Beilngries
Rathaussanierung wird fortgesetzt

Bauausschuss gibt grünes Licht Voranfrage zur Errichtung einer großen Wohnanlage zurückgezogen

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Breite Zustimmung hat es im Bauausschuss für die geplante Weiterführung der Rathaussanierung gegeben. Die Arbeiten werden vor allem im Gebäudeinneren über die Bühne gehen. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Die Stadt Beilngries setzt den Umbau und die energetische Sanierung des Rathaus-Rückgebäudes fort. Dies haben die Mitglieder des Bauausschusses am Dienstagabend beschlossen. Ein Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung einer großen Wohnanlage wurde im Vorfeld zurückgezogen.

Wer sich aus den Reihen der Stadträte am Dienstagabend noch etwas vorgenommen hatte, der hatte Glück. Gleich zu Beginn der Sitzung sagte Bürgermeister Alexander Anetsberger den versammelten Kommunalpolitikern, dass die Bauausschusssitzung diesmal deutlich kürzer ausfallen dürfte als geplant. Ursprünglich war vorgesehen, ein Areal "An der Leitn" zu besichtigen. Wie berichtet, hatte ein Investor geplant, dort eine große Wohnanlage in Holzbauweise zu errichten. Der Antrag auf Vorbescheid wurde aber unmittelbar vor der Sitzung offiziell zurückgezogen, wie der Rathauschef den Stadträten mitteilte. Dementsprechend hatte sich der Ortstermin ebenso erübrigt wie die anschließende Beratung im Sitzungssaal.

Dort hatte sich das Gremium dann auch nur mit einem Tagesordnungspunkt zu beschäftigen: dem Tekturantrag zur Baugenehmigung vom 19. November 2003 zum Umbau und zur energetischen Sanierung des Rathaus-Rückgebäudes sowie zur Revitalisierung des angrenzenden Gebäudes in der Alten Postgasse 2. Anetsberger und Stadtbaumeister Thomas Seitz erläuterten das Vorhaben. Viele Punkte habe man so belassen, wie vor gut zehn Jahren bereits beabsichtigt, an einigen Stellen habe man umgeplant. Die Pläne sehen vor, durch die Sanierung die Hauptnutzfläche um 290 Quadratmeter zu vergrößern. Unter anderem soll das Trauungszimmer verlegt werden. Der Großteil der Arbeiten spielt sich im Gebäude ab, von außen werde wenig zu sehen sein, so der Stadtbaumeister. Eine Änderung zu den früheren Plänen besteht darin, dass der Rathausinnenhof nun nicht mehr komplett überdacht werden soll. Dies hat zwei Gründe, wie Seitz auf Nachfrage erläuterte. Zum einen hätte man dafür richtig viel Geld in die Hand nehmen müssen. Zum anderen sei die Idee hinter diesem Vorhaben gewesen, einen Platz für Empfänge und ähnliche Veranstaltungen zu schaffen. Man sei aber zu der Überzeugung gekommen, dass es hierfür inzwischen genügend andere Räumlichkeiten in Beilngries gibt. Daher sei derzeit auch nicht angedacht, die Überdachung in einem späteren Schritt vorzunehmen, so Seitz.

Manfred Thoma (BL/FW) erkundigte sich, welche Kosten für das Projekt veranschlagt sind. Der Stadtbaumeister antwortete, dass sich die Gesamtsumme auf 640 000 Euro belaufe. Das Vorhaben ist Bestandteil der Maßnahmen, die von der Stadt erfolgreich für die Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen in Bayern angemeldet worden sind. Wie berichtet, wurde der Stadt eine Fördersumme in Höhe von 1,06 Millionen Euro zugesagt. Davon entfallen 557 000 Euro auf die Rathaussanierung mit Revitalisierung des angrenzenden Gebäudes.

Seitz wies darauf hin, dass durch den Anstieg der Nutzfläche auch der Bedarf an Stellplätzen steigt. Von den vorgeschrieben elf Stück können aber nur sieben auf dem Grundstück nachgewiesen werden. Die restlichen vier wird man gemäß der Stellplatzsatzung zu 3000 Euro je fehlendem Stellplatz ablösen. Zudem musste das Gremium Abweichungen beim Stauraum und bei Abstandsflächen zustimmen. Das Votum zum kompletten Vorhaben fiel einstimmig positiv aus.

Die parteilose Stadträtin Claudia Bach gab eine Bürgerbitte weiter. Ihr seien Klagen zugetragen worden, dass die Glascontainer am zentralen Standort beim städtischen Bauhof nicht regelmäßig ausgeleert werden. Da nun auch die Container an der Bräuhausstraße abgebaut wurden, sei die Sorge groß, dass sich die Situation am nun einzigen Standort verschärfe. Stadtbaumeister Seitz entgegnete, dass die Bräuhausstraßen-Container nicht ersatzlos aufgelöst, sondern nur verlagert wurden. Die Container würden in der Regel zweimal pro Woche geleert, auf Zuruf rücke die zuständige Firma auch öfter an. Trotzdem seien die Container manchmal überfüllt, so Seitz. Dahin gehend sei man in Gesprächen mit der Firma. Zum Teil würden Bürger aber auch Gegenstände anliefern, die nicht in die Behälter passen, und diese dann am Boden abstellen. Man werde das Thema im Auge behalten, sicherte Anetsberger zu. Brigitte Frauenknecht (BL/FW) hatte zu diesem Themenkomplex ebenfalls eine Bitte. Diese bestand darin, an den Stellplätzen - auch in den Dörfern - nur Container mit Einwurflöchern in passender Größe aufzustellen. Auf diese Weise könne man verhindern, dass Sachen wieder nach draußen fallen.

Thoma erkundigte sich, weshalb die Einladung für diese Sitzung nicht wie gewöhnlich an die Ortsteile und die Öffentlichkeit herausgegeben worden war. Anetsberger zeigte sich überrascht. Dies sei keine Absicht gewesen. Vielmehr sei das Versäumnis wohl auf einen Lapsus in seinem Haus zurückzuführen.