Beilngries
Unvergessliche Erlebnisse

100 Kinder verbringen beim Zeltlager der Kolpingfamilie einen schönen Start in die Ferien

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Manege frei für Bären, Jongleure, Einradfahrer und sogar einen großen Elefanten: Die rund 100 Mädchen und Buben, die heuer mit zum Kinder- und Jugendzeltlager der Kolpingfamilie Beilngries nach Hilpoltstein geradelt sind, haben wieder riesig Spaß. Heute kommen die Zirkusabenteuerer wieder nach Hause. - Fotos: Adam

Beilngries/Hilpoltstein (DK) Sonntagmorgen, 7 Uhr. So ruhig wie jetzt wird es den ganzen Tag nicht mehr werden im Zeltlager der Kolpingfamilie Beilngries – und wohl auch nicht die halbe Nacht. Ordentlich aufgereiht stehen 18 weiße Zelte am Rand eines großen Waldplatzes, idyllisch umrundet von hohen Bäumen und Gebüsch.

Nichts bewegt sich. Nur Vogelzwitschern ist zu hören, sonst: Stille. Bis plötzlich laute Zirkusmusik zu spielen beginnt. Weckruf! Alicia, Nadja, Luisa und Alisa sind sich einig: Um diese „nachtschlafende Zeit“ mit dieser „furchtbaren, schrecklich-lauten“ Musik geweckt zu werden, das ist echt eine Strafe. Vor allem, weil man ja erst weit nach Mitternacht ins Zelt gekrochen ist. Und es dort natürlich noch einiges Wichtiges zu beflüstern gab.

Jetzt strecken die vier Mädchen – wie nach und nach auch alle anderen knapp 100 Kinder – langsam und sich den Schlaf aus den Augen reibend die Köpfe aus dem Zelt. Es ist schon Morgen? Vielstimmig ist protestierendes Gemurmel zu hören. Edi Babiel, Zeltlagerchef und Kolpingvorsitzender, grinst dazu nur. „Das Aufstehen fällt von Morgen zu Morgen schwerer. Aber da muss man durch.“

Um 8 Uhr haben es alle bis zu den Tischen und Bänken geschafft, an denen gegessen wird. Pfarrer Michael Harrer, Ehrenbürger der Stadt Beilngries und ehemaliger Stadtpfarrer, wartet bereits. Er hält eine kurze Morgenandacht. Frühstücken. Danach wird der Küchendienst aktiv. „Es spült ja jeder sein Geschirr selbst ab. Aber immer eine andere Gruppe ist für die Teller der Erwachsenen zuständig und muss sich halt ums Aufräumen kümmern“, erklärt Alicia. „Die Nachtwache übernehmen ist aber toll“, fügt Alisa eine weitere wechselnde Aufgabe hinzu. Nadja ergänzt mit kritisch gerümpfter Nase: „Das geht ja alles, nur der Klodienst, der ist richtig eklig.“

Auch dazu kann Babiel nur lächeln. „Keiner kann sich hier vor kleinen Pflichten drücken. Es kommt jeder mal dran und das ist auch richtig so.“ Von Pfarrer Harrer erhält der erfahrene Zeltlagerchef ein dickes Lob: „Die Kinder sind bei ihm brav und folgen immer. Ich bewundere die Ruhe, mit der er das hier alles leitet.“

9.30 Uhr: Gruppenleiter und Erwachsene bauen Spielestationen auf. Am Vormittag werden Gruppenwettspiele ausgetragen, nachmittags heißt es üben für den großen Zirkusabend am Montag. Geschäftiges Treiben überall: Zauberer hantieren mit Bechern, Jongleure heben wieder und wieder ihre Bälle auf, bis sie gekonnt in der Luft bleiben, eine Gruppe „starke Männer“ probt das Gewichtheben, Mädchen fahren mit Einrädern übers Gelände, Clowns üben ihre Späßchen ein. Die Zeit vergeht wie im Flug.

Um 13 Uhr gibt es Mittagessen, um 19 Uhr Abendessen. Der große Auftritt jeweils für das fünfköpfige Mütter-KüchenTeam, das in den vier Tagen Zeltlager 18 Kilo Schnitzelfleisch, 21 Kilo Putengeschnetzeltes, 20 Kilo Steaks und 30 Kilo Rollbraten zubereitet, jeweils mit Bergen von Beilagen und Zutaten. Lagerleben macht hungrig. „Das Essen ist super“, loben Luisa und ihre Freundinnen. „Auch dass wir uns den ganzen Tag Kuchen und Obst nehmen dürfen, ist toll“, sagen die Mädchen. Rund 60 Kuchen werden dafür von Müttern und Omas gebacken und mit auf die Reise gegeben.

Um 20 Uhr feiert Pfarrer Harrer einen Zeltlagergottesdienst mit der Gruppe, ab 21 Uhr sitzen alle ums Lagerfeuer. Gitarre, Saxofon und Trommel kommen zum Einsatz. Lieder singen und Geschichten erzählen: Die Abende im Feuerschein sind die Höhepunkte des Zeltlagerlebens – bei den Kindern, aber auch bei den Jugendlichen und Erwachsenen.

24 Uhr: Bettruhe. Bis das letzte Flüstern und leise Lachen verklingt, vergeht noch einige Zeit. Kein Wunder also, dass es am nächsten Morgen um kurz nach 7 Uhr heißt: „Schon wieder diese schrecklich-laute Musik – mitten in der Nacht!“