Beilngries
Noch einmal etwas Neues

Kurt Wink verlässt die Altmühltal-Realschule und geht als Rektor nach Hilpoltstein

18.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Gut 20 Jahre war diese Schule „seine“, bald geht es nach Hilpoltstein. Konrektor Kurt Wink ist voller Vorfreude auf die neue Aufgabe. Genauso sicher weiß er aber jetzt schon, dass ihm der Abschied sehr schwer fallen wird. - Foto: Schoplocher

Beilngries (DK) Vier Schulleiter hat er als Lehrer erlebt, bald ist er selbst einer: Kurt Wink, bisher Konrektor der Altmühltal-Realschule Beilngries, wird neuer „erster Mann“ in Hilpoltstein. Trotz aller Vorfreude fällt der Abschied schwer – auch vom Unterrichten, denn dafür wird wenig Zeit bleiben.

„Wenn man zu lange irgendwo ist, engt sich der Blick ein.“ Dieser Satz von Kurt Wink trifft die Motivation des 49-Jährigen, nach 20 Jahren in Beilngries den Schritt oder Sprung nach Hilpoltstein zu wagen, ziemlich genau. Besagte Enge nämlich verhindere seiner Meinung nach die Entwicklung einer Schule, die lebendig und am Puls der Zeit sein müsse. „Darauf kann ich mich jetzt noch einmal einlassen“, meint der Pädagoge. Doch auch persönlich passe es: Von seinem Wohnort Ottmaring aus kann der dreifache Familienvater pendeln, die 14, 16 und 21 Jahre alten Kinder müssten nicht umziehen und auch die Schülerstruktur dürfte mit ihrem ländlichen Einzugsbereich ähnlich sein.

Dass der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen sei, hat Kurt Wink schon seit einiger Zeit gespürt. Dennoch sei ihm die Entscheidung, sich weg zu bewerben, sehr schwer gefallen, weil „ich hier megasuperzufrieden bin“, sagt er. Mitgeschwungen habe die Überlegung, „wenn nicht jetzt, wann dann“, gibt er zu. Geholfen hat ihm, dass die Konstellation ähnlich war, als die Frage nach dem Konrektorenposten in Beilngries Ende 2001 an ihn herangetragen wurde. Auch damals sei es Zeit für etwas Neues gewesen, war er doch mit allen seinen drei Fächern Deutsch, Biologie und Sport alle Jahrgangsstufen durch.

Nun also die Schulleitung. „Ich habe den Vorteil, dass ich ziemlich genau weiß, was auf mich zukommt“, erklärt der 49-Jährige. Er stand schon zwei Mal interimsweise in der Verantwortung für die Altmühltal-Realschule. Die dabei gewonnenen Einblicke, auch im Zusammenspiel mit den Erfahrungen als Konrektor, hat er trotz zusätzlichen Stresses für sich als „unwahrscheinlich abwechslungsreich“ ausgemacht.

„Klar ist mir die Schule ans Herz gewachsen“, gibt der begeisterte Sportler (mit einem Faible für Laufen und Fitness) zu. Einen einzigen ausdrücklichen Lieblingsplatz habe er in der Schule nicht, sagt der Konrektor. „Aber einer davon wird gerade abgerissen“, meint er mit wehmütigem Blick aus dem Fenster, auch wenn man die Turnhalle von da aus gar nicht sehen kann. Auch in der Biologie und in jedem einzelnen Klassenzimmer sei er gerne gewesen. Da fällt ihm auf, dass die Zeit im Unterricht „wohl drastisch weniger“ werde.

Ans Bauen hingegen wird er sich (wieder) gewöhnen müssen, denn auch in Hilpoltstein stehen mit der Sanierung eines Gebäudeflügels große Einschränkungen und Herausforderungen bevor. Von zehn Containern für den Unterricht sei in Vorgesprächen die Rede gewesen. Aber auch für den Alltag in und mit einer Baustelle bringt Wink Erfahrungen mit, schließlich liegt die Zeit der Sanierung in Beilngries noch gar nicht so lange zurück.

Außer der Baustelle im realen Sinn sieht Wink seine neue Wirkungsstätte gut aufgestellt. Schon nach der Ausschreibung sowie dem Blick in Jahresbericht und Homepage habe die Realschule Hilpoltstein einen guten Eindruck gemacht. Dieser habe sich nach den ersten Gesprächen noch positiv verstärkt, freut sich Wink. Zwei Partnerschaften, die Titel als Umwelt- und MINT-Schule sowie viele andere Aktivitäten zeugten von einer aktiven Einrichtung, in der viel gemacht werde. „Da muss ich sicher nicht als neuer Besen kommen“, schmunzelt er. Wenngleich er natürlich Impulse setzen möchte, aber mit der nötigen Ruhe.

Geduld und strategisches Denken sieht Wink als Schlüsselqualifikationen für einen Schulleiter. Seine persönlichen Stärken, Planen und Organisieren, würden ihm da sicher zu Hilfe kommen. „Bis ins Detail“ versuche er Eventualitäten durchzuspielen, ein leichtfertiges „Das mach ’mer“, ohne an die Folgen zu denken, liege ihm nicht.

Es wäre gelogen, wenn er der neuen Aufgabe nicht auch Respekt entgegen bringen würde. Aber der 49-Jährige ist sich sicher, dass er Rückendeckung erhalten wird. Und bisher hat er sich auf sein Gefühl immer verlassen können.