Beilngries
"Altstadtfest wird schlecht geredet"

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht bezieht Stellung zu den Querelen um die Nichtteilnahme der Unteren Stadt

19.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:53 Uhr

Spaß gab es beim Altstadtfest, Schwierigkeiten danach: Bürgermeisterin Frauenknecht kritisiert Kritiker. - Foto: Adam

Beilngries (DK) Es wird immer noch eifrig nachtarockt in Sachen Altstadtfest. Auch Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) bezieht wie folgt Stellung: „Das Altstadtfest war ein traumhaft schönes Wochenende mit sonnigem Wetter, vielen Besuchern und guter Stimmung. Es gab viel Lob von Seiten der Besucher.

Die parallel stattfindenden Feste in unserer Großgemeinde – 100 Jahre FC Irfersdorf, Dorffest in Kottingwörth und die Veranstaltung des Motoryachtclubs – waren gut besucht. Es gab viele anerkennende Worte, gerade von den Besuchern von außerhalb. Bis am Dienstag ein Gastronom und Hotelier aus Beilngries, der – wie auch schon in den Jahren zuvor – die Teilnahme am Altstadtfest abgelehnt hatte, zum Kommentator des Festes wurde. Welche positive Auswirkung dieser Artikel haben soll, bleibt unklar. Klar ist aber: Er schadet dem Image der Stadt, trübt die Freude über die gelungenen Feste und demotiviert die verantwortlichen Mitarbeiter in der Stadt, in der Touristik-Information und im Bauhof. Bisher war es üblich, nach großen Veranstaltungen eine Nachbesprechung abzuhalten und offen über die Punkte zu sprechen, um es beim nächsten Mal noch besser zu machen. Nach diesem Bericht wird dieser offene, vom Geist der Zusammenarbeit, geprägte Austausch erschwert sein.

Aussagen im Artikel wie „das Tischtuch sei zerschnitten“, „gegeneinander ausspielen“ oder „überheblich sein“ sind Wendungen, die bisher nicht zum Sprachgebrauch gehörten. Die in dem Artikel aufgeführten Aussagen sind zum Teil widersprüchlich, zum Teil schlicht falsch. Laut DK-Bericht „war er … bei den Vorbesprechungen zugegen“. Er spricht aber gleichzeitig von mangelnder Kommunikation. Dass einige Wochen vor dem Altstadtfest nochmals ein Termin mit den Wirten der Unteren Stadt angesetzt wurde, an dem die Bürgermeisterin, Herr Dyckerhoff und Frau Dotzer teilnahmen, um Überzeugungsarbeit zu leisten, wird verschwiegen.

Die Aussage, „der Anstand hätte es geboten, dass alle infrage kommenden einheimischen Gastronomen gefragt worden wären“ – womit unterstellt wird, dies sei nicht geschehen – ist völlig unverständlich. Nachweislich haben die Wirte erklärt, dass es keinem möglich sei, das Catering auf dem Kirchplatz zu übernehmen. Somit musste eine andere Lösung gefunden werden. Übrigens: Die dort verkauften Fleisch- und Wurstwaren wurden von Beilngrieser Metzgern geliefert.

In dem Artikel findet sich weiterhin die Aussage, beim Besuch des Altstadtfestes habe er die einhellige Meinung gespürt, dass es schade sei, dass nicht die ganze Stadt dabei ist. Diese Meinung teilen wir von der Stadt uneingeschränkt. Von uns wurden viele Versuche unternommen, alle einzubinden. Es wurde sogar kurzfristig von der Stadt eine kostengünstige Musikgruppe gesucht, die Technik wurde organisiert – trotzdem erfolgte eine Absage.

Ein Dauerbrenner war die Einbindung von Vereinen. Zitat DK-Artikel: „Wenn es in einer Bude auch was zu essen gibt, ist das schlecht fürs Geschäft“.

Das mag sein. Aber die häufigste Kritik, die mir zum Altstadtfest zugetragen wurde, war, dass es schwierig gewesen sei, „schnell etwas zu essen zu bekommen“. Auch wurde das Angebot an Essen als „nicht ausreichend“ bezeichnet. All dies hätte durch die Beteiligung der Vereine vermieden werden können.

Unsere Vereine sind für das gesellschaftliche Leben von unschätzbarer Bedeutung. Wenn sie durch Beteiligung an Festen das Angebot verbessern, sich präsentieren und Geld einnehmen, ist das zu begrüßen. Wir werden uns deshalb auch in der Zukunft nicht durch Aussagen wie: „Wir machen nur mit, wenn keine Vereine einen Stand bekommen“ unter Druck setzen lassen.

Eine Anmerkung zu dem Gerücht, die Nichtteilnahme an Festen sei auch auf die dauernden Kostensteigerungen für die Freisitzflächen zurückzuführen. 2006 wurde vom Stadtrat die Gebühr pro Quadratmeter Sitzfläche pro Monat auf 3,50 Euro festgelegt. 2012 wurde auf wochenweise Abrechnung umgestellt. Pro Quadratmeter und Woche wären 0,875 Euro fällig gewesen, was auf einen Euro aufgerundet wurde. Dies entspricht bei 50 Quadratmetern einer Preissteigerung von gerade einmal 6,25 Euro pro Woche. Dies dürfte wohl niemanden in finanzielle Nöte bringen.