Beilngries
Früher belächelt, heute bewundert

D’Hirschbergler Stamm z’Beilngries feiert sein 60-jähriges Bestehen

27.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:06 Uhr

Bayerische Tradition will der Heimat- und Volkstrachtenverein Beilngries bewahren. Das gelingt ihm seit 60 Jahren. Die Auftritte zu verschiedenen Anlässen sind immer wieder Höhepunkte - Fotos: Adam

Beilngries (DK) Mit einem großen Volkstanzabend und einem kleinen Festabend feiert der Heimat- und Volkstrachtenverein „D’Hirschbergler Stamm z’Beilngries“ im Juni sein 60-jähriges Bestehen. Der Verein hat sich Brauchtums- und Traditionspflege auf die Fahne geschrieben.

Sie könnten heute auch „Arzbergler“ heißen. Dafür sprachen sich bei der ersten Versammlung des Heimat- und Volkstrachtenvereins „Hirschbergler Stamm Beilngries“ 1953 nur fünf Mitglieder aus. 39 stimmten für den Hirschberg im Vereinsnamen, der damit beschlossene Sache war.

Den Anstoß zur Vereinsgründung hatte kurz zuvor Xaver Kallmünzer gegeben, als er in gemütlicher Runde mit Gleichgesinnten zusammen saß und schnell Mitstreiter für seine Idee fand. 44 Interessenten waren bei der Gründungsversammlung am 22. Juli 1953 anwesend, sie wählten Hans Herrmann zu ihrem Vorsitzenden, der am 15. Januar 1954 von Xaver Kallmünzer abgelöst wurde. Kallmünzer führte den Verein bis 1960, dann übernahm Georg Federl.

Erster Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das Gründungsfest am 7. und 8. August 1956. Die damals in den USA lebende Nürnbergerin Rosa Dobler hatte sich als erste Fahnenmutter zur Verfügung gestellt und reiste eigens zur Fahnenweihe nach Beilngries an.

Der neu gegründete Verein erfreute sich großer Beliebtheit und bald waren rund 100 Mitglieder aufgenommen. „Sitt’ und Tracht der Alten zu bewahren“, wurde Aufgabe des Vereins, eine Pflicht, die die Brauchtumspfleger seit 60 Jahren sehr ernst nehmen. Heimatabende, Trachtenfeste und Vereinsabende stehen alle unter dem Zeichen, alte Tänze, Musikstücke und Lieder zu pflegen und zu erhalten.

Nicht immer einfach war der Weg zur Anerkennung, aber die Beharrlichkeit, mit der die Trachtler ihre Sache vertreten, trug Früchte. So sagte Gründungsmitglied Alfons Adam, der ab September 1969 den Vereinsvorsitz übernahm, bei der 30-Jahr-Feier: „Wenn wir 1953 die Tracht anzogen, wurden wir ausgelacht. Heute werden wir bewundert und jedermann freut sich.“

Das gilt auch heute nach weiteren 30 Jahren noch. Rund 130 Mitglieder zählt der Beilngrieser Trachtenverein, knapp 30 davon sind Kinder und Jugendliche. 2007 übergab Adam den Vereinsvorsitz an Matthias Rehacek, der die Belange der Trachtler seitdem mit dem Zweiten Vorsitzenden Franz Adam vertritt. Fahnenmutter ist Franziska Schmidt, Ehrenmitglieder des Vereins sind Alfons Adam und Rosa Herzog.

Das Vereinsjubiläum feiern die Trachtler am 15. und 16. Juni. Die Öffentlichkeit ist am Samstagabend zu einem großen Volkstanzabend ins Pfarrheim eingeladen. Am Sonntag findet eine vereinsinterne Feier im Vereinslokal Gasthof Krone statt. Wer sich weiter über die Vereinsgeschichte, die monatlichen geselligen Vereinsabende oder über Probentermine informieren möchte: www.trachtenverein-beilngries.de.