Beilngries
Lächelnd ins neue Amt

Elisabeth Wittmann (27) übernimmt Leitung des katholischen Schutzengel-Kindergartens

10.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

Die Kleinen lauschen und staunen, Elisabeth Wittmann lächelt. Vor einigen Tagen hat sie die Leitung des Schutzengel-Kindergartens übernommen. Dekan Josef Funk nutzt den Besuch, um den Buben und Mädchen die Geschichte »Maus, pass auf!« vorzulesen - Foto: Schoplocher

Beilngries (DK) Es gibt sicher bessere Voraussetzungen für die ersten Arbeitstage. Ab Juli in einem Kindergarten – da ist einiges los. Und wenn dann noch wie im Schutzengelkindergarten turbulente Monate aufzuarbeiten sein, wird es nicht einfacher. Elisabeth Wittmann reagiert darauf auf ihre Art.

Die 27-Jährige lächelt, als das Mädchen sie anstupst und fragt, ob sie ihr denn nicht „den Bendel da weg machen könne“. Überhaupt lächelt Elisabeth Wittmann viel während des Gesprächs, in dem sie mit Dekan Josef Funk ihre ersten Eindrücke schildert. Vorab sagt sie eines: „Ich möchte, dass der Schutzengelkindergarten wieder den 1A-Ruf bekommt, den er viele Jahre hatte.“

Dass dieser in den vergangenen Monaten gelitten hat, lag vor allem auch an der Personalsituation und der Unruhe, die dadurch aufgekommen war. Das hat sich jetzt entspannt, wobei: Die derzeit stellvertretende Leiterin Carmen Pfaller, die den dreigruppigen Kindergarten während der Abwesenheit von Leiterin Juliane Struck geführt hatte, wechselt nach Denkendorf. „Für etwa 23 zusätzliche Stunden“ werde die Kirchenstiftung als Träger wohl noch Bedarf haben, erläutert Josef Funk und verweist darauf, dass bereits Bewerbungsgespräche laufen. Er sieht die Einrichtung nun endlich in ruhigere Fahrwasser gleiten.

Noch optimistischer als der Stadtpfarrer ist Elisabeth Wittmann, dass sie mit Beginn des neuen Kindergartenjahres auch mit einer kompletten Mannschaft aus Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und Praktikanten loslegen kann. In den ersten Tagen hat sie sich vor allem einen Überblick verschafft und bereits in der ersten Teambesprechung habe sie sich gut aufgenommen gefühlt. Was sicher auch daran gelegen haben mag, dass die Premerzhofenerin bereits 18 Monate – damals noch unter ihrem Mädchenname Ferstl – im Schutzengelkindergarten gearbeitet hat und die Einrichtung damit „aus dem Effeff“ kennt. Als sie im Sommer 2012 aus persönlichen Gründen eine Stelle in Neumarkt annahm, verabschiedete sie sich von Josef Funk mit dem Übereinkommen, „wenn sich mal was ergibt...“. Und es ergab sich, zumindest hatte der Dekan die 27-Jährige sofort auf dem Schirm, als alles auf einen Leitungswechsel hinauslief. „Klar, denkt man da parallel“, erinnert er sich an die Zeit, in der er versuchen musste, personelle Löcher zu stopfen und gleichzeitig an einer langfristigen Lösung feilte. Sein Ziel, einen möglichst nahtlosen Übergang zu schaffen, sieht er erreicht. Wie Elisabeth Wittmann freut er sich, dass es ab September zwei integrative Gruppen geben wird. „Erwachsene haben viel eher Berührungsängste Behinderten gegenüber“, sagt er. Elisabeth Wittmann, die sowohl Erfahrung in der Arbeit mit jugendlichen als auch erwachsenen Gehandicapten hat, ergänzt, dass soziale Verantwortung kaum besser zu vermitteln sei.

Die Einbindung behinderter Kinder passt natürlich in den religiösen Rahmen des Kindergartens. „Wir wollen Werte vermitteln“, sind sich Funk und Wittmann einig. Zum Konzept, das ständig weiter entwickelt wird, gehören aber auch Bereiche wie Erziehung zur Selbstständigkeit, Sozialerziehung und die Förderung von musischen und kreativen Fähigkeiten. Die neue Leiterin, die sich explizit für diesen Posten weiterqualifiziert hat, hält es gerne mit Maria Montessoris Ansatz „hilf mir, es selbst zu tun“. Mindestens genauso wichtig ist ihr, jedes Kind dort abzuholen, wo es steht. „Und zwar in Absprache mit den Eltern, denn diese vertrauen uns ihr Kostbarstes an.“

„Singen, Bewegung und Wissensvermittlung“ sind die Bereiche, die ihr im Umgang mit den Kindern am besten gefallen. Wobei es immer dann am schönsten sei, wenn die Kleinen bei Projekten mitgestalten könnten. Denn auch da gelte: Jeder hat seine Stärken. Man müsse sie nur erkennen und fördern.