Biberbach
Schwierige Zufahrt zum Feuerwehrhaus

Viele Wortmeldungen bei der Bürgerversammlung in Biberbach Bauplätze sind ein rares Gut

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Das selbst angeschaffte Fahrzeug der Biberbacher Feuerwehr ist im Jahr 2012 feierlich in den Dienst genommen worden. Die Ein- und Ausfahrt zum Feuerwehrhaus ist eng und verwinkelt. ‹ŒArch - foto: N. Rieger

Biberbach (DK) Neues Baugebiet, Hochwasserprobleme, Verkehrsunsicherheiten, Biberschäden, enge Ausfahrt am Feuerwehrhaus, hohe Kosten für den Kindergartenneubau und viele kleinere Anliegen - bei der Bürgerversammlung in Biberbach hat sich die Themenpalette umfangreich gestaltet.

Gut gefüllt war das Dorfgasthaus in Biberbach am Donnerstagabend, zu den zahlreichen Besuchern - unter ihnen viele junge Dorfbewohner - gesellte sich auch eine bemerkenswerte Zahl von Stadträten. Das große Interesse an der Gemeindepolitik spiegelte sich dann auch bei der Diskussionsrunde wieder. Nach seinem ausführlichen Bericht über die derzeitigen kommunalen Themenschwerpunkte und die finanzielle Situation der Großgemeinde hatte sich Bürgermeister Alexander Anetsberger einer ganzen Reihe von Wortmeldungen zu stellen.

Den Auftakt bildete die Frage nach den zu erwartenden Kosten für die Sanierungsarbeiten an den Abwasseranlagen. Keinen Hehl machte Anetsberger in diesem Zusammenhang daraus, dass auf die Bürgern spürbare Beitragsbescheide zukommen werden. Je nach Grundstücks- und Geschossfläche könne schnell ein mittlerer vierstelliger Betrag zusammenkommen. Wegen behördlicher Auflagen und Problemen bei Starkregenereignissen seien die Maßnahmen aber nicht zu umgehen. Dies bestätigte auch ein Biberbacher Grundstücksbesitzer. Er klagte über große Wasseransammlungen, die bei Rückstau in seiner Hoffläche entstehen. Wie Anetsberger bestätigte, gebe es bereits verschiedene Ansätze, um solche Problemstellen zu beseitigen. Die Umsetzung werde aber einige Jahre in Anspruch nehmen und nicht ganz billig.

Über die hohen Kosten für den geplanten Kindergartenneubau wunderte sich ein weiterer Bürger. "Was wird denn da gebaut? Wenn man diesen Neubau mit der geplanten Umgehungsstraße in Relation setzt, muss man sich schon wundern", meinte der Biberbacher. Da der Neubau bei laufendem Betrieb errichtet werden soll, für sechs Gruppen ausgelegt ist und erhebliche bauliche Vorschriften und Raumvorgaben bestehen, sah Anetsberger die angesetzte Summe von rund 4,2 Millionen Euro als durchaus realistisch an. Zu bedenken gab er aber, dass es sich derzeit noch um eine sehr grobe Schätzung handele.

Nachfragen gab es erwartungsgemäß zum neuen Baugebiet in Biberbach. Nach jahrzehntelangen Problemen mit fehlendem Bauland können nun in absehbarer Zeit acht Parzellen erschlossen werden. Fünf davon werden von der Stadt vergeben. Da es weit mehr Bewerber gibt, befürchtete ein potenzieller Interessent, nicht zum Zuge zu kommen. Wie der Rathauschef bestätigte, gebe es bereits eine Interessentenliste. Für die Vergabe würden Kriterien entwickelt. Unter anderem spielen dann soziale Aspekte, Einkommensverhältnisse und ein bereits vorhandener Haus- oder Grundbesitz eine Rolle. Zusammen mit dem Ortssprecher und Stadtrat Jochen Grabmann (CSU) sei man aber weiter bemüht, geeignete Bauflächen zu finden. Mit der Erschließung des vorhandenen Areals könne eventuell noch im nächsten Jahr begonnen werden, auch für den überplanten Bolzplatz hat man laut Bürgermeister eine Alternative gefunden.

Sorge bereiten gleich mehreren Bürgern unsichere Verkehrsverhältnisse. So wiederholte ein Anwohner aus Gösselthal die dringende Forderung nach einer Linksabbiegespur in den Ort auf der Bundesstraße 299. Immer wieder hat es dort in den vergangenen Jahren schwere Unfälle gegeben - zuletzt an einem Sonntagnachmittag im September. Durch das geplante Besucherzentrum in der Außenstelle der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sei eine weitere Zunahme des Verkehrs und somit eine Verschärfung der Gefahrensituation zu erwarten, so der Bürger. Seitens der Stadt sollen nun die zuständigen Planer für das Besucherzentrum auf diese Problemstelle hingewiesen werden, so der Bürgermeister.

Auch in Biberbach selbst wurden einige unübersichtliche Ausfahrten beklagt. Diese sollen nun im Rahmen der jährlichen Verkehrsschau begutachtet werden. Wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung wollte Anetsberger den Verantwortlichen der Biberbacher Feuerwehr machen. Sie kritisieren seit Längerem die unhaltbare Ausfahrtssituation am neuen Feuerwehrhaus. "Da dies nur mit einem Brückenbauwerk über den Dorfbach zu bereinigen sei, müsste man mit Kosten von rund 80 000 Euro rechnen", so Anetsberger. Wegen des großen Engagements, mit dem die Biberbacher Feuerwehr in den vergangenen Jahren in Vorleistung gegangen sei, werde er sich aber weiter um eine Lösungsmöglichkeit bemühen.

Wenig Unterstützung könne seitens der Stadt hingegen bei den Biberschäden entlang des Bachlaufes erfolgen. Bei einer diesbezüglichen Klage verwies Anetsberger auf den Biberbeauftragten und die strengen Schutzbestimmungen. Viele weitere kleine Kritikpunkte wie eine zu tiefe Regenrinne, ein steter Wasserlauf über die Ortsstraße oder auch die wackelnde Verankerung für den Dorfchristbaum landeten umgehend auf der gemeindlichen "Erledigungsliste".