Beilngries
Touristikchef verlässt Beilngries

Michael Dyckerhoff nimmt am 30. September Abschied von der Altmühlstadt

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Seinen Abschied von Beilngries hat Touristikchef Michael Dyckerhoff gestern für Ende September dieses Jahres angekündigt. Die Zeit sei reif für einen Jüngeren, so der 70-Jährige. In seine rund viereinhalbjährige Amtszeit fiel unter anderem die Generalsanierung im Haus des Gastes samt Neugestaltung des Touristikbüros im Erdgeschoss. Arch - foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Touristikchef Michael Dyckerhoff verlässt Beilngries. Er kündigt seine Stelle zum 30. September 2015. Dies sei in beiderseitigem Einvernehmen entschieden worden, betonten Dyckerhoff und Bürgermeister Alexander Anetsberger bei einem Pressetermin.

„Ich habe eigentlich als Übergangslösung angefangen“, erinnerte sich der 70-Jährige an seinen Start in der Altmühlstadt am 1. Mai 2011. Dass er letzten Endes rund viereinhalb Jahre in Beilngries bleiben würde, habe damals niemand erwartet. Er habe aber schnell gemerkt, dass die Stadt Beilngries „für einen Touristiker ein Geschenk ist“. Die Freude an der Aufgabe sei bis heute sehr groß. Ein Lob sprach Dyckerhoff gestern dem Stadtrat, Bürgermeister Anetsberger und dessen Vorgängerin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) aus. Die Zusammenarbeit mit all diesen Akteuren sei stets von Vertrauen geprägt gewesen. Besonders schön sei die Kollegialität im Touristikbüro gewesen.

„Warum geht er denn dann, wenn alles so gut ist“, warf Dyckerhoff gestern selbst als Frage in den Raum. Die Antwort sei einfach: „Der Bürgermeister und ich sind einer Meinung: Gerade in einer Phase wie jetzt sollte man Platz machen für einen Jüngeren.“ Wie berichtet, will die Stadt um Rathauschef Anetsberger – aufbauend auf das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) – ein neues Tourismuskonzept erstellen. „Das hätte mich zwar ganz besonders gejuckt“, räumte Dyckerhoff ein. Ein solches Konzept müsse aber jemand begleiten, mit dem die Stadt langfristig planen könne. Dies sei in seinem Alter schwierig. Dyckerhoff hatte im vergangenen Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert.

Anetsberger äußerte sich ähnlich: „Wir stehen jetzt vor einer kleinen Zäsur.“ Das angestrebte neue Tourismuskonzept müsse eine führende Kraft betreuen, die „fünf Jahre aufwärts“ in Beilngries tätig sein kann und will. Die Hoffnung sei groß, einen solchen „Glücksgriff“ zu tätigen. Auf Nachfrage unserer Zeitung stellte Anetsberger den weiteren Fahrplan vor. Er habe durch seine frühere Tätigkeit als Touristiker natürlich einige Kandidaten im Auge, die er zu einer Bewerbung ermutigen werde. Gleichzeitig wird die Stadt die Vakanz der Stelle aber auch in einer führenden Fachzeitschrift verkünden. Mit Blick auf den guten Ruf, den Beilngries deutschlandweit in der Branche genieße, erwarte er auch auf diesem Wege einige Bewerbungen, so Anetsberger. Die interessantesten Bewerber sollen zu Vorstellungsgesprächen geladen werden, der Stadtrat werde natürlich in die Entscheidungsfindung eingebunden.

Ob die neue Kraft dann schon exakt zum 1. Oktober starten wird, müsse man abwarten. „Es kann passieren, dass wir eine kleine Phase der Vakanz haben“, so der Rathauschef. Spätestens zum Jahresende soll die neue Leitung des Beilngrieser Touristikbüros aber den Dienst antreten und dann auch maßgeblich an der Erstellung und Umsetzung des neuen Konzeptes mitarbeiten.

Neben diesen Planungen für die Zukunft wollte es Anetsberger aber nicht versäumen, Dyckerhoff für dessen Verdienste in den vergangenen vier Jahren zu danken. Der erfahrene Touristiker habe sich bei verschiedenen wichtigen Entwicklungen der Stadt eingebracht. Beispielhaft nannte Anetsberger die Sanierung im Haus des Gastes samt neuer Gestaltung des Touristikbüros. Auch bei einem zweiten großen Bauprojekt habe die Stadt auf Dyckerhoffs Rat zählen können – gemeint ist die Bühlerhalle. Hier habe der Touristikchef ebenso bei der Ausarbeitung des Mietkonzeptes mitgearbeitet wie beim Haus des Gastes. Auch die ersten erfolgreichen Veranstaltungen – Grünwald und Gruber als Stichworte – seien nicht zuletzt Michael Dyckerhoff zu verdanken.

Zu seinen eigenen Plänen für die Zukunft gewährte Dyckerhoff bereits einen kleinen Ausblick. Er werde die Arbeit in Beilngries bis zum 30. September noch mit großer Freude ausfüllen. Anschließend sei es keineswegs Zeit für ruhige Stunden im Schaukelstuhl. Vielmehr wolle er der Tourismusbranche erhalten bleiben – die geeignete Form werde sich finden, versicherte der 70-Jährige.