Berg
Wichtige Zukunftsaufgabe

Arge-10-Bürgermeister erörtern Entwicklung der Regionalwirtschaft

24.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Berg/Dietfurt (DK) Die positive wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Neumarkt war Thema einer Tagung der Bürgermeister aus den Arge-10-Kommunen in Berg. Dazu gehören auch Dietfurt und Breitenbrunn. Daran nahmen außer den Bürgermeistern mit Arge-10-Sprecher Helmut Himmler Wirtschaftsreferent Michael Gottschalk vom Landratsamt, die Regina-Managerin Lisa Poll und Hans-Peter Schmucker vom Amt für Ländliche Entwicklung teil.

In den 1950er und 60er Jahren war der Landkreis hinsichtlich der Kaufkraft der Haushalte an vorletzter Stelle in ganz Deutschland. Dann folgte durch mutige Unternehmer und eine leistungsbereite Arbeitnehmerschaft ein steiler wirtschaftlicher Aufstieg.

Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik für den Zeitraum von 2004 bis 2014 belegen, dass der Landkreis heute auf dem fünften Platz in Bayern zu finden ist, wenn man die relative Zunahme des Bruttoinlandprodukts (BIP) miteinander vergleicht.

Weitere Daten zeigen allerdings ein nicht mehr so positives Bild. Im Ranking "BIP je Einwohner" befindet ist der Landkreis mit 33 574 Euro BIP je Einwohner und Jahr lediglich im unteren Mittelfeld. Auch die Kaufkraft erreichte 2016 mit 22 032 Euro nur 92,4 Prozent des Bayerndurchschnitts. Darüber hinaus bleiben auch die Steuerkraft, das Renten- und Einkommensniveau hinter den Vergleichswerten im Freistaat zurück. Gottschalk benannte das Fehlen einer Hochschule als weiteren Standortnachteil. Es gebe zu geringe Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen. Nach der Pendlerstatistik 2015 der Bundesagentur für Arbeit hat der Landkreis Neumarkt ein Pendlerdefizit, die meisten Arbeitnehmer haben ihre Arbeitsstätte im Großraum Nürnberg.

Angesichts dieser Daten sei die Region Neumarkt gefordert, die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre fortzuführen. Dies sei - so die Arge-10-Rathauschefs - eine neue Herausforderung, da es im Handel, der Banken- und Versicherungsbranche und der Automobilwirtschaft mitsamt den Zulieferern gewaltige Veränderungen geben werde. Amazon sei nur der Anfang einer zu erwartenden vehementen Veränderung im Handel. Man werde wohl in absehbarer Zeit auch in ländlichen Regionen Online-Bestell-Dienste bis hin zu Lebensmittel und Artikel des täglichen Gebrauchs bekommen.