Beilngries
"Sehr glaubwürdig und extrem effizient"

Reiseschriftsteller Bruno Baumann lobt Nepalhilfe Beilngries: "Aus ihr ist etwas Großes geworden" Vortrag im Haus des Gastes

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Treuer Wegbegleiter: Bruno Baumann (links) mit Christian Thumann von der Nepalhilfe Beilngries. - Foto: Nusko

Beilngries (nur) Die Nepalhilfe Beilngries feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Zu den ersten Gratulanten hat der Reiseschriftsteller, Filmemacher und Trekkingspezialist Bruno Baumann gezählt. Er fand für die Arbeit der Hilfsorganisation viele lobende Worte.

Der gebürtige Steiermärker war im Frühjahr 1993 der zweite von mittlerweile sehr vielen Prominenten, die der Nepalhilfe (NH) durch Benefizveranstaltungen unterschiedlichster Art finanziell unter die Arme gegriffen haben. Wie auch der Kabarettist Bruno Jonas und Extrembergsteiger Hans Kammerlander hat Baumann die NH schon siebenmal unterstützt.

Nachdem er auch in den Jahren 1994, 1999, 2002, 2007 sowie 2013 in Beilngries Vorträge zugunsten der NH gehalten hatte, stellte sich der 62-jährige Münchner am vergangenen Samstag erneut in den Dienst der Hilfsorganisation. Sein aktueller Vortrag mit dem Titel "Himalaya - Königreiche zwischen Himmel und Erde" leitete zugleich den diesjährigen Veranstaltungsreigen der Nepalhilfe ein.

Vor der Veranstaltung äußerte sich Baumann gegenüber unserer Zeitung zur Entwicklung der NH und zu deren vielfältigem Wirken in einem der ärmsten Länder der Welt. Als Karl Rebele, Gründer der NH, ihn 1993 erstmals um Unterstützung gebeten habe, sei die Hilfsorganisation noch "im Visionsstadium" gewesen, habe sich deren erstes Schulprojekt noch in der Planungsphase befunden, berichtete der Wahlmünchner. Schon damals sei ihm aber klar gewesen, dass der Verein gut aufgestellt sei und nachhaltig arbeite.

Indes habe ihn die weitere Entwicklung der NH doch überrascht. "Aus ihr ist etwas Großes geworden", lobte Baumann und betonte, nicht jede vermeintliche Hilfsorganisation gehe verantwortungsvoll mit Spendengeldern um. Vor allem, weil Nepal "bei uns zurecht ein gutes Image habe", seien viele Menschen bereit, für die dortige Bevölkerung zu spenden. Dass die zur Verfügung gestellten Mittel immer "eins zu eins" vor Ort ankommen, sei indes nicht selbstverständlich, denn: "Auch in Nepal menschelt es". Umso wichtiger seien seriöse Hilfsorganisationen, so Baumann.

Er sagte auch, in Nepal würde vieles nicht existieren, wenn es keine Hilfe von außen gegeben hätte. Dies gelte vor allem für Schulen und für Einrichtungen aus dem medizinischen Bereich.

Für die unzureichende Versorgung der Menschen auf dem Dach der Welt gibt es Baumann zufolge gleich mehrere Gründe. So befinde sich das Land sowohl geopolitisch als auch geologisch jeweils in der Zange. Zum einen sei dies die Lage zwischen Indien und China und zum anderen würden sich verschiebende Erdplatten immer wieder zu Erdbeben und damit zu massiven Zerstörungen führen.

"Die Folgen der jüngsten Erdbeben in Norditalien sind schon schlimm genug. Die Auswirkungen des vergangenen Bebens in Nepal sind aber viel gravierender", wusste Baumann aus eigener Erfahrung zu berichten.

Es gebe dort "etliche sehr exponierte Gebiete", bei denen bislang "fast keine Hilfe angekommen ist", beschrieb der Kenner des Landes die Situation. Einer der Hauptgründe sei, dass aufgrund der Zerstörungen keine intakten Zugangswege existieren. Außerdem, so der Freund der NH, sei seitens des Staates kaum Hilfe zu erwarten, zumal in Nepal "die Regierungen wechseln wie bei uns die Fußballtrainer".

Wie bereits berichtet, wurden auch Gebäude, die mit Unterstützung der NH entstanden, durch das Erdbeben zerstört. Dass deren Wiederaufbau oder Instandsetzung mittlerweile bereits weit fortgeschritten ist, bewertet Baumann ebenfalls als Qualitätsmerkmal der NH. Angesichts etlicher bürokratischer Hürden sei dies nicht selbstverständlich. Es zeige aber auch, dass die Beilngrieser Hilfsorganisation "sehr glaubwürdig" sei und "extrem effizient" wirke.