Beilngries (DK) Woche für Woche holen ehrenamtliche Helfer der Beilngries Tafel Lebensmittel von Supermärkten und Bäckereien ab und verteilen die Essenspakete an ihre "Tafelkunden". Zudem gibt es eine Kleiderkammer, bei der gut erhaltene Kleidung abgegeben oder abgeholt werden kann.
Zwischen 200 und 220 Personen werden derzeit bei der Tafel Beilngries betreut, darunter rund 70 Asylbewerber. Woche für Woche jeden Dienstag können sich Einzelpersonen oder Familien in den Räumen der Tafel im ehemaligen Franziskanerkloster Lebensmittel abholen. Die Pakete werden zuvor von den Tafelmitarbeitern in einer logistischen Meisterleistung mit viel Arbeitskraft vorbereitet. Bereits am Montag sind die ersten Helfer unterwegs, um von örtlichen Geschäften die Waren abzuholen. In den Tafelräumen werden die Waren sortiert und nach Größe der zu versorgenden Familie vorbereitet.
Trotz der riesigen Zahl an "Tafelkunden" sagt die Leiterin der ehrenamtlichen Helfer, Elfriede Bruckschlögl: "Ich würde mich freuen, wenn noch ein paar Personen mehr den Weg zu uns wagen würden. Personen, denen wir von Herzen gern helfen würden, wenn sie diese Hilfe nur annehmen würden." Denn Bruckschlögl ist davon überzeugt, dass in der Großgemeinde Beilngries einige Rentner mit so geringem Einkommen leben, dass sie den Berechtigungsschein für regelmäßigen Bezug der Sachleistungen sicher erhalten würden. "Leider sind es gerade Rentner, die Hemmungen haben, zu uns zu kommen. Diese Scheu sollte aber niemand haben, wir unterstützen gerne und sind gerade auch für ältere Personen mit geringer Rente gerne da."
Damit neben den Sachleistungen auch Gutscheine ausgegeben werden können, sind Bruckschlögl und ihr Team für Geldspenden wie die Unterstützung durch die DONAUKURIER-Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" sehr dankbar. "Kinder bekommen bei uns zum Beispiel Gutscheine zum Schulbeginn oder auch jetzt zu Weihnachten", erklärt Bruckschlögl. "Wir betreuen derzeit rund 45 Kinder. Sie alle erhalten natürlich eine Kleinigkeit zu Weihnachten. Wir packen für jede Familie, aber auch für Einzelpersonen, Geschenkpäckchen mit Weihnachtsbraten und ein paar weiteren Kleinigkeiten."
Ein gut funktionierendes Netzwerk hat sich die engagierte Tafelverantwortliche mittlerweile aufgebaut und wird doch immer wieder überrascht. "Erst vor wenigen Tagen hat mich eine Dame angerufen, die für uns Stollen gebacken hat. Das freut mich natürlich ungemein, wenn man nicht immer um Hilfe bitten muss, sondern die Leute sogar schon von selbst an uns denken. Das ist so wertvoll für uns." Sehr positiv sieht Bruckschlögl auch die Aktionen in Supermärkten, bei denen von Kunden für die Tafel mit eingekauft werden kann. "Es ist für uns eine echte Herausforderung, regelmäßig jeden Dienstag diese Menge an Lebensmitteln zur Verfügung zu haben", sagt Bruckschlögl.
Zweites Standbein der Beilngrieser Tafel ist die Kleiderkammer. Hier können gut erhaltene Kleidungsstücke abgegeben und von Interessenten, nicht nur Tafelkunden, gegen eine Spende abgeholt werden. "Auch das wird sehr gut angenommen", freut sich Bruckschlögl, bittet in diesem Zusammenhang aber eindringlich: "Wir nehmen sehr gerne die Kleiderspenden jeden ersten und dritten Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr in den Räumen der Tafel an. Bitte aber keine Säcke vor meine Haustüre oder vor den verschlossenen Tafeltüren abstellen." So nervenaufreibend ihr ehrenamtliches Engagement auch oft ist, an Aufgeben denken Bruckschlögl und ihre fleißigen Helfer nicht, denn: "Die Leute brauchen uns, das motiviert immer neu", so die Tafel-Verantwortliche.
