapitel beginnt? Die Religionslehrerin erinnerte an Josua, der nach dem Tod von Mose die Israeliten weiterführen musste und der es mit Gottes Hilfe schaffte. „Gott ist mit euch, er lässt niemand fallen“, bekräftigte Hauk-Rakos. Schreibe man im neuen Kapitel über den Rand, bremse er, komme man ins Stocken, schiebe Gott an. Man darf Zeilen durchstreichen und neu beginnen, das sei keine Schande. Gott tue das durch Menschen, welche die Entlassschüler begleiten: Eltern, Geschwister, Freunde, Lehrkräfte.

„Lasst es zu, dass sie euch zur Seite stehen, seid mutig und voll Zuversicht, denn „immer, wenn du es am meisten brauchst, dann ist jemand da“, bekräftigte die Musikgruppe. Zur Erinnerung schenkte sie den jungen Leuten einen Kugelschreiber mit Karabinerhaken und Block, um schnell was aufschreiben zu können. Die Kollekte war bestimmt für die kleine Miriam aus Riedenburg, die am äußerst seltenen Rett-Syndrom leidet.

Konrektor Alexander Pöppl hieß alle willkommen. Die Klasse 9 und Mark Forster sangen dessen „Sowieso“. Rektorin Elisabeth Plankl ging auf dieses Lied ein. „Egal, was kommt, es wird gut, sowieso, immer geht ne neue Tür auf, irgendwo.“ Die Rektorin gab den Jugendlichen vier Wegweiser mit auf den Weg ins neue Lebenskapitel: Gib niemals auf, pack mit an und sei aktiv, die Tür geht nicht von selber auf. Habt bei einem Irrweg einen neuen Plan, eine neue Richtung, denn Leben bedeutet Veränderung. Jeder muss weiterlernen, um mithalten zu können mit dem Wandel.

Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) riet, sich von Familie und Freunden begleiten zu lassen, es sei wichtig, einen Anker zu haben. Man müsse das Leben ernst nehmen, aber auch immer etwas zum Lachen haben. Der Elternbeiratsvorsitzender Marc Binder rief dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, den Mund aufzumachen, die eigene Zukunft zu gestalten und die Wurzeln nicht zu vergessen.

Klassleiter Norbert Raith verglich die vergangenen drei Jahre mit einer „unruhigen und stürmischen Seefahrt“, erinnerte an den tragischen Todesfall, der die Klasse aufgewühlt habe, dankte allen Kolleginnen für die Unterstützung, und wünschte seinen Ehemaligen eine ruhige Fahrt ins weitere Leben. Nach der Zeugnisübergabe erinnerten die Schülersprecher Melina Weber und Benjamin Meyer, an die Abschlussfahrt nach Hamburg, man sei froh, dass alle einen Ausbildungsplatz haben und jeder nun muss seine Rolle finden. „Lass uns gehen“ von Revolverheld beendete die Feier, dann ging es zum Abschlussball nach Berching.